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Luxemburg

Luxemburg um 1900

Luxemburg. Bad Mondorf
Luxemburg. Bad Mondorf

Luxemburg ist seit 1839 geteilt in:

  • das Großherzogtum Luxemburg, ein neutraler Staat, Mitglied des Deutschen Zollvereins, 1815-66 zum Deutschen Bund gehörig, 2586 km² groß. Im Jahr 1900 leben hier 236.543 meist deutsch sprechende katholische Einwohner (2269 Protestanten, 1201 Israeliten).
    Das Land ist im Norden gebirgig (das Ösling oder Eisling; Südabfall der Ardennen und Eifel), im Süden fruchtbar (Gutland); reich an Wein, Obst, Vieh, Eisenerzen, Stein- und Schieferbrüchen, Industrie; das Eisenbahnnetz ist 1905: 525 km lang. Nach der belgischen nachgebildeten Verfassung ist es eine konstitutionelle (nur in der männlichen Linie des Hauses Nassau erbliche) Monarchie. Gesetzgebender Körper ist die Deputiertenkammer, bestehend aus 48 direkt gewählten Abgeordneten. Die Regierung bildet ein Präsident (Staatsminister) und 2-3 Mitglieder (Generaldirektoren), den Staatsrat 15 vom Großherzog ernannte Mitglieder, das Verwaltungsgericht ein Ausschuss von 7 Mitgliedern.
  • Die belgische Provinz Luxemburg, im Südosten Belgiens, von den Ardennen durchzogen, waldig, reich an Eisenerz und Schiefer, wichtigste Flüsse Ourthe und Semoy, 4418 km², (1904) 225.963 (meist wallonische) Einwohner; Hauptstadt ist Arlon.
Luxemburg 1815, 1839
Luxemburg 1815, 1839

Geschichte:

Die Grafen von Luxemburg oder Lützelburg, seit dem 10. Jahrhundert vorkommend, gelangten 1308 mit Heinrich VII. auf den deutschen Kaiserthron; dessen Enkel, Kaiser Karl IV., erhob 1354 Luxemburg zum Herzogtum und übergab es seinem Stiefbruder König Wenzel von Böhmen. Dessen Nichte Elisabeth von Burgund trat das Land 1443 an Burgund ab; 1477 kam es an das Haus Habsburg, 1555 an Spanien, 1713 an Österreich, 1795 an Frankreich.

Deutschland 1786
Deutschland 1786

Im Wiener Kongress 1815 wurde Luxemburg als Großherzogtum unter dem König der Niederlande deutsches Bundesland, infolge der belgischen Revolution 1839 wurde der größere wallonischen Teil an Belgien abgetreten. Nach der Auflösung des Deutschen Bundes 1866 wurde das Großherzogtum durch den Londoner Vertrag vom 11. Mai 1867 für neutral erklärt, die Festung Luxemburg von den Preußen geräumt.

Deutscher Bund (Deutschland 1815-1866)
Deutscher Bund (Deutschland 1815-1866)

Als mit Wilhelm III. 23. November 1890 der niederländische Zweig des Hauses Oranien-Nassau ausstarb, folgte in Luxemburg der ehemalige Herzog von Nassau, Adolf, wodurch die Personalunion mit den Niederlanden aufgehoben war. Dieser übertrug 1902 dem Erbgroßherzog Wilhelm die Regentschaft und starb 17. November 1905, worauf Wilhelm als Großherzog folgte.

Quellenhinweise:

  • „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
  • „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
  • „Meyers Lexikon“ in 12 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig 1924

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