Sturm auf die Düppeler Schanzen, 1864

Deutsch-Dänischer Krieg 1864

Deutsch-Dänischer Krieg von 1864 – kurze Zusammenfassung zu Ursachen und Geschichte. Der erste Reichseinigungskrieg.

Erstürmung der Düppeler Schanzen am 18. April 1864
Erstürmung der Düppeler Schanzen am 18. April 1864

Die Ursachen für den Deutsch-Dänischen Krieg 1864 reichen zurück in das Jahr 1848. Damals versuchte der dänische König Schleswig zu annektieren und löste damit eine revolutionäre Bewegung der überwiegend deutschen Bevölkerung der Herzogtümer Schleswig und Holstein aus.

König Christian VIII. von Dänemark

König Christian VIII. von Dänemark
* 18.09.1786 in Kopenhagen,
† 20.01.1848 Schloss Amalienborg, Kopenhagen;
König von Dänemark und Herzog von Schleswig, Holstein und Lauenburg von 1839 bis 1848

In ganz Deutschland wurde das Vorgehen der Schleswig-Holsteiner mit Begeisterung begrüßt, der das Lied „Schleswig-Holstein meerumschlungen“ Ausdruck verlieh. Die Vertreter der bürgerlich-demokratischen Frankfurter Nationalversammlung von 1848-50 unterstützte sie dabei entschieden und es kam überall im Land zur Bildung von Freikorps, die die Schleswig-Holsteiner in ihrem Freiheitskampf unterstützen wollten. 

Deutsch-Dänischer Krieg 1864
Deutsch-Dänischer Krieg 1864

Vom Deutschen Bund wurden die Königreiche Preußen und Hannover mit der Vertreibung der Dänen aus Schleswig-Holstein beauftragt. Der Feldzug wurde von preußischer Seite aber nur halbherzig geführt, da man fürchtete der Krieg werde die revolutionäre Situation in Deutschland noch weiter begünstigen. So wurden die Interessen der Schleswig-Holsteiner verraten. Es kam zu einem Waffenstillstand, der 1850 in Berlin zum Friedensschluss führte. Unter dem Druck Russlands und Österreichs willigte Preußen in die Vorkriegszustände ein. Schleswig musste sich unterwerfen und wurde seitdem von den Dänen willkürlich beherrscht und danisiert. 

Erhebung 1848 in Schleswig-Holstein
Zur 50jährigen Gedenkfeier unserer Erhebung

Als Preußen und Russland 1863 mit einem Aufstand in Polen beschäftigt waren, sahen die Eiderdänen (Dänemark bis zum Fluss Eider) die Gunst der Stunde geschlagen. In Dänemark wurden nun neue Bestrebungen unternommen, um die schleswig-holsteinische Frage endgültig zugunsten Dänemarks zu lösen. Am 13. November 1863 wurde eine neue Verfassung angenommen, worin Schleswig in Dänemark aufgehen sollte. Eine neue Welle von Sympathie und Solidarität ergriff das deutsche Volk mit Schleswig-Holstein

König Christian IX. von Dänemark

König Christian IX. von Dänemark
* 08.04.1818 Schloss Gottorf, Schleswig,
† 29.01.1906 Schloss Amalienborg, Kopenhagen;
König von Dänemark von 1863 bis 1906

Als König Christian IX. laut Proklamation vom 18. November 1863 beschloss das Herzogtum Schleswig in den dänischen Gesamtstaat einzuverleiben, reagierte der Deutsche Bund mit der Exekution gegen Dänemark und ließ am 23. Dezember das Herzogtum Holstein durch Bundestruppen besetzen, während österreichisch-preußische Truppen unter General Wrangel am 1. Februar 1864 die schleswigische Grenze überschritten. 

Der Sturm auf die Düppeler Schanzen am 18. April 1864
Der Sturm auf die Düppeler Schanzen am 18. April 1864

Die Dänen zogen sich in die Düppeler Schanzen und nach Alsen zurück; erstere wurden am 1. April 1864 von den Preußen unter Prinz Friedrich Karl von Preußen (1828-1885) erstürmt, während die Österreicher unter Feldmarschalleutnant Ludwig Freiherr von Gablenz (1814 – 1874) Fridericia und Jütland bis zum Limfjord besetzten. Die dänischen Schiffe mussten nach dem Gefecht bei Helgoland am 9. Mai 1864, obwohl siegreich die Nordsee verlassen.

Gefecht bei Helgoland am 9. Mai 1864
Gefecht bei Helgoland am 9. Mai 1864

Nach dem Scheitern der während des Waffenstillstandes vom 12. Mai bis 26. Juni 1864 in London eingeleiteten Verhandlungen eroberten am 29. Juni 1864 zwei preußische Brigaden unter Prinz Friedrich Karl von Preußen (1828-1885) Alsen, Österreicher und Preußen besetzten Nordjütland und die schleswigischen Nordseeinseln, worauf die Dänen am 20. Juli Waffenstillstand schlossen und am 30. Oktober 1864 im Frieden zu Wien Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich abtraten.

Alte Düppelstürmer beim Appell. Feldwebelleutnant Romey pflanzte die erste Fahne auf den Schanzen auf. Von der 50-Jahrfeier der Erstürmung der Düppeler Schnazen beim Königin Augusta Garde-Gren.-Regt. Nr. 4.
Alte Düppelstürmer beim Appell. Feldwebelleutnant Romey pflanzte die erste Fahne auf den Schanzen auf. Von der 50-Jahrfeier der Erstürmung der Düppeler Schnazen beim Königin Augusta Garde-Gren.-Regt. Nr. 4.

Nach Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges 1870 blockierten französische Seestreitkräfte die Küste von Kiel bis Rügen und benutzten mit Erlaubnis der dänischen Regierung die Kjöge-Bucht auf der dänischen Insel Seeland als Stützpunkt. An den Deutsch-Dänischen Krieg erinnerten in Nordschleswig das Düppeldenkmal und das Arnkieldenkmal. 1945 wurden diese Denkmäler zusammen mit dem Knivsbergdenkmal von den Dänen gesprengt.

Düppel-Denkmal, Arnkiel-Denkmal und Reliefs am Düppeldenkmal
Düppel-Denkmal, Arnkiel-Denkmal und Reliefs am Düppeldenkmal

Quellenhinweise:

  • „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
  • „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
  • „Meyers Lexikon“ in 12 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig 1924

Einzelbeiträge zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864:

Reichsadler 1889-1918

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