Friedland i. B., Schlosshof

Friedland in Böhmen

Friedland in Böhmen im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Friedland 6241 Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

Friedland in Böhmen
Friedland in Böhmen

Neben der Stadt Friedland in Böhmen existieren im Deutschen Reich (Kaiserreich) und Österreich:

  1. Friedland, eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Breslau, Kreis Waldenburg. Sie liegt an der Steine und der Staatsbahnlinie Breslau-Halbstadt, nahe der böhmischen Grenze und 495 Meter über dem Meer. Die Stadt hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Amtsgericht, Lein-, Baumwoll- und Seidenweberei, Papier-, Holzwaren- und Holzrouteausfabrik, Bleicherei, Färberei, Sägemühlen. Im Jahr 1900 leben hier 4871 meist evangelische Einwohner.
  2. Friedland, eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Frankfurt, Kreis Lübben, in der Nähe des Schwielochsees. Die Stadt hat eine evangelische Kirche und ein altes Johanniterschloß. Im Jahr 1900 leben hier 1061 evangelische Einwohner. Friedland gehörte 1523–1811 dem Johanniterorden.
  3. Friedland, (Märkisch-Friedland) Stadt im Königreich Preußen, Provinz Westpreußen, Regierungsbezirk Marienwerder, Kreis Deutschkrone. Sie liegt an der Staatsbahnlinie Kallies-Falkenburg, hat eine evangelische Kirche, Synagoge und Amtsgericht. Im Jahr 1900 leben hier 2233 Einwohner.
  4. Friedland, (Friedland in Oberschlesien) eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Oppeln, Kreis Falkenberg, an der Steinau. Die Stadt hat eine evangelische und 2 katholische Kirchen, Knabenrettungshaus, Amtsgericht, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei und Dampfsägemühle. Im Jahr 1900 leben hier 2078 Einwohner. Dabei das gleichnamige gräflich Burghaußsche Schloß und 8 km entfernt ein Artillerieschießplatz.
  5. Friedland, (Friedland in Ostpreußen) Kreisstadt im im Königreich Preußen, Provinz Ostpreußen, Regierungsbezirk Königsberg, Kreis Friedland. Die Stadt liegt an der Alle und der Staatsbahnlinie Löwenhagen-Gerdauen. Sie hat eine evangelische Kirche, Präparandenanstalt, Rettungshaus, Amtsgericht, Hauptsteueramt, eine Dampfmahl- und eine Dampfschneidemühle. Im Jahr 1900 leben hier 2824 Einwohner. Das Landratsamt des Kreises Friedland ist in Bartenstein. Der Ort wurde 1312 gegründet und ist historisch bemerkenswert durch den am 14. Juni 1807 erfochtenen Sieg Napoleons I. über die Russen unter Bennigsen.
  6. Friedland, (Preußisch-Friedland) eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Westpreußen, Regierungsbezirk Marienwerder, Kreis Schlochau, an der Dobrinka. Die Stadt hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, Progymnasium, evangelisches Schullehrerseminar, Amtsgericht, Eisengießerei, Branntweinbrennerei, Dampfsägemühlen, Ziegelbrennerei und Dampfmolkerei. Im Jahr 1900 leben hier 3758 Einwohner. Friedland wurde 1355 vom Deutschen Orden begründet.
  7. Friedland im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz, Kreis Stargard mit im Jahr 1900 = 7175 Einwohner.
  8. Friedland, Marktflecken im Kaisertum Österreich, Markgrafschaft Mähren, Bezirkshauptmannschaft. Mistek. Der Ort liegt an der Ostrawitza, ist Knotenpunkt der Eisenbahnlinie Kojetein-Bielitz der Nordbahn, hat ein Kloster-Mädchenpensionat, ein großes Eisenwerk des Fürsterzbischofs von Olmütz und Emaillegeschirrfabrik. Im Jahr 1900 leben hier 2606 tschechische Einwohner.

 

Friedland in Böhmen im Kaisertum Österreich

Friedland ist eine Stadt im Kaisertum Österreich, Königreich Böhmen, im Wittigtal.

Böhmen, Nationalitäten- und Sprachen-Karte 1900 (Prof. Hickmann's geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)
Böhmen, Nationalitäten- und Sprachen-Karte 1900 (Prof. Hickmann’s geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)

Friedland ist Knotenpunkt an der Eisenbahnlinie Reichenbach-Seidenberg der Südnorddeutschen Verbindungsbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts.

Friedland i. B., Schlosshof
Friedland i. B., Schlosshof

Friedland hat eine Dekanatkirche aus dem 13. Jahrhunderts mit schönem Grabdenkmal des Feldmarschalls von Rädern von 1610, ein großes, auf einem 60 m hohen Basaltfelsen über der Stadt liegendes Schloss des Grafen Clam-Gallas aus dem 13. Jahrhundert (1869 umgestaltet) mit Kapelle, ein neues Rathaus, ein Elektrizitätswerk, Baumwoll- und Schafwollspinnerei und-Weberei, Druckerei, Färberei und Appretur, Tonwarenerzeugung, Papierfabrik, Bierbrauerei etc. Im Jahr 1900 leben in Friedland 6241 deutsche Einwohner.

Friedland i. B., Reichenbergerstraße
Friedland i. B., Reichenbergerstraße

Die Stadt Friedland gab dem Herzogtum Friedland den Namen, das einst Albrecht von Waldstein (Wallenstein) besaß. Nachdem dieser nämlich teils durch das Vermächtnis eines Oheims, teils durch den Ankauf von konfiszierten Gütern böhmischer Rebellen einen bedeutenden Komplex von Ländereien erworben hatte, erhob ihn Kaiser Ferdinand 1623 zum Reichsfürsten und Herzog von Friedland. Damals umfasste das Herzogtum Friedland neun Städte (Friedland, Reichenberg, Arnau, Weißwasser, Münchengrätz, Böhmisch-Leipa, Turnau, Gitschin und Aicha) und 57 Schlösser und Dörfer.

Friedland i. B., Bezirkskrankenhaus
Friedland i. B., Bezirkskrankenhaus

Zugleich übte Wallenstein die Lehnshoheit über die innerhalb des Herzogtums Friedland gelegenen Lehnsgüter. Nach Wallensteins Ermordung wurden seine Güter konfisziert und an die von ihm abgefallenen Offiziere verteilt; so erhielt Graf Gallas Friedland und Reichenberg, Leslie die Herrschaft Neustadt.

Friedland i. B., Marktplatz
Friedland i. B., Marktplatz

Frýdlant v Čechách, deutsch Friedland in Böhmen, ist heute eine Stadt in der Tschechischen Republik.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
  • „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
  • „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
  • „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
Wappen Kaisertum Österreich

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