Kaiser Wilhelm II. verabschiedet am 2. Juli 1900 in Wilhelmshaven das I. und II. Seebataillon nach China

Die Hunnenrede

Die Hunnenrede Kaiser Wilhelms II. am 27. Juli 1900 in Bremerhaven

Hunnenrede
Kaiser Wilhelm II. während der sogenannten Hunnenrede

Die Hunnenrede ist die heute am häufigsten zitierte Rede Kaiser Wilhelms II. und das obwohl sie kurz nach den Ereignissen um den Krieg in China (Boxeraufstand) fast schon wieder vergessen war. Der britische „Daily Telegraph“ kommentierte sie seinerzeit, dass „dies wohl die einzige Sprache sei, die die Asiaten verstünden. England habe sie schließlich nicht ohne Erfolg beim Aufstand der indischen Sepoys in die Tat umgesetzt.“ Im Ausland wirkten diese markigen Worte zunächst keineswegs so katastrophal wie es heutzutage immer wieder gerne dargestellt wird. Martialische Reden war man im Zeitalter des Nationalismus und Imperialismus gewöhnt und Kaiser Wilhelm II. war da kein Einzelfall.

Kaiser Wilhelm II.

Kaiser Wilhelm II.
* 27.01.1859 in Berlin,
† 04.06.1941 in Doorn (Niederlande),
1888 – 1918 Deutscher Kaiser und König von Preußen

Erst nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) entsann man sich der Rede des Kaisers von damals und stellte die in den Dienst der Gräuelpropaganda, wonach „die Deutschen, wie einst ihre Vorfahren, die Hunnen (!), mordend vergewaltigend, brennend und sengend die Länder verheerten„. Die Ironie der Geschichte dabei ist, als die deutschen Soldaten endlich in China eintrafen, waren die eingeschlossenen Gesandtschaften in Peking längst von internationalen Truppen (größtenteils Russen und Japaner) befreit worden. Der Oberbefehlshaber der Interventionstruppen Graf Waldersee konnte nur noch militärisch unbedeutende, kleinere Aktionen durchführen lassen. Insbesondere die deutschen Truppen zeichneten sich, übrigens wie heute auch, dadurch aus, dass sie den Wiederaufbau zerstörter Straßen und Eisenbahnlinien betrieben, provisorische Verwaltungen aufbauten, um vordringlich Seuchen zu bekämpfen und den allgemeinen sanitären Zustand zu verbessern.

Truppenparade in Schanghai am 22. September. Deutsche (links), japanische (Mitte) und französische (rechts) Freiwillige in Paradeaufstellung.
Truppenparade in Schanghai am 22. September. Deutsche (links), japanische (Mitte) und französische (rechts) Freiwillige in Paradeaufstellung.

Mit der isolierten Darstellung einzelner Textpassagen aus der „Hunnenrede“ und völlig herausgerissenen Zitaten wird heute oftmals der ganze Krieg in China (Boxeraufstand) drastisch reduziert dargestellt. Betrachten wir deshalb zunächst die weltpolitische Lage der damaligen Zeit:

1899:
Auf den Philippinen beginnt im Februar 1899 der Unabhängigkeitskrieg gegen die Kolonialmacht USA. Die Amerikaner versprachen den Philippinen die Unabhängigkeit von Spanien, übernahmen aber 1898 die Herrschaft über die Inselgruppe. Das Deutsche Reich kauft von Spanien die Karolinen, Marianen und die Palau-Inseln und gliedert sie dem Südsee-Schutzgebiet ein. Der russische Zar Nikolaus II. hebt die verbriefte Autonomie Finnlands auf und verstärkt die Russifizierung in den nichtrussischen Landesteilen des Zarenreiches. Im März 1899 legen Frankreich und Großbritannien ihre Differenzen (Faschoda-Krise) um den Sudan bei und legen die Grenzen des Sudans fest. Die Sudanesen führen einen erbitterten Kampf gegen die britisch-ägyptischen Truppen. Am 6. September des gleichen Jahres fordert US-Außenminister John Hay die Großmächte zu einer „Politik der offenen Tür“ in China auf. Sie garantiert den Staaten, die mit China Handel treiben, gleiche Rechte. Für die USA bedeutet dies eine Ausdehnung ihres Einflusses in China. Im heutigen Südafrika kommt es zum Burenkrieg, der unabhängigen Republiken (Buren = Nachfahren holländischer Einwanderer) gegen Großbritannien und binden damit einen großen Teil des britischen Militärpotenzials. Im Samoa-Vertrag vom 14.11.1899 teilen sich das Deutsche Reich, die USA die Samoa-Inseln auf.

1900:
Der Führer der Vereinigten Irischen Nationalpartei ruft am 5. Januar zum Aufstand gegen die Engländer auf. Am 6. Januar melden indische Zeitungen eine Hungerkatastrophe, mehr als 3 Millionen Menschen hungern in der britischen Kronkolonie. Aus den Niederlanden stammende Siedler (Buren) hatten im Süden Afrikas zwei unabhängige Staaten, Transvaal und den Oranje-Freistaat, gegründet. Als große Goldfunde immer mehr britische Einwanderer aus der Kapkolonie nach Transvaal lockten, verschlechterten sich die Beziehungen zusehends. Zudem hatte Großbritannien stets Sorge, die deutschfreundlichen Buren-Republiken würden auch enge militärische Verbündete des Hauptkonkurrenten Deutschland werden. Als britische Soldaten die Goldgebiete besetzten, forderten die Burenrepubliken ultimativ den Rückzug des Militärs. Da die Briten nicht reagierten, kam es im Oktober 1899 zum Krieg. Nach anfänglichen militärischen Erfolgen der Buren gerieten diese Anfang 1900 in die Defensive und gingen zu einem Guerillakrieg über. Der Führer der britischen Armee, Lord Kitchener, antwortet mit der Taktik der verbrannten Erde, rund 30.000 burische Farmen wurden zerstört und die dort lebenden Bewohner wurden in „concentration camp“ (die ersten Konzentrationslager) gesperrt. Infolge der unwürdigen Lebensbedingungen in diesen Lagern starben dort über 42.000 Menschen (hauptsächlich Frauen und Kinder). Großbritannien verlor in diesem Krieg über 22.000 Soldaten, die Buren 7000 Kämpfer. Der Krieg wurde finanziell und moralisch zum Debakel für Großbritannien, da die Weltöffentlichkeit aufseiten der Buren stand. Die niederländische Königin Wilhelmina bat sogar Kaiser Wilhelm II. im Interesse der Buren zu intervenieren, was dieser aber aus verständlichen Gründen ablehnte. Im Mai 1902 mussten sich die Buren endgültig geschlagen geben. Am 25. März 1900 kommt es zu Konsultationen zwischen den USA und dem Deutschen Reich wegen der Unruhen in China. Die USA bitten die deutsche Regierung, die bedrohten amerikanischen Missionen zu schützen. Am 7. Mai beteiligt sich Deutschland an Zahlungen für den Fonds zur Bekämpfung der schlimmen Hungersnot in Indien.

Boxer aus der chinesischen Hafenstadt Tientsin am Peiho.
Boxer aus der chinesischen Hafenstadt Tientsin am Peiho.

Aus China kommen immer bedrohlichere Meldungen, es wird von militärischen Erfolgen und Massakern der aufständischen „Boxer“ berichtet. In der Nacht vom 13. auf dem 14. Juli 1900 machten die „Boxer“ die chinesischen Christen von Peking brutal nieder oder verbrannten sie bei lebendigem Leibe in ihren Häusern. Am 20. Juni 1900 wurde der deutsche Diplomat Freiherr Klemens von Ketteler, auf dem Weg zu Verhandlungen, auf offener Straße in Peking von einem chinesischen Soldaten ermordet. Die Ermordung des deutschen Gesandten gab das Signal zum allgemeinen Aufruhr und zum gleichzeitigen Beginn des Kampfes mit den regulären chinesischen Truppen. Das Gesandtschaftsviertel wurde in Verteidigungszustand versetzt und kurz darauf von „Boxern“ und auch regulären chinesischen Truppen belagert.

Aus den Schreckenstagen in Peking: Die Barrikade zwischen der deutschen Gesandtschaft und dem Hotel Peking quer über die Gesandtschaftsstraße.
Aus den Schreckenstagen in Peking: Die Barrikade zwischen der deutschen Gesandtschaft und dem Hotel Peking quer über die Gesandtschaftsstraße.

Die Zahl der Eingeschlossenen betrug ungefähr 1000, darunter 400 Offiziere und Mannschaften der Schutzwachen und 200 Frauen und Kinder. Dazu kamen an einheimischen Dienern und chinesischen Christen etwa 3000 Personen. In Absprache mit den USA, Japan und anderen europäischen Großmächten wird ein internationales Hilfskorps unter dem Kommando von Alfred Graf Waldersee aufgestellt, um den „Boxeraufstand“ endgültig nieder zuwerfen.

Graf Waldersee

Alfred Graf von Waldersee
* 08.04.1832 in Potsdam,
† 05.03.1904 in Hannover;
Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber in China 1900/01

In dieser weltpolitischen Situation hielt Kaiser Wilhelm II. am 27. Juli 1900, während der Verabschiedung des deutschen Expeditionskorps in Bremerhaven, eine Rede, die später als „Hunnenrede“ in die Geschichte einging. „Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht“ wird der Kaiser meist nur sehr verkürzt zitiert. Gewiss ist diese Ansprache kein Glanzstück diplomatischer Redekunst nach heutigen Vorstellungen, aber bestimmt war sie für die persönliche Verabschiedung der Soldaten des deutschen Expeditionskorps in Bremerhaven. Im Ausland wirkten diese markigen Worte zunächst keineswegs so katastrophal, wie es heutzutage immer wieder gerne dargestellt wird. Martialische Reden war man im Zeitalter des Nationalismus und Imperialismus gewöhnt und Kaiser Wilhelm II. war da kein Einzelfall. Der britische „Daily Telegraph“ kommentierte die Rede, dass „dies wohl die einzige Sprache sei, die die Asiaten verstünden. England habe sie schließlich nicht ohne Erfolg beim Aufstand der indischen Sepoys in die Tat umgesetzt.“ Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) entsann man sich der Kaiserrede von damals und stellte die in den Dienst der Gräuelpropaganda, wonach „die Deutschen, wie einst ihre Vorfahren, die Hunnen (!), mordend vergewaltigend, brennend und sengend die Länder verheerten“. Der bis heute verwendete verächtliche Begriff der Deutschen als „Hunnen“ im englischen Sprachraum, insbesondere einiger britischer Boulevardblätter, rührt aus jener Zeit.

Klemens von Ketteler

Clemens August Freiherr von Ketteler
* 22.11.1853 in Potsdam,
† 20.06.1900 in Peking ermordet;
deutscher Diplomat

Ein ganz besonderer Umstand zur Entstehen der „Hunnenrede“ wird dabei selbst heute immer wieder verschwiegen: Kaiser Wilhelm II. hielt seine Rede unter dem Eindruck einer Meldungen der britischen Zeitung „Daily Mail“ die besagte, dass alle Botschaftsangehörigen in Peking, alle sonstigen Europäer und tausende chinesischer Christen ermordet seien. Alle anderen Nachrichtenwege nach Peking waren unterbrochen und selbst die internationalen Truppenverbände in China hatten keinen Kontakt zu ihren Gesandtschaften. Selbst das britische Königshaus hatte bereits eine große Trauerfeier in der St. Pauls Kathedrale angesetzt. Diese wurde jedoch noch rechtzeitig abgesetzt als sich die Horrormeldungen als Zeitungsente herausstellten. Der Kaiser erfuhr erst nach seiner Rede von dieser Falschmeldung. Später stellte man fest, dass während der Unruhen rund 300 Europäer, Amerikaner und Japaner, sowie rund 30.000 chinesischen Christen von den „Boxern“ und chinesischen Regierungstruppen ermordet worden waren.

Karte vom KriegsschKarte vom Kriegsschauplatz bei Paotingfuauplatz bei Paotingfu
Karte vom Kriegsschauplatz bei Paotingfu

Während des Boxeraufstandes waren zeitweise bis zu 250 Kriegsschiffe aus 12 Ländern in China im Einsatz, davon 24 Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine. Von den 70.000 Mann Landungstruppen waren 17.000 aus dem Deutschen Reich.

Hunnenrede

Was aber nun erklärte Kaiser Wilhelm II. in der offiziellen Version seiner Rede?

Bewahrt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt Euch als Christen im freudigen Ertragen von Leiden, möge Ehre und Ruhm Euren Taten, Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel, Ihr wisst wohl, Ihr sollt fechten gegen einen verschlagenen, tapferen, gut bewaffneten, grausamen Feind. Kommt Ihr an ihn, so wisst, Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht.
Das „Lexikon der populären Irrtümer“ von 1996 meint zu diesem Thema – Zitat Anfang: „Wir lesen diese Zeilen so, dass Kaiser Wilhelm II. seine Soldaten vor den Boxern warnen wollte, und dass diese, nicht die Deutschen, als Pardon-Verweigerer betrachtet werden müssen.“ – Zitat Ende.

Dazu muss man wissen, dass die „Boxer“ religiös motivierte Kämpfer waren und tatsächlich keine Gefangenen machten. Sie glaubten zunächst auch an ihre eigene Unverwundbarkeit. Als sich im Kampf aber das Gegenteil herausstellte, redeten ihnen ihre Anführer eine spätere Wiederauferstehung ein. Aus diesem Grunde nahmen die „Boxer“ stets ihre Verwundeten und Toten mit, da sie fürchteten, dass die Fremden nach chinesischer Sitte ihnen die Köpfe abschnitten. Eben auch darum zerstückelten sie gefangen genommene wie tote ausländische Soldaten regelrecht, was sie in deren Augen wiederum als unmenschliche Bestien darstellte. (Siehe „Der Krieg in China“ von J. Scheibert, Verlag Weller – Berlin 1909)

Die Ansprache des Deutschen Kaisers an die nach China gehenden Truppen am 27. Juli in Bremerhaven.
Die Ansprache des Deutschen Kaisers an die nach China gehenden Truppen am 27. Juli in Bremerhaven.

Kaiser Wilhelm II. Rede im offiziellen Wortlaut:

„Große überseeische Aufgaben sind es, die dem neu entstandenen Deutschen Reiche zugefallen sind, Aufgaben weit größer, als viele Meiner Landsleute es erwartet haben.
Das Deutsche Reich hat seinem Charakter nach die Verpflichtung, seinen Bürgern, wofern diese im Ausland bedrängt werden, beizustehen.
Die Aufgaben, welche das alte Römische Reich deutscher Nation nicht hat lösen können, ist das neue Deutsche Reich in der Lage zu lösen.
Das Mittel, das ihm dies ermöglicht, ist unser Heer.
In dreißigjähriger treuer Friedensarbeit ist es herangebildet worden nach den Grundsätzen Meines verewigten Großvaters.
Auch ihr habt eure Ausbildung nach diesen Grundsätzen erhalten und sollt nun vor dem Feinde die Probe ablegen, ob sie sich bei euch bewährt haben.
Eure Kameraden von der Marine haben diese Probe bereits bestanden, sie haben euch gezeigt, dass die Grundsätze unserer Ausbildung gute sind, und Ich bin stolz auf das Lob auch aus Munde auswärtiger Führer, das eure Kameraden draußen sich erworben haben.
An euch ist es, es ihnen gleich zu tun.
Eine große Aufgabe harrt eurer: ihr sollt das schwere Unrecht, das geschehen ist, sühnen.
Die Chinesen haben das Völkerrecht umgeworfen, sie haben in einer in der Weltgeschichte nicht erhörten Weise der Heiligkeit des Gesandten, den Pflichten des Gastrechts Hohn gesprochen.
Es ist das um so empörender, als dies Verbrechen begangen worden ist von einer Nation, die auf ihre uralte Kultur stolz ist.
Bewährt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt euch als Christen im freundlichen Ertragen von Leiden, möge Ehre und Ruhm euren Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel.
Ihr wisst es wohl, ihr sollt fechten gegen einen verschlagenen, tapferen, gut bewaffneten, grausamen Feind.“
Kommt ihr an ihn, so wisst: Pardon wird nicht gegeben. Gefangene werden nicht gemacht.
Führt eure Waffen so, dass auf tausend Jahre hinaus kein Chinese mehr es wagt, einen Deutschen scheel anzusehen.
Wahrt Manneszucht.
Der Segen Gottes sei mit euch, die Gebete eines ganzen Volkes, Meine Wünsche begleiten euch, jeden einzelnen.
Öffnet der Kultur den Weg ein für allemal! Nun könnt ihr reisen! Adieu Kameraden!“

Zwei Versionen der Hunnenrede

Zur inoffiziellen Version der entscheidenden Textpassage gibt es zwei Entstehungsgeschichten. Einmal soll ein Reporter die Rede in Stenographie auf dem Dach des Norddeutschen Lloyd-Gebäude mit geschrieben haben. Nach der zweiten Geschichte soll es sogar einem Reporter gelungen sein den Originaltext in die Hände zu bekommen. Es ist anzunehmen, dass die zweite Version auch die ursprüngliche Rede wiedergibt. Verschiedenen Chronisten zufolge sollen die anwesenden Regierungsmitglieder und Außenminister Bülow während der Rede zusehends nervöser und erregt gewesen sein. Bülow selbst habe die anwesenden Journalisten verpflichten lassen die Rede nicht ohne Korrektur zu veröffentlichen. Als der Kaiser später „seine“ Rede in einer Zeitung las, soll er enttäuscht zu Bülow gesagt haben: „Sie habe ja grade das Schönste weggestrichen„. Bülow habe ihm daraufhin erwidert, dass solche Worte „Wasser auf die Mühlen derjenigen seien, die das Land von Goethe und Schiller, von Humboldt und Kant als ein Land der Barbaren hinstellten und ihren Kaiser als blutdürstigen Eroberer„.

Kaiser Wilhelm II. Rede in der inoffiziellen (nicht korrigierten) Variante der entscheidenden Passage:

„Kommt ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen!
Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht!
Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen!
Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen lässt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, dass es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!“

Am 14. August 1900, als alle Hoffnungen geschwunden waren, erreichten englische, russische und amerikanische Entsatztruppen Peking und befreiten die Eingeschlossenen in den Gesandtschaften. 66 Ausländer, darunter 12 Deutschen starben bei deren Verteidigung.

Mit seinem indirekten Vergleich der Chinesen mit den Hunnen lag aber auch Kaiser Wilhelm II. völlig daneben. Die Hunnen, ein Nomadenvolk wurden im 1. Jh. v. Chr. von den Chinesen besiegt. Teile der geschlagenen Hunnen zogen auf ihren Furcht verbreitenden Raubzügen später westwärts bis nach Südfrankreich und Rom vor, bis sie von den Römern und (germanischen) Westgoten 451 auf den Katalanischen Feldern besiegt wurden.

Ausführliche Beiträge zum Thema Boxeraufstand, der Krieg in China 1900/01

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Kiautschou – Deutschlands Erwerbung in Ostasien, Verein der Bücherfreunde – Leipzig 1901
  • Fritz Vogelsangs Kriegsabenteuer in China 1900, Paul Lindenberg – Berlin 1901
  • Die Wirren in China, (Boxeraufstand) Alfred von Müller – Berlin 1902
  • Meine Kriegs-Erlebnisse in China, Korvetten-Kapitän Schlieper – Minden in Westfalen 1902
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon 6. Auflage 1905 – 1909
  • Der Krieg in China (Boxeraufstand), J. Scheibert, Verlag Weller – Berlin 1909
  • Die Eroberung der Welt, Verlag Ullstein & Co Berlin und Wien 1912
  • Unsere Kolonien und Schutztruppen, Kyffhäuser Verlag – Berlin 1934
  • Zeitgenössische Postkarten, Briefmarken und Landkarten zum Boxeraufstand
Reichsadler 1889-1918

Ähnliche Beiträge

Vorherige SeiteNächste Seite
Die Belagerung der Gesandtschaften in PekingBoxeraufstand chronologische Zusammenfassung

Kommentar verfassen