Konitz in Westpreußen im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Konitz 12.036 Einwohner – 1910 (Städte im Kaiserreich)
Neben der Stadt Konitz (Westp.) existieren im Deutschen Reich (Kaiserreich) und in Österreich:
- Konitz, eine kleine Siedlung im Gemeindebezirk Teschwitz, Deutschen Reich, Königreich Preußen, Provinz Pommern.
- Konitz, (tschechisch Konice) ein Marktflecken in Mähren, Kaisertum Österreich, Markgrafschaft Mähren, Bezirkshauptmannschaft Littau. Der Ort liegt an der Linie Proßnitz-Triebitz der Mährischen Westbahn, hat ein Schloss, Bezirksgericht, Bierbrauerei, Roßhaarweberei und im Jahr 1900 = 2093 tschechische Einwohner.
Konitz in Westpreußen im Königreich Preußen
Konitz (Westp.) ist eine Kreisstadt im Königreich Preußen, Provinz Westpreußen, Regierungsbezirk Marienwerder.
Konitz ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Schneidemühl-Güldenboden, Gnesen-Konitz u. a. Die Stadt Konitz hat eine alte Stadtbefestigung, 2 evangelische und 2 katholische Kirchen, eine Synagoge, ein schönes Kreishaus, ein neues Rathaus, Denkmal Kaiser Wilhelms I., Gymnasium, Konvikt, Waisenhaus, Landarmen- und Korrektionsanstalt (900 Insassen), Landgericht, Hauptsteueramt, eine Nebenstelle der Reichsbank, 2 Spezialkommissionen, 2 Eisengießereien, eine Dampfmahl- und eine Dampfsägemühle, Dampfziegelei, Molkerei und ein Elektrizitätswerk.
Im Jahr 1900 leben in Konitz 10.697 Einwohner, knapp die Hälfte sind Evangelische , 4974 sind Katholiken und 364 Juden. Zum Landgerichtsbezirk Konitz gehören die 9 Amtsgerichte zu: Baldenburg, Flatow, Preußisch-Friedland, Hammerstein, Konitz, Schlochau, Tuchel, Vandsburg und Zempelburg.
Konitz Geschichte
Nach dem Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) bestimmte der Versailler Vertrag 1919 die Abtretung der Provinzen Posen und Westpreußen an Polen. Nur kleine Teile der Provinzen verblieben bei Deutschland. Diese wurde als Grenzmark Posen-Westpreußen zusammengefasst und Schneidemühl die neue Provinzhauptstadt.
Die Stadt Konitz wurde von den Polen nun Chojnice genannt. Die Polen unterdrückten im ganzen Land massiv ihre nationalen Minderheiten. Nach dem Krieg gegen Polen im Jahre 1939 bekam die Stadt ihrem alten Namen wieder und gehörte bis 1945 zum Deutschen Reich.
Ende des Zweiten Weltkriegs (1939 – 1945) wurde Konitz von der Roten Armee erobert und später der polnischen Verwaltung übergeben. Die deutschen Einwohner wurden, soweit nicht vorher geflohen, ermordet, verschleppt bzw. vertrieben.
Chojnice, deutsch Konitz, ist heute eine Stadt in Polen, Woiwodschaft Pommern, mit rund 40.000 Einwohnern (2020).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
- „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
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Hela | Marienburg |
Meine Großmutter väterlicherseits wurde 1913 in dieser Stadt geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg kam meine Großmutter mit ihrer Familie nach Brasilien. Gut, Bilder von der Stadt und ein wenig von ihrer Geschichte gefunden zu haben, das sind meine Wurzeln. Entschuldigung mein schlechtes Deutsch! Eine Umarmung aus Brasilien.
Sie schreiben sehr gut Deutsch bin auch in Chojnice /Konitz geboren leverkusen seit 33 jahren in deutschland uber E- mail Von ihnen surdek ich mich freuen bin 3/4 mal im jahr in Konitz grusse aus Haan bei dusseldorf Jacob
Mein Urgroßvater gab 1931 eine Zeitung in Konitz (Chojnoce) heraus. 1911-1915 lebte er in Brasilien.
Warum stehen in der Czlochownska uliza so viele Neubauten. Wurde die Stadt zerstört?
Juliana Cala, wo wohnen Sie in Brasilien? Ich suche Kontakt in Porte Alegro.o
Ich wurde 1941 in Konitz geboren.
Im Winter 1944/ 1945 hörten wir die russischen Gefechte und das Donnern der Kanonen immer öfter.
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Er flüchtete im August 1945 mit seiner fast einjährigen Tochter .Seine Frau musste er zurücklassen sie ist an ihrer Krankheit Typhus gestorben.
Nachts hat er sie auf dem Schlochauer Friedhof begraben.
Er ist in Wittstock/Dosse gelandet und hat sich ein neues Leben erschaffen und eine Familie gegründet.
1998 ist er dann gestorben.
LG Andrea
Meine Urgroßeltern hatten eine Möbelschreinerei in Konitz. Meine Urgroßmutter war Clara Wiwjorra. Sie hat sich damals schon gegen Antisemitismus eingesetzt