Wilhelmshaven, Christuskirche, Stationsgebäude, Wasserturm

Wilhelmshaven

Wilhelmshaven im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Wilhelmshaven 25.957 Einwohner – 1905 = 157. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Wilhelmshaven, Marktplatz, Rathaus, Kirche, Reichspost
Wilhelmshaven, Marktplatz, Rathaus, Kirche, Reichspost

Wilhelmshaven im Königreich Preußen

Wilhelmshaven Stadtplan 1899 (Brockhaus' Konversations-Lexikon 14. Auflage)
Wilhelmshaven Stadtplan 1899 (Brockhaus‘ Konversations-Lexikon 14. Auflage)

Wilhelmshaven ist deutscher Kriegshafen und Stadt im Königreich Preußen, Provinz Hannover, Regierungsbezirk Aurich, Kreis Wittmund, am Jadebusen, in den hier der Ems-Jadekanal einmündet.

Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig
Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig

Die Stadt Wilhelmshaven liegt an der preußischen Staatsbahnlinie Oldenburg-Wilhelmshaven und hat 2 evangelische und eine katholische Kirche, Denkmäler des Kaisers Wilhelm I., des Prinzen Adalbert und Bismarcks, ein Gymnasium, eine Real-, eine Gewerbe-, eine Deckoffizier-, eine Maschinisten- und eine Steuermannsschule,

Wilhelmshaven, Gökerstraße
Wilhelmshaven, Gökerstraße

ein Amtsgericht, ein Kriegs- und ein Oberkriegsgericht, eine Hochseefischereigesellschaft, einen Handelshafen, ein Elektrizitätswerk, ein Seebad. Im Jahr 1905 leben in Wilhelmshaven 26.012 Einwohner (inklusive 8227 Militärpersonen), der Großteil sind Evangelische, 3607 sind Katholiken und 103 Juden.

Wilhelmshaven, Bismarck-Denkmal
Wilhelmshaven, Bismarck-Denkmal

Den Handel in Wilhelmshaven unterstützt eine Nebenstelle der Reichsbank. Im Handelshafen kamen 1906 an: 890 beladene Seeschiffe zu 171.831 Registertonnen.; es gingen ab: 192 beladene Schiffe zu 193.900 Registertonnen. Wilhelmshaven ist Marinestation der Nordsee, hat eine kaiserliche Werft (Kaiserliche Werft Wilhelmshaven) mit Trockendocks, Hellingen, großen Schwimmdocks, großartigen Maschinenbauwerkstätten,

Wilhelmshaven, Eingangstor zur Kaiserlichen Werft (Mittagsstunde)
Wilhelmshaven, Eingangstor zur Kaiserlichen Werft (Mittagsstunde)

Dampfhammerschmieden, Gießereien etc., ein Observatorium und eine Signalstation und ist Sitz der 2. Marineinspektion, der 2. Matrosendivision, der 2. Werftdivision, der 2. Matrosen-Artillerieabteilung, eines Artillerie- und Minendepots, einer Marine-Depotinspektion, der 2. Torpedodivision, des 2. Seebataillons, des 3. Stamm-Seebataillons, einer Kommandantur, des 5. Bezirksküstenamts etc.

Wilhelmshaven, Marktstraße
Wilhelmshaven, Marktstraße

Wilhelmshaven entstand, nachdem Preußen 1854 ein Gebiet von 1079 Hektar zur Anlage eines Kriegshafens von Oldenburg gekauft hatte. Am 17. Juni 1869 fand, im Beisein König Wilhelms I. und einer englischen Abordnung, die feierliche Einweihung des Kriegshafens, der Gründung der Marinebasis Wilhelmshaven statt.

Wilhelmshaven, Kaiser-Wilhelm-Brücke
Wilhelmshaven, Kaiser-Wilhelm-Brücke

Die Wahl der Jadebucht als Kriegshafen lag auf der Hand: kein Handelsverkehr wie in den Flussmündungen konnte die Tätigkeit der Kriegsflotte hindern oder durch sie gehindert werden.Die vorgelagerten Sandbänke erschwerten zwar das Navigieren, stellten jedoch gleichzeitig einen natürlichen Schutz dar, der außerdem durch Befestigungen am westlichen Ufer verstärkt wurde.

Wilhelmshaven, Hafenpartie mit I. Geschwader und Zeppelin
Wilhelmshaven, Hafenpartie mit I. Geschwader und Zeppelin

Am 21. September 1871 erfolgte die Bildung einer Torpedo-Abteilung als Keimzelle des Torpedowesens der Kaiserlichen Marine. Die evangelische Marine-Gedächtniskirche wird am 19. Mai 1872 eingeweiht. Im Jahre 1873 wurde Wilhelmshaven um 109 ha vergrößert und erhielt am 4. August des gleichen Jahres die Stadtrechte.

Wilhelmshaven ist heute eine kreisfreie Stadt im Norden von Niedersachsen mit rund 75.000 Einwohnern (2020).

Die neuen Hafenanlagen in Wilhelmshaven
Die neuen Hafenanlagen in Wilhelmshaven

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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