Regent des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin 1897 – 1901 und des Herzogtums Braunschweig 1907 – 1913
Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg
* 08.12.1857 in Schwerin i. M.,
† 16.02.1920 in Schloss Wiligrad bei Schwerin;
Regent des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin 1897 – 1901 und des Herzogtums Braunschweig 1907 – 1913
Vater:
Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (1823–1883)
Mutter:
Auguste Reuß zu Schleiz-Köstritz (1822–1862)
Ehefrauen:
- Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Weimar-Eisenach (* 28. Februar 1854 in Weimar) vermählt am 6. November 1886, am 10. Juli 1908 verstorben.
- Prinzessin Elisabeth zu Stolberg-Roßla (* 1885, † 1965)
Kinder:
Beide Ehen blieben kinderlos.
Johann Albrecht Ernst Konstantin Friedrich Heinrich wurde 1857 als fünftes Kind des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (1823-83) und dessen erster Frau, der Prinzessin Auguste Reuß zu Schleitz-Köstritz (1822-1862), Tochter des Fürsten Heinrich LXIII. Reuss zu Schleiz-Köstritz, in Schwerin i. M. geboren.
Herzog Johann Albrecht trat nach Vollendung seines Studium in den Fächern Jura und Philosophie in Dresden und Bonn in das Königliche Preußische Leib-Garde-Husaren-Regiment ein, bei dem er bis zum Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) als General der Kavallerie a la Suite stand. 1901 ernannte ihn der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin zum Chef des Großherzoglich-Mecklenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 14. 1914 wurde er a la Suite der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika gestellt. Die Universität Rostock verlieh ihm 1901 die Würde eines Ehrendoktors aller vier Fakultäten.
Nach dem Tod seines Bruders, des Großherzogs Friedrich Franz III. von Mecklenburg-Schwerin übernahm Johann Albrecht im Jahre 1897 die Regierungsgeschäfte für seinen noch nicht volljährigen Neffen, Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin und führte diese bis zu dessen 19. Geburtstag am 9. April 1901.
Nach dem Tod des Prinzen Albrecht von Preußen, der von 1885 bis 1906 Regent des Herzogtums Braunschweig war, wurde er am 28. Mai 1907 als Nachfolger zum Regenten des Herzogtums Braunschweig gewählt, dessen Thron seit 1884 vakant war. Dieses Amt bekleidete er bis zur Einsetzung des regierenden Herzogs Ernst August von Braunschweig-Lüneburg im November 1913.
Seinem Interesse an der deutschen Kolonialpolitik folgend trat er 1882 aus dem aktiven Militärdienst aus und engagierte sich in der Deutschen Kolonialgesellschaft, insbesondere durch Reisen der für das Deutsche Reich interessanten Gebiete. Am 15. Januar 1895 wurde der Herzog einstimmig zum Präsidenten der Deutschen Kolonialgesellschaft gewählt, deren Geschäfte er mit großem Engagement führte. Er unternahm mehrere ausgedehnte Reisen nach Afrika und Asien. Die drei in Berlin 1902, 1905 und 1910 abgehaltenen deutschen Kolonialkongresse fanden unter seinem Präsidium statt. Außerdem hatte er die Schirmherrschaft über die Deutsche Kolonialschule in Witzenhausen inne.
Bis zur Aufhebung des Kolonialrats war er Mitglied desselben gewesen, er bekleidete seit dem Jahre 1900 die Stellung eines Vorsitzenden des Auskunftsbeirats der Zentralauskunftsstelle für Auswanderer. Er war Protektor des Hauptverbandes der deutschen Flottenvereine im Ausland und führte seit 1898 den Vorsitz in der Wohlfahrtslotterie. Als Membre Effectif des Institut Colonial International hat er wiederholt, der auf ihn gefallenen Wahl Folge leistend, den Verhandlungen präsidiert (1897 in Berlin, 1904 in Wiesbaden). In der deutschen Kolonie Kamerun wurde die Regierungsstation Johann-Albrechts-Höh (heute Kumba) nach ihm benannt.
Herzog Johann Albrecht war seit dem 6. November 1886 mit der Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Weimar-Eisenach (* 1854) vermählt, die am 10. Juli 1908 nach langer Krankheit verstarb. Am 1. Dezember 1909 vermählte er sich mit Prinzessin Elisabeth zu Stolberg-Roßla (* 1885, † 1965), mit der er Ende des Jahres 1909 eine Reise nach Ostasien ausführte, von der er auf der Transsibirische Eisenbahn nach Deutschland zurückkehrte. Beide Ehen blieben kinderlos.
Nach der Novemberrevolution 1918 und der Abdankung seines Neffen zog sich Johann Albrecht zu Mecklenburg auf dem von ihm errichteten Schloss Wiligrad in Lübstorf zurück. Im Dezember 1919 erlitt er dort einen Schlaganfall und verstarb im Alter von 62 Jahren am 16. Februar 1920. Er wurde im Münster zu Bad Doberan beigesetzt.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Meyers Konversations-Lexikon“ 5. Auflage in 17 Bänden 1893 – 1897
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1906 – 1908
- „Meyers Kleines Konversations-Lexikon“, 7. Auflage in 6 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1908
- „Die Woche“, deutsche Wochenzeitung Berlin
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Über die Hochzeitsreise nach Siam habe ich hier in meinem Blog berichtet. Ich arbeite gerade an einem Buch: „Herzog Johann Albrecht und der König von Siam“.