Hannover, Maschpark, Blick auf das neue Rathaus

Städte in Hannover

Städte der preußischen Provinz Hannover

Provinz Hannover, Lage im Deutschen Reich
Provinz Hannover, Lage im Deutschen Reich

Hannover, preußische Provinz, 38.511 km² groß, (1900) 2.590.939 Einwohner, ist zum größten Teil der norddeutschen Tiefebene angehörig, in Flussniederungen und Marschen fruchtbar, Lüneburger Heide unfruchtbar, bewässert von der Elbe, Weser und Ems mit zahlreichen Zuflüssen, Dümmersee, Steinhuder Meer.

Provinz Hannover, Großes Wappen
Provinz Hannover, Großes Wappen

Hannover bildete früher einen Bestandteil der braunschweigischen Erblande. 1692 wurde es zum Kurfürstentum erhoben. Kurfürst Georg Ludwig bestieg 1714 als Georg I. den Thron von Großbritannien. 1803 wurde Hannover von den Franzosen besetzt, 1806 an Preußen abgetreten, 1807 wurde unter Napoleon I. ein Teil, 1810 der Rest zum Königreich Westfalen geschlagen. nach Napoleons Niederlange trat am 4. November 1813 die britische Regierung wieder ein. Hannover wurde auf dem Wiener Kongress 1814 zum Königreich erhoben und durch Ostfriesland, Meppen, Lingen und das nördliche Eichsfeld vergrößert. Georg IV. (1820-30) beließ die Verwaltung Hannovers in den Händen des Grafen Münster, der 1819 gegen die Wünsche des Landtags eine Verfassung mit dem Zweikammersystem einführte; unter Wilhelm IV. (1830-37) brachen daher 1831 Unruhen aus, die den Sturz des Grafen Münster und die Erhebung des Herzogs von Cambridge zum Vizekönig von Hannover zur Folge hatten. Als am 20. Juni 1837 die britische Krone der weiblichen Linie zufiel, wurde Hannover von England wieder getrennt, Ernst August, Herzog von Cumberland, bestieg den hannoverischen Thron. Im Konflikt Preußens mit Österreich (Deutscher Krieg) stimmte Hannover in der Bundestagssitzung vom 14. Juni 1866 für den österreichischen Mobilisierungsantrag, und als es das preußische Ultimatum vom 15. Juni ablehnend beantwortete, überschritten die Preußen die Grenze und rückten am 17. Juni in die Hauptstadt ein. Trotz des siegreichen Gefechts bei Langensalza (27. Juni 1866) mussten die hannoverischen Truppen die Waffen strecken. Durch den Frieden von Prag (23. August 1866) fiel Hannover an Preußen.

Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig
Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig

Mit Wirkung vom 1. November 1946 genehmigte die britische Militärregierung die Vereinigung des Landes Braunschweig, des Freistaates Oldenburg und des Landes Schaumburg-Lippe mit dem Land Hannover zum neuen Land Niedersachsen

Das Oberlandesgericht befindet sich in Celle, das Land besitzt 9 Landgerichte. Das Oberpräsidium befindet sich in der Stadt Hannover.

Die Provinz gliedert sich in 6 Regierungsbezirke: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück, Aurich.

Städte in Hannover (Auswahl):

Hannover, Cafe Kröpke mit Georgstraße
Hannover, Cafe Kröpke mit Georgstraße

Hannover, königliche Residenzstadt, Hauptstadt der Provinz Hannover und des Regierungsbezirks Hannover, liegt an der Leine. Im Jahr 1900 leben hier 235.649, (1905: 249.619) Einwohner.

Aurich, Burgstraße
Aurich, Burgstraße

Aurich, Hauptstadt des Regierungsbezirks Aurich, am Ems-Jade-Kanal. Im Jahr 1900 leben hier 6013 Einwohner. Von 1561 bis 1774 war die Stadt Residenz der ostfriesischen Fürsten.

Celle, Rathaus
Celle, Rathaus

Celle, Stadtkreis im Regierungsbezirk Lüneburg, am Einfluss der Fuse in die Aller. Im Jahr 1900 leben hier 19.883 Einwohner. Residenz der ehemaligen Herzöge von Celle.

Emden, Rathausdelft
Emden, Rathausdelft

Emden, Stadtkreis im Regierungsbezirk Aurich, 4 km von der Ems, am Ems-Jade- und Dortmund-Ems-Kanal. Im Jahr 1900 leben hier 16.453 Einwohner.

Geestemünde, Die Anlagen der Weserfähre
Geestemünde, Die Anlagen der Weserfähre

Geestemünde, Kreisstadt im Regierungsbezirk Stade, gegenüber von Bremerhaven, an der Mündung der Geeste in die Weser. Im Jahr 1900 leben hier 20.116 Einwohner. 1924 Vereinigung mit Lehe zur neuen Stadt Wesermünde. 1947 nach Bremerhaven eingemeindet.

Göttingen, Marktplatz
Göttingen, Marktplatz

Göttingen, Stadtkreis und Kreisstadt, im Regierungsbezirk Hildesheim, an der Leine. Im Jahr 1900 leben hier 30.234 Einwohner. 1463 Hauptstadt des braunschw.-lüneburg. Fürstentums Göttingen.

Hameln, Stiftshaus und Museum
Hameln, Stiftshaus und Museum

Hameln, Kreisstadt im Regierungsbezirk Hannover, am Einfluss der Hamel in die Weser. Im Jahr 1900 leben hier 18.965 Einwohner.

Harburg, Höhere Mädchenschule Schwarzenberg
Harburg, Höhere Mädchenschule Schwarzenberg

Harburg, Stadt (Stadtkreis) im Regierungsbezirk Lüneburg, an der Süderelbe. Im Jahr 1900 leben hier 49.153 (1905: 55.676) Einwohner. 1938 nach Hamburg eingemeindet.

Hildesheim, Markt
Hildesheim, Markt

Hildesheim, Hauptstadt des Regierungsbezirk Hildesheim, an der Innerste. Im Jahr 1900 leben hier 42.973 (1905: 47.060) Einwohner.

Lehe, Hafenstraße
Lehe, Hafenstraße

Lehe, früher Bremerlehe, Kreisort im Regierungsbezirk Stade, an der Geeste. Im Jahr 1900 leben hier 24.301 (1905: 31.829) Einwohner. 1924 Vereinigung mit Geestemünde zur neuen Stadt Wesermünde. 1947 nach Bremerhaven eingemeindet.

Linden, Martinskirche
Linden, Martinskirche

Linden bei Hannover, Stadtkreis und Kreisstadt im Regierungsbezirk Hannover, durch die Ihme von Hannover getrennt. Im Jahr 1900 leben hier 50.628 (1905: 57.944) Einwohner. 1920 nach Hannover eingemeindet.

Lüneburg, Schüttinghaus
Lüneburg, Schüttinghaus

Lüneburg, Hauptstadt des Regierungsbezirks Lüneburg, Stadtkreis und Kreisstadt an der Ilmenau. Im Jahr 1900 leben hier 24.693 (1905: 26.568) Einwohner. Die Stadt war bis 1369 Residenz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg.

Osnabrück, Neumarkt mit Kriegerdenkmal
Osnabrück, Neumarkt mit Kriegerdenkmal

Osnabrück, Stadtkreis und Hauptstadt des Regierungsbezirk Osnabrück, an der Haase. Im Jahr 1900 leben hier 51.573 (1905: 59.580) Einwohner.

Stade, Kaiserliches Postamt
Stade, Kaiserliches Postamt

Stade, Hauptstadt des Regierungsbezirk Stade und Kreisstadt, an der Schwinge, 6 km von deren Mündung in die Elbe. Im Jahr 1905 leben hier 10.840 Einwohner. Die Stadt war früher Hansestadt und Festung.

Verden, Große Straße
Verden, Große Straße

Verden, Kreisstadt im Regierungsbezirk Stade, an der Aller. Im Jahr 1905 leben hier 9728 Einwohner.

Wilhelmshaven, Christuskirche, Stationsgebäude, Wasserturm
Wilhelmshaven, Christuskirche, Stationsgebäude, Wasserturm

Wilhelmshaven, Stadt und Reichskriegshafen, im Regierungsbezirk Aurich, am Jadebusen. Im Jahr 1900 leben hier 22.682 (1905: 25.957) Einwohner.

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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