Pommern, preußische Provinz an der Ostsee, ehemaliges Herzogtum, durch die Oder in Vor- und Hinter-Pommern geteilt, 30.116 km² (ohne Pommersches Haff, Wieke und Bodden), (1900) 1.634.832 (1905: 1.684.125) Einwohner, fast ganz protestantisch; Teil des Uralisch-Baltischen Landrückens und Norddeutschen Tieflandes; außer Oder mit ihren Mündungsarmen Peene, Swine, Dievenow besitzt das Land nur wenig bedeutende Flüsse (Persante, Ihna, Üker, Trebel, Recknitz, Tollense), aber viele Seen (Pommersche Seenplatte), so Leba-, Gardescher, Buckowscher See, Vietzker, Vilm-, Dratzig-, Groß-Lübbe-, Kummerower See u.a.
Pommern, nach dem slawischen Stamm der Pomerani benannt, hatte seit 1062 eigene Herzöge; nach deren Aussterben (1637) wurde im Westfälischen Frieden (1648) Vor-Pommern schwedisch, Hinter-Pommern brandenburgisch; 1720 kam der größte Teil, 1815 der Rest von Vor-Pommern mit Rügen an Preußen.
Vorpommern bildet heute mit Mecklenburg das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Die Provinz gliedert sich in drei Regierungsbezirke: Stettin, Köslin, Stralsund, mit 14, bez. 13 und 5 Kreisen.
Städte in Pommern (Auswahl):
Stettin, Hauptstadt der Provinz Pommern und des Regierungsbezirks Stettin, liegt an der Oder. Im Jahr 1900 leben hier 210.702 (1905: 224.078) Einwohner.
Greifswald, Kreisstadt im Regierungsbezirk Stralsund, am schiffbaren Ryck, der 5 km unterhalb in den Greifswalder Bodden (Ostseearm) mündet und den Vorhafen Wiek bildet. Im Jahr 1900 leben hier 22.950 Einwohner.
Stralsund, Hauptstadt des Regierungsbezirks Stralsund, am Strelasund, gegenüber von Rügen (Dampffährverbindung). Im Jahr 1900 leben hier 31.076 (1905: 31.813) Einwohner.