Boxeraufstand, Der Krieg in China

Boxeraufstand chronologische Zusammenfassung

Chronologische Zusammenfassung des Boxeraufstandes in China (Der Krieg in China) 1900/01 in alten Fotos und zeitgenössischen Texten.

Der Krieg in China. "Bitte, meine Herren, keine plumpen Vertraulichkeiten!"
Der Krieg in China. „Bitte, meine Herren, keine plumpen Vertraulichkeiten!“

Der chinesische Boxeraufstand von 1900 war sowohl das Ergebnis lang andauernder europäischer, amerikanischer und japanischer Einmischung in die chinesische Wirtschaft und des Zerfalls der korrupten und ineffizienten Ching-Dynastie als auch die kurzfristige Folge des Versuchs der Regierung, die verständlichen Ressentiments der Bevölkerung gegen koloniale Niederlassungen auszunutzen. Die „Boxer“-Mitglieder des Geheimbundes Yi-he quan („Faust für Recht und Einigkeit“) – bekämpfen Missionierung und Industrialisierung Chinas durch Ausländer und haben die Unterstützung der Kaiserin-Witwe Tzu Hsi.

Der Kaiser von China Kwangsu mit seinem Vater.
Der Kaiser von China Kwangsu mit seinem Vater.

Um die Jahreswende 1899/1900 nahm die fremdenfeindliche Bewegung einen ernsten Charakter an und kamen in der Provinz Schantung zu vereinzelten offenen Ausbrüchen.

25. Januar 1900: In China wird der erst 9 Jahre alte Prinz Put-Sing chinesischer Kaiser. Die Kaiserwitwe Cixi ist die wirkliche Herrscherin.

24. März 1900: Die Nachrichten über die in China an vielen Orten ausgebrochenen Unruhen klingen recht bedrohlich. Die aufständische Bewegung in Schantung hat die deutsche Regierung bereits zu energischen militärischen Maßregeln veranlasst, und die Regierung der Vereinigten Staaten hat sich genötigt gesehen, die deutsche Regierung um den Schutz für die die bedrohten amerikanischen Missionen zu bitten.

Boxer aus der chinesischen Hafenstadt Tientsin am Peiho.
Boxer aus der chinesischen Hafenstadt Tientsin am Peiho.

Am 31. Mai 1900 rückten englische, amerikanische, französische, italienische, russische und japanische Abteilungen in Stärke von 340 Mann zum Schutz der Gesandtschaften in Peking ein. Edikt des Kaisers von China, das den aufständischen „Bund der Boxer“ bei Todesstrafe verbietet.

1. Juni 1900: Die Stadt Tientsin, zwischen Peking und Taku, wird von den aufständischen Boxern bedroht.

Karte vom KriegsschKarte vom Kriegsschauplatz bei Paotingfuauplatz bei Paotingfu
Karte vom Kriegsschauplatz bei Paotingfu

Am 3. Juni 1900 traf das deutsche Detachement unter Führung des Oberleutnants von Soden mit 50 Mann des III. Seebataillons dort ein, das österreichisch-ungarische folgte noch am gleichen Tage.

Sir Edward Hobart Seymour

Sir Edward Hobart Seymour
* 30.04.1840 in Kinwarton,
† 02.03.1929 in Maidenhead;
Admiral der britischen Royal Navy

In der Nacht vom 9. zum 10. Juni 1900 erhielt der deutsche Vizeadmiral Bendemann vom Chef des englischen Geschwaders, Vizeadmiral Seymour, ein dringliches Schreiben mit der Abschrift eines Telegramms der britischen Gesandtschaft in Peking: „Die Lage hier ist sehr ernst. Wenn nicht Anordnungen zum sofortigen Vormarsch auf Peking getroffen werden, wird es zu spät sein.“ Seymour empfahl sofortiges Handeln und bat Bendemann um Unterstützung.

Übersichtsplan der chinesischen Hauptstadt Peking mit Angabe der Lage der fremden Gesandtschaften.
Übersichtsplan der chinesischen Hauptstadt Peking mit Angabe der Lage der fremden Gesandtschaften.

Am Abend des 11. Juni 1900 kam es bei Tschöngkotschwang zum ersten Gefecht zwischen den Expeditionskorps unter Admiral Seymour und den „Boxern“. In Peking wird ein japanische Diplomat ermordet.

In der Nacht vom 13. zum 14. Juni 1900 kommt es zu einem Massaker der „Boxer“ an chinesischen Christen in Peking.

Am 14. Juni 1900 brach ein von der chinesischen Regierung unterstützter Aufstand in Peking aus. Die vor Peking verschanzte Armee der Boxer zählt ca. 20.000 Mann.

Am 16. Juni 1900, 09.00 Uhr versammelten sich auf dem russischen Flaggschiff alle Befehlshaber der alliierten Seestreitkräfte. Hier sah man vom militärischen Gesichtspunkt die unbedingte Notwendigkeit der Inbesitznahme der Taku-Forts, die Befehlshaber stellten ein scharfes Ultimatum an alle Kommandanten der Taku-Forts und dem Vizekönig von Tientsin mit der Bedingung, die Forts bis zum 17. Juni, 02.00 Uhr morgens, zu räumen.

Das Bombardement der Takuforts durch die im Peihofluss liegenden Kanonenboote der Mächte.
Das Bombardement der Takuforts durch die im Peihofluss liegenden Kanonenboote der Mächte.

17. Juni 1900: Die Eroberung der Taku-Forts beginnt. Es kommt zu Kämpfen in und um Tientsin.

Noch in der Nacht zum 19. Juni 1900 wurde der Rückmarsch des Expeditionskorps unter Admiral Seymour auf Yangtsun angetreten. Dort beschloss man gemeinsam den Rückmarsch nach Tientsin. Die chinesische Regierung fordert die europäischen Gesandten auf, Peking innerhalb von 24 Stunden zu verlassen.

Das deutsche Gesandtschaftsgebäude in Peking, die Wirkungsstätte des ermordeten Gesandten Freiherrn von Ketteler.
Das deutsche Gesandtschaftsgebäude in Peking, die Wirkungsstätte des ermordeten Gesandten Freiherrn von Ketteler.
Klemens von Ketteler

Clemens August Freiherr von Ketteler
* 22.11.1853 in Potsdam,
† 20.06.1900 in Peking ermordet;
deutscher Diplomat

20. Juni 1900: Der deutsche Gesandte in China, Clemens Freiherr von Kettler, wird auf offener Straße ermordet, ausländischer Besitz einkassiert und die ausländischen Gesandtschaften von einem wütenden Mob belagert. Die europäischen Landungstruppen reichen nicht aus, um das Gesandtschaftsviertel in Peking zu entsetzen. Sie fordern Verstärkung aus Europa an.

Aus den Schreckenstagen in Peking: Unterhändler des Tsung-li-Yamen in der von den Chinesen eingeschlossenen deutschen Gesandtschaft. v.l.n.r.: Freiwilliger Richter, Seesoldat Hönig, Seesoldat Koch, Sergeant Kelber, chinesische Unterhändler.
Aus den Schreckenstagen in Peking: Unterhändler des Tsung-li-Yamen in der von den Chinesen eingeschlossenen deutschen Gesandtschaft. v.l.n.r.: Freiwilliger Richter, Seesoldat Hönig, Seesoldat Koch, Sergeant Kelber, chinesische Unterhändler.

Am 22. Juni 1900 erteilt Admiral Seymour dem Führer des aus vier Kompanien bestehenden deutschen Kontingents, Kapitän zur See von Usedom, den Befehl. „The Germans to the front!“ Diese militär-taktische Weisung wird später als Anerkennung deutschen Soldatentums gedeutet und in einem Gemälde glorifizierend dargestellt.

"The Germans to The Front" nach einem Gemälde von Carl Röchling
„The Germans to The Front“ nach einem Gemälde von Carl Röchling

25. Juni 1900: Das Expeditionskorps unter Admiral Seymour ist gescheitert, größere Truppenabteilungen unter dem russischen General Stößel und dem deutsche Major Christ befreien das Expeditionskorps aus seiner misslichen Lage, am 26. Juni 1900 erreichte man völlig erschöpft Tientsin.

30. Juni 1900: Der deutsche Kreuzer S.M.S. Fürst Bismarck wird nach Ostasien geschickt.

1. Juli 1900: Aufstände der Boxer in Tientsin, Kiautschou, Taku und Peking.

Vom chinesischen Kriegsschauplatz: Aufbruch der englischen Truppen aus Tientsin zum Entsatz der in Peking eingeschlossen Gesandten.
Vom chinesischen Kriegsschauplatz: Aufbruch der englischen Truppen aus Tientsin zum Entsatz der in Peking eingeschlossen Gesandten.

3. Juli 1900: Kaiser Wilhelm II. ergreift Initiative zur Einleitung einer gemeinsamen Aktion in China.

9.Juli 1900: Marterung der 7 Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens in Tai-Uien-fou.

17. Juli 1900: Beginn des Waffenstillstandes in Peking.

Kaiser Wilhelm II.

Kaiser Wilhelm II.
* 27.01.1859 in Berlin,
† 04.06.1941 in Doorn (Niederlande),
1888 – 1918 Deutscher Kaiser und König von Preußen

27. Juli 1900: Kaiser Wilhelm II. verabschiedet das Expeditionskorps zur Niederschlagung des Boxeraufstandes in Bremerhaven und hält dabei seine „Hunnenrede„.

Die Ansprache des Deutschen Kaisers an die nach China gehenden Truppen am 27. Juli in Bremerhaven.
Die Ansprache des Deutschen Kaisers an die nach China gehenden Truppen am 27. Juli in Bremerhaven.

6. August 1900: Unter dem britischen Admiral Edward Seymour beginnt in China ein gezielter Vormarsch gegen die Boxer.

14. August 1900: Befreiung der eingeschlossen Gesandtschaften in Peking durch die Alliierten.

Aus den Schreckenstagen in Peking: Die Barrikade zwischen der deutschen Gesandtschaft und dem Hotel Peking quer über die Gesandtschaftsstraße.
Aus den Schreckenstagen in Peking: Die Barrikade zwischen der deutschen Gesandtschaft und dem Hotel Peking quer über die Gesandtschaftsstraße.

15. August 1900: Die Kaiserwitwe Cixi verlässt mit Gefolge am frühen Morgen heimlich die Stadt. Peking, vom Kaiserhof und drei Vierteln der Bevölkerung verlassen, wird von den ausländischen Truppen für eine dreitägige Plünderung freigegeben. Graf Waldersee vermerkt am 22. Oktober 1900: „Durch die der Eroberung folgende dreitägige zugelassene Plünderung, der viele privaten Plünderungen noch gefolgt sind, muß der Einwohnerschaft ein gewaltiger, aber auch nicht annähernd zu beziffernder materieller Schaden zugefügt sein. Jede Nation schiebt der anderen den Schwarzen Peter in Bezug auf Plünderung zu, doch es steht fest, daß alle gleichermaßen gründlich geplündert haben.“

Graf Waldersee

Alfred Graf von Waldersee
* 08.04.1832 in Potsdam,
† 05.03.1904 in Hannover;
Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber in China 1900/01

Am 18. August 1900 erreichte Kapitän zur See Pohl mit seiner gemischten Kompanie von Deutschen, Österreichern und Italienern in einer Stärke von 4 Offizieren und 107 Mann Peking.

Bilder von der Fahrt des Ostasiatischen Expeditionskorps in Bremerhaven: Der Transportdampfer "Dresden" sticht in See.
Bilder von der Fahrt des Ostasiatischen Expeditionskorps in Bremerhaven: Der Transportdampfer „Dresden“ sticht in See.

20. August 1900: Graf Waldersee verlässt mit einen Sonderzug Berlin in Richtung Neapel/Italien. In Neapel begibt er sich mit seinem Stab an Bord der „Sachsen“ um die Fahrt nach China anzutreten.

11. September 1900: Gefecht bei Liang-Hsiang-Hsien – der deutsche Seesoldat Hermann Gabel aus Radebeul bei Dresden kommt dabei ums Leben.

20. September 1900: Erstürmung der Peitang-Forts. 7 Deutsche werden verwundet.

Feldmarschall Graf Waldersee in Schanghai am 22. September 1900.
Feldmarschall Graf Waldersee in Schanghai am 22. September 1900.

Am 25. September 1900 trifft Graf Waldersee an Bord von S.M.S. Hertha, mit dem er seine Reise ab Hongkong fortgesetzt hatte, auf der Reede von Taku ein. Bei einem Zwischenaufenthalt in Shanghai nimmt er die große internationale Truppenparade ab.

Am 26. September 1900 wird der deutsche Seesoldat Karl Stachowiak aus Schroda in Posen in Peking erschossen.

Truppenparade in Schanghai am 22. September. Deutsche (links), japanische (Mitte) und französische (rechts) Freiwillige in Paradeaufstellung.
Truppenparade in Schanghai am 22. September. Deutsche (links), japanische (Mitte) und französische (rechts) Freiwillige in Paradeaufstellung.

Am 27. September 1900 übernimmt Generalfeldmarschall Alfred von Waldersee den Oberbefehl über die europäischen Streitkräfte (63.000 Mann, davon 24.000 Deutsche) im „Boxerkrieg“.

16. Oktober 1900: Zwischen Berlin und London wird ein Abkommen über den Jangtse Fluss geschlossen (Jangtse-Abkommen): Chinas Gebietszustand bleibt erhalten; Küsten und Flüsse bleiben für alle Nationen frei: „Politik der offenen Tür„.

22. Oktober 1900: Gefecht bei Matou, ein Deutscher verwundet.

29. Oktober 1900: Gefecht bei Tszekingkwan.

Es starben:

  • Gefreiter Otto Hoffmann aus Ostramondra, Kreis Eckartsberga
  • Musketier Anton Gasse aus Zabern, Kreis Zabern
  • Musketier Johannes Baumgard aus Rhina, Kreis Hünfeld
  • Musketier Karl Christ aus Freiendiez, Unterlahnkreis.
Von der Erstürmung der Takuforts: Chinesische Schnellladekanonen auf der von den Deutschen besetzten Strandbatterie.
Von der Erstürmung der Takuforts: Chinesische Schnellladekanonen auf der von den Deutschen besetzten Strandbatterie.

7. November 1900: Gefecht bei Lin-nau-tsang, ein Deutscher verwundet.

10. November 1900: Der Sozialdemokrat August Bebel verurteilt im Reichstag das deutsche Vorgehen in China.

27. November 1900: Gefecht bei Pei-ho-tun und Kaou-ho-tschwang, ein Deutscher verwundet.

15. Dezember 1900: Gefecht bei Yung-tsing-hsien, 5 Deutsche verwundet.

16. Dezember 1900: Großer Empfang für ersten China-Heimkehrer in Berlin mit einem Einmarsch durch den Mitteltrakt des Brandenburger Tores und die Straße „Unter den Linden“ entlang.

Einzug unserer heimkehrenden Chinakämpfer in Berlin durch das Brandenburger Tor.
Einzug unserer heimkehrenden Chinakämpfer in Berlin durch das Brandenburger Tor.

1. Januar 1901: Bein Salutschießen kommt es zu einer schweren Explosion, dabei starben

  • Obergefreiter Gustav Kayser aus Kraxtepellen, Kreis Fischhausen
  • Obergefreiter Franz Lux aus Gr. Neundorf, Kreis Neisse
  • Kanonier Friedrich Goertz aus Tramenau, Kreis Marienburg
  • Kanonier Josef Rowack aus Krone a.d. Brahe, Kreis Bromberg
  • Kanonier Heinrich Pehle aus Brackwede, Kreis Bielefeld
  • Gefreite Gustav Bortz aus Königsberg in Preußen
  • Pionier Paul Zettwitz aus Meißen in Sachsen
  • Trainsoldat Hermann Klos aus Hartau, Kreis Sprottau
  • weitere 13 deutsche Soldaten wurden teilweise schwer verletzt.
Vom Kriegsschauplatz in China: Soldaten unseres 1. Ostasiatischen Infanterieregiments mit den beim Sturm auf die Peitangforts (20. Sep.) eroberten Fahnen.
Vom Kriegsschauplatz in China: Soldaten unseres 1. Ostasiatischen Infanterieregiments mit den beim Sturm auf die Peitangforts (20. Sep.) eroberten Fahnen.

3. Januar 1901: Gefecht bei Ho-phu, dabei starb der Musketier Otto Arndt aus Wutzetz, Kreis Ruppin durch einen Lungenschuss (weitere Deutsche wurden dabei verletzt).

3. Februar 1901: Gefecht bei Nan-dja-tswang, dabei starb der Musketier Joseph Pemmerl aus Abwinkl, Bez.-A. Mießbach in Bayern. Ein weitere Deutscher wurde dabei verletzt.

14. Februar 1901: Gefecht bei Tsau-tia-wan, ein Deutscher verwundet.

20. Februar 1901: Gefecht bei Kwang-tschang, dabei starben der Musketier Christian Herdfelder aus Lautenbach bei Crailsheim durch einen Kopfschuss, weitere 7 Deutsche wurden verletzt. Gefecht bei An-tsu-ling, dabei starben der Pionier Jakob Brack aus Osterspai, Kreis St. Goarshausen durch einen Kopfschuss, weitere 2 Deutsche wurden verwundet.

Vom Kriegsschauplatz in China: Unsere Verwundeten mit ihrem Arzt Dr. Velde im Garten der deutschen Gesandtschaft zu Peking. v.l.n.r.: Etzards, Wirtz, Weißbarth, Sanitätssoldat Seiffert, Förster, Stabsarzt Dr. Velde, Reinhardt, Klaus, Gefreiter Günther.
Vom Kriegsschauplatz in China: Unsere Verwundeten mit ihrem Arzt Dr. Velde im Garten der deutschen Gesandtschaft zu Peking. v.l.n.r.: Etzards, Wirtz, Weißbarth, Sanitätssoldat Seiffert, Förster, Stabsarzt Dr. Velde, Reinhardt, Klaus, Gefreiter Günther.

25. Februar 1901: Gefecht bei Kui-kia-tschang, dabei werden 2 Deutsche verwundet.

1. März 1901: Bei der Erkundung bei Lung-tsüen-kwan sterben die Musketiere

  • Heinrich Bischoff aus Eisenach,
  • Nikolaus Munker aus Nürnberg und
  • Peter Fund aus Gräfelfing bei München jeweils durch Kopfschuss. Ein weiterer Deutscher wird verwundet.

8. März 1901: Gefecht bei Tschang-tschönn-ling, dabei werden 3 Deutsche verwundet.

April 1901: Gefechte an der großen Mauer bei Hwolu, dabei sterben der

  • Sergant Friedrich Lange aus Sadlinken, Kreis Strasburg in Westpreußen
  • Leutnant Max Drewello aus Johannesburg
  • Musketier Wilhelm Beinuhn aus Seeckshof, Kreis Wehlau
  • Musketier Karl Rudke aus Wykow, Kreis Krotoschin
  • Musketier Friedrich Beck aus Licherode, Kreis Rotenburg
  • Musketier Johann Schubert aus Kempen
  • Gefreiter Karl Kuhns aus Zehden, Kreis Königsberg
  • Gefreiter Karl Schmidt aus Barenburg, Kreis Sulingen, weitere 55 Deutsche werden verletzt.
Soldat der ersten Ostasiatischen Infanterieregiments in feldmarschmäßiger Tropenausrüstung.
Soldat der ersten Ostasiatischen Infanterieregiments in feldmarschmäßiger Tropenausrüstung.

1. Mai 1901: In China beginnen Verhandlungen über die Entschädigungen für die Verluste während des Boxeraufstandes.

11. Mai 1901: Kaiserwitwe Cixi erkennt alle Forderungen der Alliierten an.

13. Mai 1901: Während eines Patrouillenrittes in Kalgan werden durch eine Explosion getötet, der

  • Gefreite Leopold Glävke aus Ludwigslust in Mecklenburg
  • Reiter Heinrich Glauer aus Gildberg, Kreis Goldberg-Haynau
  • Reiter Gustav Krause II aus Langhellwigsdorf, Kreis Bolkenhain
  • Reiter Karl Locher aus Beuren, Oberamt Nürtingen in Württemberg
  • Reiter Robert Lorenz aus Petzelsdorf, Kreis Landshut
  • Reiter Ewald Reinhard aus Elberfeld
  • Reiter Reinhold Riedel aus Ebersdorf, Kreis Neurode. Weitere 4 Deutsche werden verwundet.
Das am 19. Januar 1901 in Peking enthüllte Denkmal für den Freiherrn von Ketteler. (Kurz vor Vollendung.)
Das am 19. Januar 1901 in Peking enthüllte Denkmal für den Freiherrn von Ketteler. (Kurz vor Vollendung.)

17. Mai 1901: Befehl an das deutsche Expeditionskorps zur Rückführung der Soldaten. Es müssen 21 Transportschiffe gemietet werde.

19. Mai 1901: Gefecht bei Nan-kuan-to, 5 Deutsche werden verwundet.

23. Mai 1901: Erfolgt die Einstellung der Kampfhandlungen im Boxeraufstand.

3. Juni 1901: Der Oberbefehlshaber Graf von Waldersee reist aus China ab.

13. Juni 1901: Das japanische Kaiserpaar empfängt Graf von Waldersee.

"Verpassen" der neuen Tropenhelme in der Kaserne des II. Seebataillons in Wilhelmshaven.
„Verpassen“ der neuen Tropenhelme in der Kaserne des II. Seebataillons in Wilhelmshaven.

13. Juli 1901: Ein kaiserlicher Befehl regelt die Eingliederung der Truppen und die Demobilisierung der heimkehrenden Marineeinheiten des ostasiatischen Expeditionskorps.

29. Juli 1901: Deutsche Truppen übergeben den Kaiserpalast in Peking an den Chinesischen Palastminister.

5. August 1901: Die heimkehrenden deutschen Truppen aus China werden in Cadiz (Spanien) jubelnd empfangen. Prinz Heinrich, der Bruder Kaiser Wilhelm II., ist aus Deutschland angereist.

8. August: Graf Waldersee trifft mit dem Dampfer „Gera“ in Hamburg ein.

Zum 50jährigen Militärjubileum des Grafen Waldersee am 27. April: Generaloberst Graf Waldersee in seinem Heim in Hannover.
Zum 50jährigen Militärjubileum des Grafen Waldersee am 27. April: Generaloberst Graf Waldersee in seinem Heim in Hannover.

12. August 1901: Graf Waldersee kehrt nach Deutschland zurück. Bei einem festlichen Empfang in Hannover erklärt er „Ich bin frisch an die Arbeit gegangen und gesund wiedergekehrt…, Wir danken es dem Kaiser allein, dass wir Deutschlands große Bahnen eröffnet haben unseren Handel und unsere Industrie …Der deutsche Name ist hochgegangen„.

4. September: Kaiser Wilhelm II. empfängt den chinesischen „Sühneprinzen“ Chun in Berlin.

7. September 1901: Friede zu Peking beendet offiziell den Krieg ich China. Während des Boxeraufstandes waren zeitweise bis zu 250 Kriegsschiffe aus 12 Ländern in China im Einsatz, davon 24 Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine. Von den 70.000 Mann Landungstruppen waren 17.000 aus dem Deutschen Reich.

Unterzeichnung des Abschlussprotokolls am 7. September 1901.
Unterzeichnung des Abschlussprotokolls am 7. September 1901.

Der Friede zu Peking von 1901:

  • Zahlung einer Kriegsentschädigung bis 1940 von 1,4 Milliarden Goldmark an die Großmächte.
  • Zugestehen von Stützpunkten der Großmächte auf chinesischen Territorium.
  • Chinesen ist das Betreten des Botschaftsviertels untersagt.
  • Für den ermordeten Freiherr von Ketteler ist ein Gedenkstein zu errichten.
  • Prinz Chun muss als äußeres Sühnezeichen nach Deutschland reisen.

Verluste des Deutschen Expeditionskorps:

188 Tote und 409 Verwundete

Während der Unruhen in China wurden von Boxern und chinesischer Regierungstruppen rund 300 Europäer, Amerikaner und Japaner, sowie rund 30.000 chinesischen Christen ermordet.

Zum Gedächtnis der während der Kämpfe 1900-1901 für das Vaterland gefallenen und verstorbenen Kameraden des III. Seebataillons.
Zum Gedächtnis der während der Kämpfe 1900-1901 für das Vaterland gefallenen und verstorbenen Kameraden des III. Seebataillons.

Am 7. Januar 1902 zieht die Kaiserwitwe Cixi unter großen Pomp wieder in Peking ein.

1911 Die Monarchie in China wird gestürzt.

1919 Gemäß dem Versailler Vertrag muss Deutschland an China astronomische Instrumente des Pekinger Observatoriums zurückgeben. Diese waren 1901 als Kriegsbeute nach Berlin gelangt, wo sie von Kaiser Wilhelm II. auf der Terrasse der Orangerie im Park von Sanssouci aufgestellt wurden.

1949 Sieg der Kommunisten in China.

Am 11. Dezember 1955 übergibt der DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai zehn Fahnen der Boxerbewegung.

DDR Ministerpräsindet Otto Grotewohl übergibt 1955 in Peking dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai zehn Banner der Boxer-(Yihetuan-)Bewegung.
DDR Ministerpräsindet Otto Grotewohl übergibt 1955 in Peking dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai zehn Banner der Boxer-(Yihetuan-)Bewegung.

Die Schreibweise der chinesischen Ortsnamen entspricht der um 1900 üblichen deutschen Schreibweise.

Ausführliche Beiträge zum Thema Boxeraufstand, der Krieg in China 1900/01

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Kiautschou – Deutschlands Erwerbung in Ostasien, Verein der Bücherfreunde – Leipzig 1901
  • Fritz Vogelsangs Kriegsabenteuer in China 1900, Paul Lindenberg – Berlin 1901
  • Die Wirren in China, (Boxeraufstand) Alfred von Müller – Berlin 1902
  • Meine Kriegs-Erlebnisse in China, Korvetten-Kapitän Schlieper – Minden in Westfalen 1902
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon 6. Auflage 1905 – 1909
  • Der Krieg in China (Boxeraufstand), J. Scheibert, Verlag Weller – Berlin 1909
  • Die Eroberung der Welt, Verlag Ullstein & Co Berlin und Wien 1912
  • Unsere Kolonien und Schutztruppen, Kyffhäuser Verlag – Berlin 1934
  • Zeitgenössische Postkarten, Briefmarken und Landkarten zum Boxeraufstand
Reichsadler 1889-1918

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3 Kommentare

  1. Warend der Boxer Aufstand hat ein Hollander sich gemeldet bei der Botschaft um teil zu nehmen an die Verteidigung von der Botschaft. Er ist davor dekoriert worden. Er soll als Dolmetscher gearbeitet haben fur Luitenant Kolonel WALLMENICH.
    Der Hollander hat der Nahm Er ist ein verwante von mir. (hans@momblanc.nl) Ich suche die Beschreibung von seine Decoration. Was hat ihm so special gemacht.????

    1. Emil Friedrich Karl von Lessel (1847–1927) war Generalleutnant und Kommandeur des ostasiatischen Expeditionskorps

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