S.M.S. Kolberg (1908), Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Kolberg (1908) – Angaben
Namensherkunft: | Kolberg, Stadt in der preußischen Provinz Pommern, Regierungsbezirk Köslin |
Stapellauf: | 14.11.1908 in Danzig (Schichau) |
Schiffsklasse: | Kolberg-Klasse |
Schwesterschiffe: | S.M.S. Augsburg (1909), S.M.S. Kolberg (1908), S.M.S. Mainz (1909), S.M.S. Cöln (1909) |
Besatzung: | ca. 379 Mann |
Maße: | Länge 130 m, Breite 14 m, Tiefgang 5,0 m |
Wasserverdrängung: | 4350 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 26,3 kn |
Bewaffnung: | 12 Schnellfeuerkanonen Kaliber 10,5 cm, Torpedos |
Ende: | 1920 an Frankreich ausgeliefert, 1929 abgewrackt |
S.M.S. Kolberg (1908) – Indiensthaltung und Kommandanten
06/1910 – 09/1910 | Kapitän zur See Hans von Abeken |
09/1910 – 11/1910 | Kapitänleutnant Paul Möller (reduzierte Besatzung) |
10/1910 – 12/1910 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Max Hahn |
12/1910 – 04/1911 | Kapitänleutnant Gleiß |
04/1911 – 06/1911 | Korvettenkapitän Alexander Erdmann |
06/1911 – 08/1912 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Paul Heinrich |
09/1912 – 02/1915 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Wilhelm Widenmann |
03/1915 – 05/1915 | Kapitän zur See Ernst Ewers |
05/1915 – 02/1916 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Max Kühne |
08/1915 – 09/1915 | Kapitänleutnant Erich Dolberg (in Vertretung) |
02/1916 – 12/1918 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Kurt Frank |
10/1918 | Kapitänleutnant Joachim-Eberhard Piernay (m. d. W. d. G. b.) |
11/1918 – 11/1918 | Kapitänleutnant der Reserve Kurt Hoffmann (m. d. W. d. G. b.) |
S.M.S. Kolberg (1908) – Geschichte
Der Stapellauf des Kleinen Kreuzer fand am 14. November 1908 statt, dabei Taufe der Oberbürgermeister von Kolberg, Dr. Schmieder, den Neubau auf den Namen S.M.S. Kolberg.
Nach der Indienststellung und Probefahrten erhielt S.M.S. Kolberg 1911 den Sonderauftrag die kaiserliche Yacht Hohenzollern (1892) nach Norwegen zu begleiten. Bei dieser Nordlandreise besuchten sie Bergen und Balestrand.
Im Jahr 1912 begleitete der Kleine Kreuzer Kolberg S.M.S. Hohenzollern in das Mittelmeer. Hier wurde u.a. der Reichskanzler Bethmann-Hollweg am 11. April nach Korfu befördert. In den Jahren 1913 und 1914 wiederholten sich die Reisen nach Norwegen.
Nach dem Ausbruch es Ersten Weltkrieges 1914 wurde S.M.S. Kolberg im II. Aufklärungsgeschwader in der Nordsee eingesetzt. Nach dem Gefecht bei Helgoland beteiligte sich das Schiff zusammen mit S.M.S. Stralsund und S.M.S. Danzig an der Rettung der Besatzung von der brennenden und sinkenden S.M.S. Ariadne.
Am 24. Dezember 1915 nahm das Schiff am Gefecht auf der Doggerbank teil, bei dem der Panzerkreuzer S.M.S. Blücher verloren ging. Es gelang S.M.S. Kolberg während eines 15 minütigen Gefechts auf dem britischen Kreuzer H.M.S. Aurora drei Treffer zu erzielen, erhielt aber auch selbst zwei Treffer und hatte 2 Tote und 2 Verwundete zu beklagen.
Im Jahr 1916 war das Schiff an mehreren Unternehmungen gegen die russische Marine beteiligt und wurde dabei direkt von Libau aus eingesetzt. Dezember 1916 bis April 1917 brachte der Kleine Kreuzer auf der Kaiserlichen Werft in Kiel zu und erhielt bei der Gelegenheit neue 15 cm Geschütze sowie 2 Deckstorpedorohre 50 cm eingebaut.
Im Jahr 1917 nahm man an der Eroberung der Baltischen Inseln teil, später wurde es als Stationär vor den Aaland-Inseln eingesetzt. 1918 nahm S.M.S. Kolberg überwiegend an Sicherungsaufgaben in der Ostsee teil.
Nach der Selbstversenkung der Kaiserlichen Marine in Scapa Flow 1919 musste das Schiff 1920 als Reparationsschiff „W“ an Frankreich ausgeliefert werden. Dort diente es unter dem Namen „Colmar“ in der französischen Marine, wurde 1927 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und 1929 abgewrackt.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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das letzte Bild kenne ich noch aus dem Album meines Opas. Der war damals mit 18 Jahren auf der Kolberg
…aus meiner Familie war jemand auf der Kolberg, wer weis ich nicht, aber derjenige hat ein drei cm breites, schwarzes Band mit Goldfaden bestickter „Botschaft“ hinterlassen, die da lautet:
„WIR DIENTEN TREU FUER DEUTSCHLANDS EHREN AUF DEUTSCHEN UND AUF FREMDEN MEEREN…..RESERVE
S.M.S. KOLBERG…….DOCH NUN ERTOENTS WIE STURMGEBRAUS PAROLE IST HEIMAT WIR ZIEHN NACH HAUS“
Würde cih abgeben.