Städte in Bukowina
Bukowina, österreichisches Kronland, zu Zisleithanien gehöriges Herzogtum, 10.442 km² groß. Im Jahr 1900 leben hier 730.195 meist griech.-orient. ruthenische (ukrainische) Einwohner. (86.656 römische, 23.388 griechische Katholiken, 18.383 Evangelische, 96.150 Juden; 229.018 Rumänen, 159.486 Deutsche, 26.857 Polen).
Die Bukowina, ehemals unter türkischer Oberhoheit stehend, wurde 1775 an Österreich abgetreten, 1786 mit Galizien vereinigt, 1849 zu einem selbständigen Kronland erhoben. Der nördliche Teil der Bukowina gehört heute zur Ukraine, der südliche Teil zu Rumänien.
Hauptstadt ist Czernowitz. Das Land gliedert sich in 11 Bezirkshauptmannschaften: Czernowitz (Land), Gurahumora, Kimpolung, Kotzmann, Radautz, Seret, Storozinetz, Suczawa, Waschkoutz a. Cz., Wiznitz, Zastawna.
Städte im Herzogtum Bukowina (Auswahl):
Czernowitz (spr. tscher-), Hauptstadt der Bukowina, Bezirksstadt und Sitz eines griech.-orient. Erzbischofs, besitzt eine deutsche Universität (seit 1875), liegt am Pruth. Im Jahr 1900 lebe hier 67.622 Einwohner.
Gurahumora, Marktflecken in der Bukowina, liegt in schönem Gebirgstal an der Moldawa und der Lokalbahn Hatna-Dorna-Watra, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. Im Jahr 1900 leben hier 4393 (deutsche und rumänische) Einwohner.
Kimpolung (rumän. Câmpulung), Stadt in der Bukowina, liegt im waldigen Gebirgstal der Moldawa, an der Linie Hatna-Dorna Watra der Bukowinaer Lokalbahnen gelegen. Die Stadt ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. Im Jahr 1900 leben hier 8028 deutsche und rumänische Einwohner.
Radautz, Stadt in der Bukowina, an der Linie Hadikfalva-Brodina der Bukowinaer Lokalbahnen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. Im Jahr 1900 leben hier 14.403 deutsche und rumänische Einwohner.
Sereth, Stadt in der Bukowina, am rechten Ufer des Sereth, nahe der rumänischen Grenze, an der Staatsbahnlinie Hliboka-S., Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. Im Jahr 1900 leben hier 7614 deutsche und ruthenische (ukrainische) Einwohner (darunter 3100 Juden).
Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
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