Scapa Flow, v.d. Tann, Moltke, Nürnberg, Seydlitz und Torpedoboote.

Scapa Flow

Scapa Flow, die Selbstversenkung der deutschen Hochseeflotte am 21. Juni 1919.

Deutsche Flotte in Scapa-Flow.
Deutsche Flotte in Scapa-Flow.

Am 10. November 1918, einen Tag vor dem offiziellen Waffenstillstand, wurden in Wilhelmshaven die Bedingungen für die Kaiserliche Marine bekannt. Artikel 29 forderte die sofortige Abrüstung der namentlich benannten Schiffe und ihre „Internierung in neutralen Häfen oder in deren Ermangelung in Häfen der alliierten Mächte„. Es hatten nur Wachkommandos an Bord zu bleiben.

Franz von Hipper

Franz von Hipper
* 13.09.1863 in Weilheim (Bayern)
† 25.05.1932 in Othmarschen (Hamburg)
Admiral und Oberbefehlshaber der Hochseeflotte (August bis 30. November 1918)

Die U-Boote mussten gesondert ausgeliefert werden. Großbritannien forderte die Überführung der Hochseeflotte, zunächst zum Firth of Forth, durch einen Admiral.

Klarmachen zur Internierungsfahrt am 17. November 1918. Wilhelmshaven. Foto Strohschein.
Klarmachen zur Internierungsfahrt am 17. November 1918. Wilhelmshaven. Foto Strohschein.

Der schwere Auftrag wurde von Flottenchef Admiral von Hipper dem Führer der Aufklärungsschiffe, Konteradmiral von Reuter, übertragen.

Vizeadmiral von Reuter

Ludwig von Reuter
* 09.02.1869 in Guben
† 18.12.1943 in Potsdam;
Vizeadmiral und Befehlshaber der in Scapa Flow internierten Hochseeflotte 1919.

Am 19. November 1918 brechen die zur Auslieferung bestimmten Kriegsschiffe in einer fünfzig Kilometer langen Kolonne von Wilhelmshaven zu ihrer letzten Fahrt auf. Über 70 Linienschiffe, Große und Kleine Kreuzer sowie Torpedoboote. Vorher sind die Schiffe vollständig abgerüstet worden. Die zweitstärkste Flotte der Welt, einst populäres Symbol der Reichseinheit, ist unbewaffnet.

Klar zur Ausfahrt in den Internierungshafen. Wilhelmshaven am 17. November 1918. Foto Strohschein.
Klar zur Ausfahrt in den Internierungshafen. Wilhelmshaven, am 17. November 1918. Foto Strohschein.

Erst drei Wochen zuvor hatten die meuternden Heizer und Matrosen die meisten Offiziere von Bord gejagt, als die Pläne der Flottenleitung bekannt wurden, zu einer „letzten großen Schlacht gegen England“ auszulaufen. In der Annahme, die Schiffe würden als „vorübergehendes Pfand“ beim Friedensschluss nach Deutschland zurückkehren, rief auch der Oberste Soldatenrat die Mannschaften „im Dienste des Vaterlandes“ dazu auf, „der neuen deutschen Republik ihre Wehrkraft zu erhalten“ und belohnte die Mitarbeit später mit einem selbst gebastelten Überführungsorden.

Torpedo-Boote am Tage vor der Ablieferung an England. Atelier Kloppmann, Wilhelmshaven.
Torpedo-Boote am Tage vor der Ablieferung an England. Atelier Kloppmann, Wilhelmshaven.

Den Offizieren wurde ein Minimum an Autorität zugebilligt, damit sie wieder an Bord gingen und die seemännische Führung der Schiffe zum Firth of Forth übernahmen, der Bucht von Edinburgh.

Firth of Forth und Scapa Flow
Firth of Forth und Scapa Flow

Bei „unverständlich herrlichem Wetter„, so der Chef des Überführungsverbands, Konteradmiral Ludwig von Reuter, geht es am Abend vorbei an Helgoland mit seinen markanten Felsen. Auf dem Weg durch die minenverseuchte Nordsee sinkt in der Nacht ein Torpedoboot (V 30) , zwei Tote sind zu beklagen.

David Beatty

Sir David Beatty
* 17.01.1871 in Stapeley
† 12.03.1936 in London;
Admiral und Oberkommandierender der Grand Fleet

Am nächsten Tag laufen mehrere Funksprüche der Royal Navy ein, in denen nach Position und Kurs der deutschen Schiffe gefragt wird. Admiral Sir David Beatty, Oberkommandierender der Grand Fleet, der eigentlichen Schlachtflotte Großbritanniens, rechnet nicht damit, dass sie wehrlos und unversehrt ankommen werden.

The Navy's Triumph: "There has never bee such a fleet moving to one admiral's signals": Sir David Beatty watching the surrender from the bridge of the HMS Queen Marie. THE ILLUSTRATED LONDON NEWS, Nov. 30, 1918.
The Navy’s Triumph: „There has never bee such a fleet moving to one admiral’s signals“: Sir David Beatty watching the surrender from the bridge of the HMS Queen Marie. THE ILLUSTRATED LONDON NEWS, Nov. 30, 1918.

Operation „ZZ“ heißt Beattys Befehl, mit dem er aus dem Empfang eine große Siegesparade machen will und den Gegner gleich einem römischen Feldherren demütigen will. Am frühen Morgen des 21. November trifft der Kleine Kreuzer „Cardiff“, begleitet von 80 Zerstörern, auf die deutschen Schiffe und führt sie in den Firth of Forth. Admiral Beatty fährt ihnen mit seinen Schlachtschiffen in zwei langen parallelen Linien entgegen, und zwischen ihnen führt „Cardiff“ die deutsche Linie hindurch. Ein solches Flottenaufgebot hat es noch nie gegeben: 90.000 Mann auf 370 Schiffen. Das gigantische Manöver ist eine Art maritimer Spießrutenlauf.

The Navy's Triumph: The flag-ship of the mightiest armada ever see upon the sea: H.M.S. Queen Elizabeth. At the surrender of the German fleet. THE ILLUSTRATED LONDON NEWS, Nov. 30, 1918.
The Navy’s Triumph: The flag-ship of the mightiest armada ever see upon the sea: H.M.S. Queen Elizabeth. At the surrender of the German fleet. THE ILLUSTRATED LONDON NEWS, Nov. 30, 1918.

Fast jedem begabten Seeoffizier der Royal Navy ist in dieser Zeit irgendwann einmal das Etikett eines „neuen Nelson“ angehängt worden, so auch dem ehrgeizigen David Beatty. Die große Tradition setzte ihn unter ungeheuren Erfolgsdruck, kam aber auch seinem Hang zur dramatischen Inszenierung entgegen. „Dass wir einen passiven Sieg errungen haben„, so sein Argument, „ist noch lange kein Grund, dass wir nicht die Früchte dieses Sieges ernten.“ Manche seiner Kollegen hielten die Siegesparade vor Edinburgh für eine billige und geschmacklose Demütigung des Gegners.

Französischer Schlachtkreuzer "Jules Ferry" als Vertreter Frankreichs bei der Internierung unserer Flotte in Firth of Forth.
Französischer Schlachtkreuzer „Jules Ferry“ als Vertreter Frankreichs bei der Internierung unserer Flotte in Firth of Forth.

Der später Admiral der Bundesmarine Friedrich Ruge (1894-1985) berichtete als Augenzeuge über das Ereignis wie folgt: „Die Siegermächte umgaben uns von allen Seiten. Geschwader um Geschwader, Flottille um Flottille, an die vierzig englische Großkampfschiffe, fast ebenso viele Kreuzer, 160 Zerstörer, ein amerikanisches Geschwader, ein Franzose, darüber Flugzeuge und kleine unstarre Luftschiffe. Überall standen die Bedienungen an den Geschützen klar zum Gefecht mit Gasmaske und Flammenschutzhelm aus Asbest.

The German fleet in Scapa Flow 28. Novr. 1918. T. Kent
The German fleet in Scapa Flow 28. Novr. 1918. T. Kent

Die beiden äußeren Linien schwenken um 180 Grad und setzen sich in gleicher Fahrtrichtung neben die deutschen Schiffe. Immer wieder trägt der Wind die englischen Hurras hinüber, als die Grand Fleet schließlich Beattys Flaggschiff, die „Queen Elizabeth“ passiert. Die Zuschauer an Land und auf dem Wasser verhalten sich zunächst abwartend, könnten sie doch jeden Augenblick Zeugen einer Seeschlacht werden. „Nur eine Lady, die an uns vorüberfuhr„, so von Reuter, „hob drohend die Faust.

Baden, König Albert, Kaiserin, Derfflinger in Scapa-Flow
Baden, König Albert, Kaiserin, Derfflinger in Scapa-Flow.

Am Nachmittag trifft ein Funkspruch von Admiral Beatty ein, dass die deutschen Kriegsflaggen niederzuholen seien. Am Abend werden der Funkverkehr mit der Heimat und der Bootsverkehr zwischen den deutschen Schiffen verboten. In den beiden folgenden Tagen überprüfen britische und amerikanische Offiziere die Entwaffnung. Die Soldatenräte umlagern mit weißen und roten Armbinden die Fallreeps, grüßen lautstark die Besucher und fragen nach Zigaretten. Die Untersuchungskommissionen bleiben meist kühl. In den Bunkern schaufeln sie die Kohlen um, öffnen Kisten und Kästen und sehen in den Privatspinden der Mannschaft nach.

Baden in Scapa-Flow.
Baden in Scapa-Flow.

Bewaffnete Fischdampfer und Logger umkreisen Tag und Nacht die deutschen Schiffe, die fünf Schlachtkreuzer S.M.S. Seydlitz, S.M.S. Moltke, S.M.S. Hindenburg, S.M.S. Derfflinger und S.M.S. von der Tann, die Linienschiffe des I. und II. Geschwaders und die Torpedobootsflottillen. Die deutschen Besatzungen durften nicht miteinander verkehren, nur von Reuter hatte Bewegungsfreiheit.

Regensburg läuft im Geleit von engl. kl. Kreuzer in Scapa Flow ein.
Regensburg läuft im Geleit von engl. kl. Kreuzer in Scapa Flow ein.

Am 22. November 1918 fahren die ersten Torpedoboote weiter nach Scapa Flow, einer von den Orkney-Inseln gebildeten Bucht im Norden Schottlands. Sie war im Krieg für lange Zeit Stützpunkt der Grand Fleet im Rahmen der britischen Fernblockade, als die Nordseezugänge nicht nur am Ärmelkanal, sondern auch zwischen Schottland und Norwegen für die deutsche Schifffahrt gesperrt wurden. In Scapa Flow treffen am 27. November die letzten Schiffe des Überführungsverbands ein und gehen für die kommenden sieben Monate vor Anker.

von der Tann in Scapa-Flow.
von der Tann in Scapa-Flow.

Weihnachten 1918 und Frühling 1919 gingen in quälender Langenweile vorüber. Den Deutschen war es verboten ihre Schiffe zu verlassen, auch durften sie nicht mit den Beibooten die anderen internierten Schiffe besuchen und so machte sich bei vielen Besatzungen der „Scapafimmel“ oder „Panzerplattenkrankheit“ breit. Die Internierten müssen aus Deutschland versorgt werden, nur Wasser, Kohlen und Öl liefern die Engländer gegen Bezahlung der Reichsregierung. In Versailles stritten sich die Sieger noch immer um die Aufteilung der Beute, vom Lauf der Friedensverhandlungen und dem geplanten Schicksal der Flotte erhielt man keine Nachricht, da Anfang März 1919 die Briten sämtliche Funkgeräte der Internierten in Scapa Flow beschlagnahmten.

S.M.S. Großer Kurfürst. Zur Erinnerung an 1918 Scapa Flow 1919. Zum Wohle der Heimat - Die Heimat gemieden - Von allen verlassen - Doch wir sind geblieben.
S.M.S. Großer Kurfürst. Zur Erinnerung an 1918 Scapa Flow 1919. Zum Wohle der Heimat – Die Heimat gemieden – Von allen verlassen – Doch wir sind geblieben.

Die Siegermächte hielten die Blockaden der deutschen Häfen aufrecht und damit gelangten weiterhin keine Lebensmittel ins Land, ja selbst der Fischfang in der Ostsee wurde vom britischen Flottenkommandanten unterbunden. Die Auswirkungen dieser Blockade waren verheerend und haben in den neun Monaten nach dem Waffenstillstand den Tod von über 800.000 Menschen in Deutschland bewirkt.

Kaiserin aus der Vogelschau.
Kaiserin aus der Vogelschau.

Am 21. Juni 1919 waren die britischen Bewachungsgeschwader zu Übungen in See gegangen. An diesem Tag lief das Ultimatum der Siegermächte und die letzte Frist zur Unterzeichnung des Friedensdiktates von Versailles ab. Konteradmiral von Reuter wusste aus den spärlichen Informationen, die zu ihm drangen, dass die deutsche Regierung die Unterzeichnung ablehnte. Er ging davon aus, dass die Kampfhandlungen wieder beginnen würden. Zudem machte sich das Gerücht breit, die Briten würden ihre Flagge auf den deutschen Schiffen hissen und diese übernehmen. Reuter ließ den Befehl zur Selbstversenkung verschlossen dem englischen Postdampfer übergeben, der ihn angeblich völlig ahnungslos an alle deutschen Kommandanten weiterbeförderte.

German Battle Cruiser "Derfflinger" four minutes before finally sinking. Scapa Flow 21-6-19. Copyright. C.W. Burrows
German Battle Cruiser „Derfflinger“ four minutes before finally sinking. Scapa Flow 21-6-19. Copyright. C.W. Burrows

Auf ein Signal von S.M.S. Emden wurden am 21. Juni 1919 punkt 10 Uhr auf allen deutschen Schiffen und Torpedobooten die Bodenventile geöffnet, währenddessen die britischen Bewachungsschiffe nichtsahnend die Deutschen umkreisen. Nach zwei Stunden scheinbarer Ruhe neigt sich plötzlich S.M.S. Friedrich der Große zur Seite, kentert und sinkt in die Tiefe. Die Deutschen setzen die Reichskriegsflagge, Hurras erschallen, Boote werden zu Wasser gebracht und Kleidersäcke an Deck geschleppt. Völlig überrascht und kopflos umkreisen die Briten die kenternden Schiffe. Blindlings feuern sie auf die wehrlosen deutschen Matrosen, die sich in den Booten, im Wasser und auf den Schiffen befinden. Rasch sinken S.M.S. König Albert, S.M.S. Moltke, S.M.S. Seydlitz, S.M.S. Brummer, S.M.S. Kaiser, S.M.S. Prinzregent Luitpold, S.M.S. Großer Kurfürst, S.M.S. Kronprinz Wilhelm, S.M.S. Cöln und S.M.S. Dresden in die Tiefe.

German Battle Cruiser "Hindenburg" as she now rests at Scapa 21-6-19. Copyright. C.W. Burrows
German Battle Cruiser „Hindenburg“ as she now rests at Scapa 21-6-19. Copyright. C.W. Burrows

Als das britische Bewachungsgeschwader heranrauscht, sind die meisten deutschen Schiffe bereits im Meer versunken. Die letzten sinken sieben Stunden nach Erteilung des Befehls. Einige wenige werden in sinkendem Zustand auf Strand geschleppt. Die Bucht von Scapa Flow ist bedeckt mit Schiffstrümmern und gekenterten Booten. Auf den felsigen Inseln sammeln sich schiffbrüchige Matrosen, die durchnässt und frierend ihr Schicksal erwarten. Für die Deutschen war mit dieser Tat die Ehre der deutschen Flotte gerettet. Sie sahen in der Selbstversenkung keine andere Möglichkeit, um dem Feind ihre Schiffe nicht kampflos zu überlassen, die schlimmsten Falls gegen das eigene Vaterland hätten eingesetzt werden können. Die einst stolze deutsche Flotte war „unbesiegt und mit wehender Flagge vor dem Feind gesunken„. Die deutschen Seeleute handelte nach dem damals gültigen Ehrenkodex, dass kein Schiff in feindliche Hand fallen dürfe.

Whaler "Ramna" stranded on German Battle Cruiser "Moltke" 23-6-19. Taken just before "Ramna" refloated. Copyright. C.W. Burrows
Whaler „Ramna“ stranded on German Battle Cruiser „Moltke“ 23-6-19. Taken just before „Ramna“ refloated. Copyright. C.W. Burrows

Die Deutschen hatte den Seekrieg verloren, ohne besiegt worden zu sein und die Royal Navy hatte ihn gewonnen, ohne gesiegt zu haben. Diese Tatsache nahm der britische Feldmarschall Sir Henry Wilson am 21. November 1918 zum Anlass, in seinem bitteren Glückwunsch an Admiral Beatty die Dinge ein wenig zurechtzurücken: „You have given us their army, and we have given you their fleet.

German Cruiser "Nuremburg" immediately after being refloated at 2 p.m. Scapa Flow 3-7-19. Copyright. C.W. Burrows
German Cruiser „Nuremburg“ immediately after being refloated at 2 p.m. Scapa Flow 3-7-19. Copyright. C.W. Burrows

Ob die Briten wirklich so ahnungslos und überrascht von der Selbstversenkung der deutschen Hochseeflotte waren darf bezweifelt werden. Schon wenige Tage nach Ausbruch des Krieges im August 1914 waren sie im Besitz der wichtigsten deutschen Schlüssel gekommen und konnten fortan jede noch so streng geheime Nachricht entschlüsseln und mitlesen (mehr Infos siehe S.M.S. Magdeburg). Für Großbritannien war das Ereignis der Selbstversenkung realpolitisch eine Entlastung. Die von den Verbündeten geforderte Aufteilung der Beute, die Überlassung so starker Kampfschiffe an andere Seemächte wäre seinen Interessen zuwider gewesen, wie man später vielfach offen zugab.

Admiral von Trotha begrüßte die heimkehrenden Scapa Flow Gefangenen. (31. Januar 1920)
Admiral von Trotha begrüßte die heimkehrenden Scapa Flow Gefangenen. (31. Januar 1920)

In Deutschland war im Januar 1919 das Kommando der Hochseestreitkräfte aufgelöst worden. Unter der Herrschaft der Soldatenräte herrschte totale Verwirrung, es kam zur Auflösung der Befehlsgewalt und zu Plünderungen der Schiffe und Werften. Der revolutionäre Zentralrat der Marine, der 52er Ausschuss in Berlin, fand jedoch schon am 10. März 1919 sein Ende.

Adolf von Trotha

Adolf von Trotha
* 01.03.1868 in Koblenz
† 11. 10.1940 in Berlin;
Admiral und Chef der Admiralität der Reichsmarine (1919-1920)

Am 25. März 1919 wurde Konteradmiral von Trotha zum Chef der Admiralität unter dem Sozialdemokraten und Reichswehrminister Gustav Noske ernannt. Von Trotha konnte am 31. Januar 1920 die heimkehrenden Scapa Flow Gefangenen begrüßen. Am 16. April 1919 erließ die Nationalversammlung in Weimar ein Gesetz zur Bildung einer vorläufigen Reichsmarine, sie sollte bis 1945 bestehen.

Selbstversenkt wurden in Scapa Flow
10 Linienschiffe:
Bayern, Kronprinz Wilhelm, Markgraf, Großer Kurfürst, Prinzregent Luitpold, Kaiser, Kaiserin, Friedrich der Große, König Albert, König
5 Große Kreuzer:
Hindenburg, Derfflinger, Seydlitz, Moltke, von der Tann
5 Kleine Kreuzer:
Köln, Karlsruhe, Dresden, Brummer, Bremse
Torpedoboote:
I. Flottille (G 40, G38, G 39, V 129, S 32)
II. Flottille (G 101, G 103, V 100, B 109, B 110, B 111, B112)
III. Flottille (S 53, S 54, S 55, S 91, V 70, V 73, V 81, V 82)
VI. Flottille (V 43, V 44, V 45, V 46, S 49, S 50, V 125, V 126, V 127, V 128, S 131)
VII. Flottille (S 56, S 65, V 78, V 83, G 92, S 136, S 137, S 138, H 145, G 89)
17. Halb-Flottille (S 36, S 51, S 52)

Nicht gesunken, weil rechtzeitig von den Briten an Land gezogen
1 Linienschiff:
Baden
3 Kleine Kreuzer:
Nürnberg, Frankfurt, Emden
4 Torpedoboote:
S 60, V 80, S 132, G 102

Durch Beschuss der Briten während der Selbstversenkung gab es 9 Tote und 19 Verletzte. Unter den Toten ist der Kommandant des Linienschiffes „Markgraf“ Korvettenkapitän Schumann, der trotz Zeigen eines weißen Tuches an Deck seines Schiffes von einem Drifter aus erschossen wurde.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-1901
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
Kaiserliche Marine

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3 Kommentare

  1. Das war auch immer mein Eindruck!
    Die Britten waren gar nicht traurig, daß sich die deutsche Flotte selbst versenkt hat.
    Hochmoderne Kriegsschiffe in den Händen anderer Staaten, so war es einfach besser für GB.

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