S.M.S. König Albert (1912), Linienschiff der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. König Albert (1912) – Angaben
Name: | König Albert |
Namensherkunft: | Albert von Sachsen (1828 – 1902), König von Sachsen 1873 – 1902 |
Stapellauf: | 27.04.1912 in Danzig (Schichau) |
Schiffsklasse: | Kaiser-Klasse |
Schwesterschiffe: | S.M.S. Friedrich der Große (1911), S.M.S. Kaiser (1911), S.M.S. Kaiserin (1911), S.M.S. König Albert (1912), S.M.S. Prinzregent Luitpold (1912) |
Besatzung: | ca. 1100 Mann |
Maße: | Länge 172 m, Breite 29 m, Tiefgang 9 m |
Wasserverdrängung: | 24.700 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 20,5 kn |
Bewaffnung: | 10 Schnellfeuerkanonen 30,5 cm, 14 Schnellfeuerkanonen 15 cm, 8 Schnellfeuerkanonen 8,8 cm |
Ende: | 21.06.1919 Selbstversenkung in Scapa Flow, 1930 gehoben und abgewrackt |
S.M.S. König Albert (1912) – Geschichte
König Albert von Sachsen
* 23.04.1828 in Dresden,
† 19.06.1902 in Sibyllenort (Schlesien);
fünfter König von Sachsen 1873 – 1902
S.M.S. König Albert lief als letztes Schiff der aus fünf Einheiten bestehenden Kaiser-Klasse am 27. April 1912 in Danzig (F. Schichau) vom Stapel. Die Taufe vollzog die Tochter König Georg I. von Sachsen, Prinzessin Mathilde von Sachsen (1863-1933), die Rede zur Taufe hielt König Friedrich August von Sachsen (1865-1932). Die Indienststellung des Linienschiffes erfolgte am 31. Juli 1913.
Um die Betriebssicherheit der neuen Turbinenanlagen der Kaiser-Klasse nachzuweisen, wurden S.M.S. Kaiser, König Albert und S.M.S. Straßburg zu einer „Detachierten Division“ zusammengefasst und unter KAdm von Rebeur-Paschwitz auf eine Weltreise geschickt. Von Wilhelmshaven ging es über den Atlantik nach Westafrika, wo u.a. die deutschen Schutzgebiete Kamerun und Deutsch-Südwestafrika besucht wurden.
Danach lief der Verband weiter nach Südamerika und besucht Häfen in Argentinien, Uruguay, Chile und Brasilien. Während S.M.S. Straßburg weiter nach Mittelamerika reiste, traten S.M.S. Kaiser und S.M.S. König Albert über Funchal und Vigo die Heimreise an. Die Erprobung der neuen Turbinenanlagen konnte unter allen klimatischen Bedingungen als erfolgreich abgeschlossen werden.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 trat S.M.S. König Albert in das III. Geschwader über. Flaggschiff wurde S.M.S. Prinzregent Luitpold unter Vizeadmiral Scheer. Das Geschwader sicherte fortan die Deutsche Bucht. S.M.S. König Albert nahm an der Beschießung von Great Yarmouth, Scarborough und Whitby teil.
Wegen eines Maschinenschadens nahm S.M.S. König Albert als einziges deutsches Großkampfschiff nicht an der Seeschlacht von dem Skagerrak vom 31. Mai bis 1. Juni 1916 teil. Am 4. November 1916 wurde das III. Geschwader nach Norden umdirigiert, da auf der Höhe von Bovbjerg (Nordwestjütland) die deutschen Uboote U 20 und U 30 festgekommen waren. Dabei erhielten S.M.S. Großer Kurfürst und S.M.S. Kronprinz je einen Torpedotreffer, während S.M.S. König Albert keinen Schaden erlitt.
Am 1. Dezember 1916 schied S.M.S. König Albert im Rahmen der Umgliederung der Hochseeflotte aus dem III. Geschwader aus und trat bis Kriegsende zum IV. Geschwader über. Im September 1917 gehörte S.M.S. König Albert zum Sonderverband zur Eroberung der Baltischen Inseln und beschoss am 12. Oktober 1917 zusammen mit S.M.S. Friedrich der Große Ziele auf der Halbinsel Sworbe. Mehren Torpedoangriffen eines feindlichen Uboots entging das Linienschiff erfolgreich.
Nach Ausbruch der Novemberrevolution 1918 in Deutschland wurde auch auf S.M.S. König Albert die rote Flagge gesetzt. „König Albert“ gehörte zu den Schiffen die nach den Bedingungen des Waffenstillstandes der Ententemächte nach Großbritannien überführt werden mussten. Am 21. Juni 1919 versenkte sich in Scapa Flow die internierten Schiffe der Hochseeflotte selbst.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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