Klemens von Ketteler, deutscher Diplomat in Peking 1900

Die Ermordung des Freiherrn Clemens von Ketteler

Die Ermordung des Freiherrn Clemens von Ketteler in Peking am 20. Juni 1900.

Freiherr von Ketteler - Deutsche Gesandtschaft in Peking
Freiherr von Ketteler – Deutsche Gesandtschaft in Peking

Clemens von Ketteler

Clemens August Freiherr von Ketteler
* 22.11.1853 in Potsdam,
† 20.06.1900 in Peking ermordet;
deutscher Diplomat

Am 11. Juni 1900 morgens ritten viele Europäer nach Machiapo (auch Matschiapu), der Endstation der Eisenbahn vor den Toren Pekings, weil man die Ankunft des Expeditionskorps unter Seymour erwartete, doch nach stundenlangem vergeblichen Warten zur Rückkehr entschloss. Am Nachmittag sandte der japanische Gesandte den Kanzleivorsteher Sugiyama nochmals nach Machiapo. Als dieser unbewaffnet und allein in seinem Karren Yungtingmen, das äußere Tor auf dem Wege zur Station, hinter sich hatte, wurde er von chinesischen Soldaten aufgegriffen, aus seinen Karren gezerrt und niedergemacht. Der zweite Sekretär, Herr Narahara, begab sich sogleich zum Yamen, doch wurde kein Versuch gemacht, die Leiche zu bergen, das Herz war herausgeschnitten. Am folgenden Morgen fand ein Diener den verstümmelten Körper oberflächlich mit Erde bedeckt an dem Platze, wo der Mord geschehen war.

Übersichtsplan der chinesischen Hauptstadt Peking mit Angabe der Lage der fremden Gesandtschaften.
Übersichtsplan der chinesischen Hauptstadt Peking mit Angabe der Lage der fremden Gesandtschaften.

Am 12. Juni sandte Freiherr von Ketteler eine Depesche mit nachstehendem Wortlaut an das Auswärtige Amt – es ist das letzte offizielle Schriftstück von seiner Hand: „Die Minister des Tsungli_Yamens verlangen, dass die Entsendung von 1000 Matrosen nach Peking aufgehalten werden soll; die beteiligten Vertreter haben dies jedoch abgelehnt. Die Matrosen müssen auf dem Wege von Tientsin hierher Verhinderung oder Waffenwiderstand gefunden haben, da sie sonst schon eingetroffen wären. Telegraphische Verbindung mit Tientsin ist unterbrochen. Der fremdenfeindliche Prinz Tuan, der Vater des Thronfolgers, ist neben Prinzen Ching zum Mitleider des Tsungli-Yamens ernannt. In der Nacht zum 10. d. Mts. ist die Sommerresidenz der englischen Gesandtschaft, nahe bei Peking, die unter chinesischer Obhut war, niedergebrannt. Gestern wurde der japanische Attaché auf dem Wege zum Bahnhof ermordet und seiner Leiche der Kopf abgeschlagen. Es besteht die Befürchtung, daß die Soldaten gegen die hiesige Fremden losgelassen werden.

Das deutsche Gesandtschaftsgebäude in Peking, die Wirkungsstätte des ermordeten Gesandten Freiherrn von Ketteler.
Das deutsche Gesandtschaftsgebäude in Peking, die Wirkungsstätte des ermordeten Gesandten Freiherrn von Ketteler.

Am 13. Juni griff Freiherr von Ketteler selbst einen „Boxer“ mitten aus einem Haufen aus der Gesandtschaftsstraße auf. Dieser trug die geheiligte Haube und war mit einem Schwert bewaffnet. Am Abend kamen die „Boxer“ in großer Zahl aus dem Norden der Stadt und begannen die Häuser der Ausländer niederzubrennen. In allen Gesandtschaften wurden Wachen aufgestellt, doch war ihre Zahl nur ungenügend, zumal eine zusätzliche Wache für die Peitangkathedrale nötig wurde, wo Bischof Favier, die Missionare, die barmherzigen Schwestern und eine große Zahl christlicher Flüchtlinge, alles in allem 2000 Personen, versammelt waren. Die Österreicher beherrschten mit ihrem Maschinengeschütz die Zollstraße, die nach Norden führt, die Italiener mit einem Einpfünder die Gesandtschaftsstraße nach Osten. Die Briten hielten die Kanalstraße nach Norden und die Nordbrücke, die Russen waren an der Südbrücke, während die Amerikaner mit ihrem Coltgeschütz die Gesandtschaftsstraße nach Westen bis zum kaiserlichen Palast bewachten.

Aus den Schreckenstagen in Peking: Die Barrikade zwischen der deutschen Gesandtschaft und dem Hotel Peking quer über die Gesandtschaftsstraße.
Aus den Schreckenstagen in Peking: Die Barrikade zwischen der deutschen Gesandtschaft und dem Hotel Peking quer über die Gesandtschaftsstraße.

In der Nacht vom 13. zum 14. Juni hörte man in der Stadt entsetzliche Schreie, Angstrufe und Röcheln der Sterbenden. Die „Boxer“ machten die chinesischen Christen nieder oder verbrannten die sei lebendigem Leibe in ihren Häusern. Zuerst brannte die Kapelle der Methodisten in der Hatamenstraße, dann schossen der Flammen aus der Ostkathedrale, Tungtang, die alte griechische Kirche im Nordosten der Stadt, die Gebäude der Londoner Mission, das Haus der amerikanischen Board-Mission und alle Gebäude der Ausländer, die zum kaiserlichen Seezollamt in der östlichen Stadt gehörten. Gegen Morgen wurde auch die Südkathedrale, Nantang, ein Raub der Flammen. Am Morgen zeigte sich ein entsetzlicher Anblick, Frauen und Kinder wurden in Stücke gehackt. Männer wurden Nasen und Ohren abgehauen und die Augen ausgestochen. Die chinesischen Soldaten hatten keine Finger für die Opfer gerührt. 1200 chinesische Christen fanden Schutz und wurden im Palast des Prinzen Su, nahe der englischen Gesandtschaft untergebracht.

Aus den Schreckenstagen in Peking: Unterhändler des Tsung-li-Yamen in der von den Chinesen eingeschlossenen deutschen Gesandtschaft. v.l.n.r.: Freiwilliger Richter, Seesoldat Hönig, Seesoldat Koch, Sergeant Kelber, chinesische Unterhändler.
Aus den Schreckenstagen in Peking: Unterhändler des Tsung-li-Yamen in der von den Chinesen eingeschlossenen deutschen Gesandtschaft. v.l.n.r.: Freiwilliger Richter, Seesoldat Hönig, Seesoldat Koch, Sergeant Kelber, chinesische Unterhändler.

Am Abend des 16. Juni brach wieder ein Feuer in einem Materialwarenladen aus, das von Boxern gelegt worden war. Der Brand breitete sich aus und legte einen ganzen Stadtteil in Schutt und Asche und richtete einen Millionenschaden an. Zuerst sprang es auf die Buchhändlerstraße über und vernichtete diese Straße von Peking mit ihren unschätzbaren Rollen, Manuskripten und gedruckten Büchern. Von dort ergriff es die Perlen und Juwelenläden, die Seiden- und Pelzläden, die Atlas- und Strickereiläden, die großen Kunsthandlungen, die Gold- und Silberläden, die Schmelzhütten und fast alles sonst was in der Hauptstadt sich von Wert befand. Dann sprang das Feuer auf das Tschienmentor über, das vor dem kaiserlichen Palast liegt und das nur geöffnet wird, wenn der Kaiser durchfährt. Ein imposanter Tempel krönt diese Mauer, auch er fiel der Zerstörung anheim.

Boxer aus der chinesischen Hafenstadt Tientsin am Peiho.
Boxer aus der chinesischen Hafenstadt Tientsin am Peiho.

Am Morgen des 19. Juni sandte Freiherr von Ketteler den Dolmetscher der deutschen Gesandtschaft, Cordes, nach dem Tsungli-Yamen, um zu fordern, dass die chinesischen Truppen, die sich nur wenige Schritte von den deutschen Posten entfernt in den Elektrizitätswerken befanden, zurückgezogen würden. Der chinesische Sekretär befand sich in größter Aufregung und erzählte, dass infolge des Vorgehens der Alliierten gegen die Takuforts eine große Änderung der Lage eingetreten sei. Da eine weitere Erörterung unmöglich war, hinterließ Cordes seine Botschaft mit dem Auftrage, diese dem Oberbefehlshaber Yunglu zu übermitteln. 

Le Petit Journal vom 22. Juli 1900: Die Ermordung des deutschen Botschafters Freiherr von Ketteler in Peking
Le Petit Journal vom 22. Juli 1900: Die Ermordung des deutschen Botschafters Freiherr von Ketteler in Peking

Am Nachmittag, ca. 16.30 Uhr fordert die chinesische Regierung die europäischen Gesandten auf, Peking innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Eine sofort berufene Versammlung des diplomatischen Korps beschloss, das Ultimatum anzunehmen. In einem letzten Brief an das Yamen erklärten sie die Annahme des Ultimatums, forderten Sicherheiten und baten um Transportmittel. Die erhoffte Antwort traf jedoch nicht ein, und Freiherr von Ketteler als einziger Gesandter, der des Chinesischen völlig mächtig war, sandte daher abends noch eine Note an das Tsungli-Yamen, dass er sich bestimmt am folgenden Morgen um 9.00 Uhr zu einer Besprechung dort einfinden würde, und um Anwesenheit eines Prinzen ersuche, um mit diesem Rücksprache nehmen zu können. Früh am Morgen des 20. Juni hatte das diplomatische Korps eine Zusammenkunft in der französischen Gesandtschaft. Ein Antrag, sich gemeinsam in das Tsungli-Yamen zu begeben, wurde abgelehnt, und so hielt sich Freiherr von Ketteler, da er seinen Besuch angezeigt und keine Ablehnung erhalten hatte, für verpflichtet, nunmehr allein den Weg anzutreten. 

Klemens von Ketteler
Clemens von Ketteler

Zwischen 8.30 und 9.00 Uhr begab er sich nach dem Tsungli-Yamen. Nachfolgend die wörtliche Aussage des Herrn Cordes: „Herr von Ketteler und ich begaben uns nach der Beratung mit den übrigen Gesandten in zwei Sänften auf den Weg. Eine bewaffnete Bedeckung, bestehend aus einem Unteroffizier und vier Mann, standen zu unserer Begleitung bereit. Herr von Ketteler entschied aber, das die Leute besser zurückblieben, teils weil es Aufregung verursachen möchte, wenn die bewaffneten Soldaten sich in den Straßen zeigten, besonders aber, weil das Tsungli-Yamen ja wusste, dass der Gesandte kam und folglich ihm auch den einem fremden Vertreter schuldigen Schutz angedeihen lassen würde. Wir hatten beide keine Waffen; unsere Sänften begleiteten zwei reitende chinesische Boden der Gesandtschaft. Wir gingen von der französischen Legation, wo die Beratung stattgefunden hatte, aus, kamen an der österreichischen Gesandtschaft vorüber und bogen, nachdem wir die Tschanyanstraße hinter uns hatten, in die Hatamenstraße ein. Unsere Stuhlträger gingen auf dem erhöhten Wege in der Mitte der Straße, wie üblich ritt ein Masu (Pferdeknecht) voraus, der andere hinter uns. Wir hatten den Ehrenbogen bei der belgischen Gesandtschaft durchschritten und waren ganz nahe bei der Polizeistation zur Linken. Ich beobachtete eine Karre mit einigen Lanzenträgern, die eben vor der Sänfte des Gesandten vorüberkam, als sich mir ein Anblick bot, der mir das Herz zum Stocken brachte. Der Tragestuhl des Gesandten war drei Schritte vor mir. Da sah ich einen Soldaten der Bannertruppe, offenbar ein Mandschu, in voller Uniform, den Mandarinshut mit dem Knopf und einer blauen Feder auf dem Kopf, vorwärts springen, seine Flinte etwas einen Meter von dem Fenster der Sänfte entfernt heben, auf den Kopf des Gesandten zielen und Feuer geben. Starr vor Schrecken schrie ich „Halt!“ In demselben Augenblick krachte der Schuss und die Sänfte wurde niedergesetzt.

Feierliche Beisetzung der Leiche des am 21. Juni ermordeten Freiherrn von Ketteler am 18. August im garten der deutschen Gesandtschaft zu Peking.
Feierliche Beisetzung der Leiche des am 21. Juni ermordeten Freiherrn von Ketteler am 18. August im garten der deutschen Gesandtschaft zu Peking.

Ich sprang auf die Füße, erhielt aber einen Schuß in den Unterleib … Zwei mit Lanzen bewaffnete Leute verfolgten mich, standen aber bald, wahrscheinlich weil sie fürchteten, daß ich Waffen bei mir führte, von der Verfügung ab. Ich beschloß nun, zu versuchen, ob ich die amerikanische Mission beim Hatamen erreichen könnte. Blutüberströmt schleppte ich mich vorwärts, oft durch Straßen voll von Chinesen, die meine Zustand ohne Mitleid oder Bewegung ansahen und nicht einmal meine Fragen nach dem Wege beantworteten. Ich hörte, wie einer sagte: „Das ist ein Fremder, der seinen Lohn weg hat.“ In einer stillen Straße endlich gab mir ein Hausierer, der menschlicher fühlte als seine Landsleute, Bescheid und eine halbe Stunde nach der Ermordung des Gesandten erreichte ich die amerikanische Mission, wo ich am Eingang ohnmächtig zusammenbrach. Meine Wunden wurden verbunden und ich wurde zur deutschen Gesandtschaft zurückgetragen. Die Sänftenträger und die beiden Reitknechte kehrten heil nach der Gesandtschaft zurück. Die Mörder selbst waren kaiserliche Bannertruppen in voller Uniform.“ (Der Krieg in China, J. Scheibert, Verlag Weller – Berlin 1909).

Das mit chinesischen Fahnen geschmückte Grab des Freiherrn von Ketteler in Peking. Das Grabmal befindet sich im Garten der deutschen Botschaft und wurde am Tage der Hinrichtung En-Hais von den chinesischen Behörden mit Fahnen und Traueremblemen versehen.
Das mit chinesischen Fahnen geschmückte Grab des Freiherrn von Ketteler in Peking. Das Grabmal befindet sich im Garten der deutschen Botschaft und wurde am Tage der Hinrichtung En-Hais von den chinesischen Behörden mit Fahnen und Traueremblemen versehen.

Freiherrn von Kettelers Leiche war verschwunden. Am Tage nach der Einnahme von Peking verriet aber ein Chinese einem Deutschen die Stelle, wo der Gesandte begraben worden war. Es war ein chinesischer Grabhügel in der Nähe der Mordstelle. Die deutschen Seesoldaten deckten den Hügel ab und stießen bald auf einen chinesischen Sarg, den sie öffneten. Er enthielt in der Tat die Leiche des ermordeten deutschen Gesandten. Freiherr von Ketteler wurde nach christlichem Brauch beigesetzt.

Die Ermordung des deutschen Gesandten gab das Signal zum allgemeinen Aufruhr und zum gleichzeitigen Beginn des Kampfes mit den regulären chinesischen Truppen. Das gesamte Gesandtschaftsviertel wurde in Verteidigungszustand versetzt. Während der Tage vom 20. Juni bis 16. Juli wurde fasst ununterbrochen gekämpft. Am 14 August, als alle Hoffnungen geschwunden waren, erreichten englische, russische und amerikanische Entsatztruppen Peking und befreiten die Eingeschlossenen.

Vom Kriegsschauplatz in China: Unsere Verwundeten mit ihrem Arzt Dr. Velde im Garten der deutschen Gesandtschaft zu Peking. v.l.n.r.: Etzards, Wirtz, Weißbarth, Sanitätssoldat Seiffert, Förster, Stabsarzt Dr. Velde, Reinhardt, Klaus, Gefreiter Günther.
Vom Kriegsschauplatz in China: Unsere Verwundeten mit ihrem Arzt Dr. Velde im Garten der deutschen Gesandtschaft zu Peking. v.l.n.r.: Etzards, Wirtz, Weißbarth, Sanitätssoldat Seiffert, Förster, Stabsarzt Dr. Velde, Reinhardt, Klaus, Gefreiter Günther.

Am 23. September 1900 sandte die deutsche Gesandtschaft in Peking nachstehende Meldung über das vorläufige Ergebnis der wegen der Ermordung des Gesandten Freiherrn von Ketteler angestellten Untersuchung: „Nachdem der chinesische Unteroffizier, der den tödlichen Schuss auf Freiherrn von Ketteler abgegeben hatte, bei den Versuch, die Uhr des Ermordeten zu verkaufen, erkannt und von japanischen Soldaten festgenommen war, wurde er auf Antrag der deutschen Vertretung unseren Truppen ausgeliefert. Am 21. des Monats fand seine Vernehmung statt. Darin sagte der Verhaftete aus, am 19. Juni nachmittags hätten er und seine Leute von einem Prinzen den Befehl erhalten: „Schießt die Fremden nieder, wenn euch welche zu Gesicht kommen.“ Der Mörder bestreitet, dass der Befehl gelautet habe, auf einen Gesandten zu schießen, erteilt worden sei.

Die Sühne des Gesandtenmordes in Peking: Die von den Verbündeten beschlossene Hinrichtung En-Hais am 31. Dezember 1900 in der Kettelerstraße, auf derselben Stelle, wo er auf Befehl seiner fremdenfeindlichen Vorgesetzten den Freiherrn von Ketteler erschoß.

Die Hinrichtung des Mörders erfolgte einige Monate später, eine Depesche berichtete hierüber:

Enhai, der Mörder des Freiherrn von Ketteler, wurde heute Nachmittag 3 Uhr in Gegenwart der Generale Lessel und Trotha, sowie vieler Offiziere in der Kettelerstraße auf der Stelle, wo der Mord geschehen war, enthauptet. Der Verurteilte wurde 20 Minuten vorher auf einem chinesischen Gefängniskarren, in Eisen gefesselt, auf den Richtplatz gebracht. Dort wurden ihm die Fußfesseln, aber nicht die Handschellen gelöst, man ließ ihn zurücktreten und nach chinesischer Gewohnheit niederknien. Enhai zeigte keine Furcht, schaute öfters rund umher und lächelte einige Male höhnisch … Pünktlich um 3 Uhr erschienen General von Lessel auf dem Platze, das Urteil wurde in chinesischer Sprache verlesen, der Mörder wurde den chinesischen Beamten übergeben und sogleich trennte der Scharfrichter mit seinem einem Brotmesser ähnlichen Richtschwert durch einen Hieb des Haupt vom Körper. Der Kopf wurde in einer in der Nähe bereitstehende Kiste, der Körper in einen Sarg gelegt und hinweg gefahren.

Das am 19. Januar 1901 in Peking enthüllte Denkmal für den Freiherrn von Ketteler. (Kurz vor Vollendung.)
Das am 19. Januar 1901 in Peking enthüllte Denkmal für den Freiherrn von Ketteler. (Kurz vor Vollendung.)

Nach dem Friede zu Peking 1901 hatte China unter anderem dem ermordeten deutschen Gesandten ein Gedenkstein zu errichten. Dieses Monument wurde nach dem ersten Weltkrieg abgetragen und 1919 im heutigen Sun-Yat-sen-Park mit der Inschrift „Die Gerechtigkeit siegt“ wiedererrichtet. Seit der Friedenskonferenz des Asiatisch-Pazifischen Raums im Jahre 1953 in Peking trägt sie die Bezeichnung „Verteidigt den Frieden“.

Ausführliche Beiträge zum Thema Boxeraufstand, der Krieg in China 1900/01

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Kiautschou – Deutschlands Erwerbung in Ostasien, Verein der Bücherfreunde – Leipzig 1901
  • Fritz Vogelsangs Kriegsabenteuer in China 1900, Paul Lindenberg – Berlin 1901
  • Die Wirren in China, (Boxeraufstand) Alfred von Müller – Berlin 1902
  • Meine Kriegs-Erlebnisse in China, Korvetten-Kapitän Schlieper – Minden in Westfalen 1902
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon 6. Auflage 1905 – 1909
  • Der Krieg in China (Boxeraufstand), J. Scheibert, Verlag Weller – Berlin 1909
  • Die Eroberung der Welt, Verlag Ullstein & Co Berlin und Wien 1912
  • Unsere Kolonien und Schutztruppen, Kyffhäuser Verlag – Berlin 1934
  • Zeitgenössische Postkarten, Briefmarken und Landkarten zum Boxeraufstand
Reichsadler 1889-1918

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2 Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    wie alle Clemens aus der Familie derer von Ketteler schrieb sich auch der deutsche Diplomat mit einem C.
    So steht es im übrigen auch auf seinem Schreibtisch, welcher sich im Besitz meines Bruders im Kreis Warendorf befindet.
    Mit freundlichem Gruß
    Martin Freiherr von Ketteler

  2. Tja, lieber Martin von Ketteler, das versuche auch ich meinen Lesern immer wieder beizubringen!
    Aber seit Johanna König schreibt sich ja auch Clementine mit „K“.
    Machen Sie sich nichts draus – manche Deppen schreiben sogar Carl Peters und Carl May mit „K“.
    Aber da diese Deppen in der Mehrheit sind und wir – angeblich – in einer Demokratie leben, da die Mehrheit entscheidet…

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