Die preußische Provinz Hannover mit der Landeshauptstadt Hannover, Geschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Königreich Hannover (1814-1866), Provinz Hannover
Die Provinz Hannover besteht aus dem durch Gesetz vom 20. September 1866 mit der Preußischen Monarchie vereinigten vormaligem Königreich Hannover und dem durch Staatsvertrag vom 20. Juli 1853 erworbenen, 1864 und 1873 erweiterten und seit 23. März 1873 dem Landdrosteibezirk Aurich einverleibten Jadegebiet.
Wappen:
Das Wappen der Provinz Hannover ist ein laufendes, silbernes Pferd im roten Feld.
Landesfarben:
Die Landesfarben der Provinz Hannover sind Gelb und Weiß.
Residenz- bzw. Verwaltungshauptstadt:
Hannover 250.044 Einwohner – 1905 = 11. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.
Reichstag:
19 Abgeordnete
Preußisches Abgeordnetenhaus:
36 Mitglieder
Größe der Provinz Hannover:
38.511 km²
Gerichtsbezirke der Provinz Hannover:
Die Provinz Hannover gehört mit Ausnahme des Kreises Ilfeld zum Bezirk des Königlichen Oberlandesgerichts in Celle. Es sind vorhanden: 8 Landgerichte und 102 Amtsgerichte, letztere nach der Zuteilung zu den Landgerichten aufgeführt, wie folgt:
- Landgericht Aurich mit den Amtsgerichten: Aurich, Berum, Emden, Esens, Leer, Norden, Weener, Wilhelmshaven und Wittmund.
- Landgericht Göttingen mit den Amtsgerichten: Duderstadt, Einbeck, Gieboldehausen, Göttingen, Herzberg (Harz), Moringen, Münden, Nordheim, Osterode (Harz), Reinhausen, Uslar und Zellerfeld.
- Landgericht Hannover mit den Amtsgerichten: Burgwedel, Calenberg, Coppenbrügge, Hameln, Hannover, Lauenstein, Münder (Deister), Neustadt a. Rübenberge, Polle, Springe und Wennigsen.
- Landgericht Hildesheim mit den Amtsgerichten: Alfeld, Bockenem, Burgdorf, Elze, Fallersleben, Gifhorn, Goslar, Hildesheim, Liebenburg, Meinersen und Peine.
- Landgericht Lüneburg mit den Amtsgerichten: Bergen b. Celle, Bleckebe, Celle, Dannenberg, Iserhagen, Lüchow, Lüneburg, Medingen, Neuhaus (Elbe), Soltau, Uelzen und Winsen (Luhe).
- Landgericht Osnabrück mit den Amtsgerichten: Bentheim, Bersenbrück, Diepholz, Freren, Fürstenau, Iburg, Lingen, Malgarten, Melle, Meppen, Neuenhaus, Osnabrück, Papenburg, Quakenbrück, Sögel und Wittlage.
- Landgericht Stade mit den Amtsgerichten: Bremervörde, Buxtehude, Freiburg (Elbe), Harburg (Elbe), Jork, Neuhaus (Oste), Osten, Ottendorf, Stade, Tostedt und Zeven.
- Landgericht Verden mit den Amtsgerichten: Achim, Ahlden, Bassum, Blumenthal, Bruchhausen, Dorum, Geestemünde, Hagen (Bz. Bremen), Hoya, Lehe, Lesum, Lilienthal, Nienburg (Weser), Osterholz, Rotenburg (Hannover), Stolzenau, Sulingen, Syke, Uchte, Verden und Walsrode.
Der Kreis Ilfeld gehört zum Teil zum Amtsgericht Ilfeld (Landesgericht Nordhausen), zum anderen Teil zum Amtsgericht Wernigerode (Landesgericht Halberstadt) und somit zum Bezirk des Oberlandesgerichts Naumburg (Saale).
Einwohner:
Die Bevölkerung betrug nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 = 2.942.436 Einwohner:
- 1.483.138 männlich
- 1.459.295 weiblich
Bevölkerungsentwicklung:
- 1833: 1.662.629
- 1864: 1.924.172
- 1880: 2.120.168
- 1890: 2.278.348
- 1900: 2.590.939
- 1905: 2.759.245
- 1910: 2.942.436
Natürliche Gebiete:
Durch Oldenburg wird vom Hauptland das Westland (Emsgebiet), durch das braunschweigsche Weser-Harzstück das Südland mit mit der Göttinger Mulde abgeschnürt. Marschsaum – von den sieben Düneninseln ist Borkum die westlichste und größte (29 km²). Geest- und Heidegebiete (Lüneburger Heide). Die Moore. Im Süden Anteil am Bergland; Oberharz, Solling, Süntel, Deister.
Gewässer:
Weser, Leine, Aller, Ems, Ilmenau, Dortmund-Ems-Kanal.
Klima:
gemäßigt, sehr veränderlich.
Bewohner:
Überwiegend niederdeutsche Sachsen (Niedersachsen) , in Ostfriesland und auf den Inseln Friesen; die wendische (slawische) Sprache im „Wendland“, da wo die Elbe in die Provinz tritt, ist erloschen. In den südlichsten Gebieten leben Oberdeutsche (Thüringer und Franken).
Bevölkerungsdichte:
71,6 /km²
Religion: 1871
- 1.715.647 Evangelisch
- 233.811 Römisch-katholisch
- 12.799 Juden
- 556 Sonstige
Militär
Die Provinz ist Ersatzbezirk für den größten Teil des des X. Armeekorps (37., 38 und einen Teil der 39. Brigade) und einen Teil des IX. Armeekorps (teilweise 33. Brigade). Das X. Armeekorps garnisoniert zum größten Teil in der Provinz, Generalkommando ist Hannover. Teile des IX. Armeekorps sind in Harburg, Stade und Lehe stationiert. Festungen befinden sich in Emsmünde, Wilhelmshaven (Kriegshafen) Wesermündung und Elbmündung.
Wirtschaft:
- Landwirtschaft: Hervorragend fruchtbar der Marschsaum (Elbmarsch: Altes Land, Kehdingen, Hadeln; Seemarschen: Wursten, Ostfriesland); fruchtbar auch das Hügelland im Süden; unfruchtbar Heide, Geest und Moor. Der Sandboden nimmt 41, der Moorboden 14 % der Gesamtfläche ein. Auf Äcker und Gärten entfallen nur 30 %; das ist weniger als in irgend einer anderen Provinz. Das ostfriesische Vieh ist berühmt. In der Lüneburger Heide Heidschnucken, Bienen.
- Bergbau bedeutend im Harz: Clausthal und Zellerfeld, Goslar, Andreasberg. Steinkohlen im Deister und bei Osnabrück (Piesberg); viel Torf. Zwölf Salinen, die wichtigsten bei Hannover, Lüneburg, Stade. Petroleum in der Lüneburger Heide.
- Industrie nicht grade hervorragend; bedeutend in Hannover–Linden und Harburg. Zahlreiche Zuckerfabriken zwischen Braunschweig und Hannover.
- Handel lebhaft. Hauptsitz den überseeischen Handels: Emden, Leer, Papenburg, Geestemünde, Harburg. Binnenhandel namentlich auf Hamburg und Bremen gerichtet.
Postwesen und Briefmarken:
Das Königreich Hannover brachte am 1. Dezember 1850 die erste eigene Briefmarke zu einem 1 Groschen heraus. Das Land trat am 1. Juni 1851 dem Deutsch-Österreichischen Postverein bei. Die für 1866 geplante Marke mit dem Portrait König Georgs wurde durch die Ereignisse des Deutschen Krieges nicht mehr verausgabt. Nach der Annexion Hannovers durch Preußen, übernahm die preußische Post den Postdienst. Das Königreich Preußen verfügte vom 18.01.1701 bis 31.12.1867 über eine eigene Posthoheit. Die erste preußische Briefmarke wurde 1857 ausgegeben. Ab 1866 gehörte Preußen zum Norddeutschen Postgebiet, ab 01.01.1871 zum Gebiet der Reichspost.
Währungen und Münzen:
- bis 1858: 1 Taler = 24 Groschen = 288 Pfennige (Königreich Hannover)
- 1858 – 1866: 1 Taler = 30 Silbergroschen = 300 Pfennige (Königreich Hannover)
- ab 1866: 1 Taler = 30 Silbergroschen = 360 Pfennige (Königreich Preußen)
- ab 1875: 1 Mark = 100 Pfennig
Regenten des Königsreichs Hannover:
König von Hannover und König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland
- 1814 – 1820 König Georg III. (ab 1760 König von Großbritannien und Irland)
- 1820 – 1830 König Georg IV.
- 1830 – 1837 König Wilhelm IV.
Könige von Hannover
- 1837 – 1851 König Ernst August I.
- 1851 – 1866 König Georg V.
Administrative Gliederung der Provinz Hannover:
Die oberste Verwaltung der Provinz Hannover wird von dem Königlichen Oberpräsidium in Hannover ausgeübt, welches dem preußischen Staatsministerium unmittelbar unterstellt ist. Die Provinz wird eingeteilt in 6 Regierungsbezirke und 78 Kreise (inklusive Stadtkreise):
- Regierungsbezirk Hannover mit einer Fläche von 5.717,06 km² und 647.908 Einwohnern (Jahr 1900), gliedert sich in 2 Stadtkreise und 11 Landkreise: Stadtkreis Hannover, Stadtkreis Linden, die Landkreise Diepholz, Hameln, Hannover, Hoya, Linden, Neustadt am Rübenberge, Nienburg, Springe, Stolzenau, Sulingen, Syke
- Regierungsbezirk Stade mit einer Fläche von 6.785,84 km² und 375.017 Einwohnern (Jahr 1900), gliedert sich in 14 Landkreise: Landkreise Achim, Blumenthal, Bremervörde, Geestemünde, Hadeln, Jork, Kehdingen, Lehe, Neuhaus an der Oste, Osterholz, Rotenburg in Hannover, Stade, Verden, Zeven
- Regierungsbezirk Lüneburg mit einer Fläche von 11.343,86 km² und 472.598 Einwohnern (Jahr 1900), gliedert sich in 3 Stadtkreise und 13 Landkreise: Stadtkreis Celle, Stadtkreis Harburg, Stadtkreis Lüneburg, die Landkreise Bleckede, Burgdorf, Celle, Dannenberg, Fallingbostel, Gifhorn, Harburg, Isenhagen, Lüchow, Lüneburg, Soltau, Uelzen, Winsen
- Regierungsbezirk Hildesheim mit einer Fläche von 5.351,70 km² und 526.758 Einwohnern (Jahr 1900), gliedert sich in 2 Stadtkreise und 15 Landkreise: Stadtkreis Göttingen, Stadtkreis Hildesheim, die Landkreise Alfeld, Duderstadt, Einbeck, Goslar, Göttingen, Gronau, Hildesheim, Ilfeld, Marienburg, Münden, Northeim, Osterode am Harz, Peine, Uslar, Zellerfeld
- Regierungsbezirk Osnabrück mit einer Fläche von 6.204,78 km² und 328.600 Einwohnern (Jahr 1900), gliedert sich in 1 Stadtkreis und 11 Landkreise: Stadtkreis Osnabrück, die Landkreise Aschendorf, Bersenbrück, Grafschaft Bentheim, Hümmling, Iburg, Lingen, Melle, Meppen, Osnabrück, Wittlage
- Regierungsbezirk Aurich mit einer Fläche von 3.107,80 km² und 240.028 Einwohnern (Jahr 1900), gliedert sich in 1 Stadtkreis und 6 Landkreise: Stadtkreis Aurich, die Landkreise Aurich, Emden, Leer, Norden, Weener, Wittmund
Geschichte Hannovers:
Unter Niedersachsen begriff man früher den an der Niederelbe, oberhalb Magdeburg an, bis zur Nordsee gelegenen Teil des alten Sachsenlandes. Dieser machte als niedersächsischer Kreis bis 1806 einen der zehn Hauptteile des alten Deutschen Reichs aus.
Die dazu gehörigen einzelnen Kreislande waren die Herzogtümer Magdeburg, Braunschweig, Bremen und Verden, Lauenburg, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow und Lauenburg; die Fürstentümer Halberstadt, Grubenhagen, Hannover, Lüneburg, Celle Danneberg, Ratzeburg, Blankenburg; das Hochstift Lübeck und das Bistum Hildesheim; die Grafschaft Ranzau; die Reichsstädte Lübeck, Goslar, Mühlhausen, Nordhausen, Hamburg und Bremen. Gegen Westen machten der westfälische Kreis bzw. ungefähr die Weser, gegen Süden Hessen, Thüringen und Anhalt, gegen Osten die Mark Brandenburg und Pommern die Grenze dieses Gebiets, welches nördlich von der Nordsee, Dänemark und der Ostsee eingefasst wurde.
Niedersachsen, das alte Land der Sachsen, ist der Name für das Gebiet an Unterelbe und Weser, seitdem durch das Aussterben des askanischen Hauses die sächsische Kurwürde auf den meißnischen Markgrafen Friedrich den Streitbaren übergegangen war (1423), zur Unterscheidung von den altwettinischen Ländern, die man nun als Obersachsen zusammenzufassen pflegte. Später nannte man Niedersachsen „Hannover“. Hannover bildete früher einen Bestandteil der braunschweigischen Erblande (siehe auch Herzogtum Braunschweig). Wilhelm der Jüngere, der mit seinem älteren Bruder Heinrich teilte, wurde der Stifter der Linie Braunschweig-Lüneburg, die bis 1866 das Land regierte.
Königreich Hannover
Die Geschichte des Hauses Hannover ist eng mit dem britischen Königshaus verbunden. 1714 bestiegt der hannoversche Kurfürst als Georg I. den Thron Großbritanniens und Irlands. Diese Personalunion dauerte 123 Jahre an. Während dieser Zeit kam es u.a. durch Kriege auch zu zahlreichen Einwanderungen von Engländern, Schotten, Walisern und Iren nach Nordwestdeutschland. 1803 wurde Hannover von den Franzosen besetzt. 1810 wurden Teile dem Königreich Westfalen, einem napoleonischen Kunststaat, zugeschlagen. Nach der Niederlange Napoleon I. trat die britische Regierung wieder ein. Hannover wurde auf dem Wiener Kongress 1814 zum Königreich erhoben und durch Ostfriesland, Meppen, Lingen und das nördliche Eichsfeld vergrößert. König Georg IV. überließ die Verwaltung des Landes dem Grafen Münster, der 1819 gegen den Landtag eine Verfassung mit Zweikammersystem einführte. 1831 brachen unter König Wilhelm IV. Unruhen im Land aus, die zum Sturz des Grafen Münster führten. Infolgedessen wurde der Herzog von Cambrige zum Vizekönig von Hannover ernannt. Die Stände beschlossen ein neues Staatsgrundgesetz, welches am 26. September 1833 veröffentlicht wurde. Als am 20. Juni 1837 die britische Krone der weiblichen Linie zufiel, wurde Hannover von England wieder getrennt.. Ernst August, Herzog von Cumberland, bestieg den hannoverschen Thron. Er hob sogleich aus rein persönlichen und dynastischen Interessen mit rücksichtsloser Gewalt die Verfassung von 1833 auf und rief dadurch einen heftigen Verfassungsstreit hervor. Erst am 6. August 1840 kam eine neue Landesverfassung zustande, die 1848, im deutschen Revolutionsjahr, im liberalen Sinn umgestaltet wurde. 1851 trat das Königreich Hannover dem Deutschen Zollverein bei.
Auf König Ernst August folgte am 18. November 1851 sein blinder Sohn als König Georg V, der am 1. August 1855 die Verfassung von 1840 wieder in Kraft setzte. Im Konflikt zwischen dem Königreich Preußen mit dem Deutschen Bund stimmte das Königreich Hannover in der Bundestagssitzung vom 14. Juni 1866 für den österreichischen Mobilmachungsantrag (Deutscher Krieg). Auf das nun folgende preußische Ultimatum vom 15. Juni reagierte man in Hannover mit Ablehnung. Daraufhin überschritten die gut vorbereiteten Preußen die hannoversche Grenze und rückten am 17. Juni 1866 in der Hauptstadt Hannover ein.
Am 27. Juni 1866 kam es zwischen der hannoverschen Armee und preußischen Truppen zur blutigen Schlacht bei Langensalza (heutiges Bad Langensalza im Freistaat Thüringen), infolge dessen die Preußen, da zahlenmäßig unterlegen, sich zurückziehen mussten. Dennoch war die Gesamtlage so ungünstig, dass dem hannoverschen König Georg V. am 29. Juni 1866 nur die Kapitulation übrig blieb. Preußen annektierte das Land und der letzte Welfen-König ging ins Exil nach Wien.
Provinz Hannover
Durch den Frieden von Prag, am 23. August 1866, fiel Hannover an das Königreich Preußen. Georg V. protestierte vergebens, am 3. Oktober 1866 erfolgte die Annexion Hannovers und am 1. Oktober 1866 trat die preußische Verfassung in Kraft. Nach dem Tod Georgs V., am 12. Juni 1878, hielt sein Sohn Ernst August, Herzog von Cumberland, die Thronansprüche auf Hannover aufrecht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg (1914 – 1918) wurde das Land Hannover mit der Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. August 1946 „Betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder“ gegründet. Als erster Ministerpräsident wurde Hinrich Wilhelm Kopf ernannt. Zur Kontrolle der Landesregierung unter Kopf wurde ab dem 23. August 1946 der Hannoversche Landtag von der Britischen Militärregierung eingesetzt. Mit Wirkung vom 1. November 1946 genehmigte die britische Militärregierung auf Betreiben Kopfs die Vereinigung des Landes Braunschweig, des Freistaates Oldenburg und des Landes Schaumburg-Lippe mit dem Land Hannover zum neuen Land Niedersachsen
Der Kreis Ilfeld wird 1932 aus der Provinz Hannover ausgegliedert und dem Regierungsbezirk Erfurt zugeteilt, damit gelangt das Gebiet an Thüringen. Am 1. November 1946 wird durch die Verordnung Nr. 55 das Land Niedersachsen aus den Ländern Hannover (vormals preußische Provinz Hannover), Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe offiziell gegründet. Eine 1956 durchgeführte Volksabstimmungen, die die Wiederherstellung des Landes Oldenburg fordert, wird von den Politikern ignoriert und übergangen. Eine zweite Volksabstimmungen (19. Januar 1975), die wie 1956 die Wiederherstellung des Landes Oldenburg fordert, wird von den Politikern erneut ignoriert und übergangen. Der Bundestag lehnt es mit dem Gesetz vom 9. Januar 1976 ab, das Land Oldenburg wiederherzustellen. Im selben Jahr fordern in einem Volksentscheid die 1946 zwangseingegliederten Schaumburger ebenfalls vergeblich ihre Selbstständigkeit wieder zurück.
Niedersachsen aktuell:
Das heutige Bundesland Niedersachsen mit der Hauptstadt Hannover besteht aus:
- der ehemaligen preußischen Provinz Hannover, ohne den Kreis Ilfeld (seit 1932 zu Thüringen), ohne Geestemünde und Lehe (seit 1947 zu Bremerhaven
- dem ehemaligen Großherzogtum Oldenburg, ohne dem Fürstentum Lübeck (seit 1932 zu Schleswig-Holstein) und dem Fürstentum Birkenfeld (1937 zur Provinz Rheinland, seit 1946 zum künstlich geschaffenen Land Rheinland-Pfalz)
- dem ehemaligen Herzogtum Braunschweig, ohne dem östlichen Teil des Landkreises Blankenburg sowie der Exklave Calvörde des Landkreises Helmstedt (seit 1945 zu Sachsen-Anhalt)dem ehemaligen Fürstentum Schaumburg-Lippe.
Niedersachsen ist heute ein Land im Nordwesten der Bundesrepublik Deutschland mit rund 8.000.000 Einwohnern.
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Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
- „Oberstufen-Altas für höhere Lehranstalten“ Gotha Justus Perthes 1914
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Schöne Seite, nur auf den Karten wird Hamburg in den Grenzen von 1937 dargestellt, dass sollte dringendes korrigiert werden.