Stade, Regierungsgebäude

Stade

Stade im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Stade 10.837 Einwohner – 1905 (Städte im Kaiserreich)

Stade, Beim Schiffertor
Stade, Beim Schiffertor

Stade im Königreich Preußen

Stade ist eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Hannover und Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks. Sie liegt an der schiffbaren Schwinge, ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien HarburgCuxhaven und Geestemünde-Stade sowie der Kleinbahn Stade-Itzwörden.

Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig
Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig

Stade hat 2 evangelische und eine katholische Kirche, eine Kirche der Baptisten, ein Denkmal des früheren Bürgermeisters Neubourg, ein Gymnasium, Schullehrerseminar, Taubstummenanstalt, einen Historischen Verein (für das Land Hadeln, für Bremen und Verden), ist Sitz eines Generalsuperintendenten, eines Landgerichts, eines Hauptsteueramts, Ritterschaftlichen Kreditvereins, Handelsvereins.

Stade, Hohetorbrücke
Stade, Hohetorbrücke

Wirtschaftliche Einrichtungen Stades sind Eisengießerei, Maschinen-, Schiff- und Mühlenbau, Leder-, Tabak- u. Zigarrenfabrikation, Dampfsägerei, Brennerei, Bierbrauerei, Färberei, Ziegelbrennerei, Schifffahrt (tägliche Dampfschiffverbindung mit Hamburg). Stade zeichnet einen lebhaften Handel aus. Im Jahr 1905 leben in Stade mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 75) 10.837 Einwohner, der Großteil sind Evangelische, 362 sind Katholiken und 30 Juden. In der Nähe von Stade gibt es viele Ziegeleien sowie ein Gipslager und bei dem Dorf Kampe eine Saline und eine Dachpappenfabrik. Zum Landgerichtsbezirk Stade gehören die elf Amtsgerichte zu Bremervörde, Buxtehude, Freiburg, Harburg, Jork, Neuhaus a. O., Osten, Otterndorf, Stade, Tostedt und Zeven.

Stade, Partie am Burggraben
Stade, Partie am Burggraben

Der Regierungsbezirk Stade umfasst 6786 km² (123,25 Quadratmeilen). Im Jahr 1905 leben hier 403.302 Einwohner, darunter 387.193 Evangelische, 14.412 Katholiken und 746 Juden (59/km²) und besteht aus den 14 Kreisen: Achim, Blumenthal, Bremervörde, Geestemünde, Hadeln, Jork, Kehdingen, Lehe, Neuhaus an der Oste, Osterholz, Rotenburg in Hannover, Stade, Verden, Zeven.

Stade, Am Wasser
Stade, Am Wasser

Stade war im Anfang des 10. Jahrhunderts Stammsitz eines Dynastengeschlechts, das 1056 in den Besitz der sächsischen Nordmark gelangte, sie fast ein Jahrhundert behielt und 1168 ausstarb. Von Kaiser Otto IV. und seinem Bruder, dem Pfalzgrafen Heinrich, wurde Stade 1202 erobert, fiel um 1204 an Bremen und errang bald danach den später bedeutenden Elbzoll.

Stade, Kaiserliches Postamt
Stade, Kaiserliches Postamt

Als Handelsstadt war Stade seit dem 16. Jahrhundert wichtig und trat mit Hamburg in ernstlichen Wettbewerb. 1648 im Westfälischen Frieden wurde Stade schwedisch und zur Hauptstadt des Fürstentums Bremen gemacht, wurde 1676 von den Hannoveranern, 1712 von den Dänen erobert und kam 1719 nebst dem Bistum Bremen an Hannover. 1807 wurde es Westfalen einverleibt, 1810 von Napoleon I. besetzt, 1813 an Hannover zurückgegeben und von diesem 1816 neu befestigt.

Stade, Schloss Agathenburg
Stade, Schloss Agathenburg

Hannover musste den Elbzoll durch Vertrag vom 22. Juni 1861 gegen eine Entschädigung von 2.857.338 Taler aufheben. Am 18. Juni 1866, während des Deutschen Krieges, wurde die Festung Stade, die dann aufgehoben wurde, von den Preußen ohne Kampf genommen.

Stade ist heute eine Stadt in Niedersachsen, Kreisstadt des Landkreises Staden, mit rund 48.000 Einwohnern (2020).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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