Swinemünde. Bollwerk und Hotel "Drei Kronen".

Swinemünde

Swinemünde in Pommern im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Swinemünde 13.272 Einwohner – 1905 (größte Städte des Deutschen Reichs)

Swinemünde. Kleiner Markt mit Christuskirche.
Swinemünde. Kleiner Markt mit Christuskirche.

Swinemünde in Pommern im Königreich Preußen

Swinemünde ist Kreisstadt im Königreich Preußen, Provinz Pommern, Regierungsbezirk Stettin, Kreis Usedom-Wollin.

Pommern
Pommern

Swinemünde liegt auf der Insel Usedom, an der Mündung der Swine. Die Stadt ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Ducherow-Swinemünde, Swinemünde-Heringsdorf und Altdamm-Gollnow-Swinemünde.

Swinemünde und Umgebung aus der Vogelschau gesehen.
Swinemünde und Umgebung aus der Vogelschau gesehen.

Swinemünde hat 2 evangelische, eine altlutherische und eine neue katholische Kirche, ein israelitisches Bethaus, ein Bronzedenkmal des Kaisers Wilhelm I.

Swinemünde. Oberbollwerk mit Hotel 3 Kronen.
Swinemünde. Oberbollwerk mit Hotel 3 Kronen.

Die Stadt hat einen großen Hafen (Vorhafen von Stettin), der an der Seeseite durch einige Forts befestigt ist, einen Leuchtturm, ein Reformrealgymnasium, Waisenhaus, Amtsgericht, Hauptzollamt, Seemannsamt, Lotsenkommando, ein Sol- u. Seebad (jährlich 33.000 Badegäste und Fremde), lebhafte Schifffahrt, Fischerei und Kohlenhandel.

Seebad Swinemünde. Blick aus der Vogelschau.
Seebad Swinemünde. Blick aus der Vogelschau.

Im Jahr 1905 leben hier mit der Garnison (ein Bat. Fußartillerie Nr. 2) 13.272 Einwohner, der Großteil sind Evangelische, 402 Katholiken und 122 Juden. Im Hafen von Swinemünde liefen 1904 ein: 583 beladene Seeschiffe zu 338.895 Reg.-Ton., es liefen aus: 209 beladene Schiffe zu 48.271 Reg.-Ton. In der Nähe liegt der Zirowberg mit Aussichtsturm.

Swinemünde. Fährboot.
Swinemünde. Fährboot.

Swinemünde Geschichte

Swinemünde ist, wie Schirwindt, eine der jüngsten Städte Preußens. Der Ort wurde 1748 von Friedrich d. Gr. nordöstlich vom Dorfe Westswine angelegt und erhielt 1765 Stadtrechte. Um den Hafen vor Versandung zu schützen, wurde 1818 mit dem Bau der Molen begonnen.

Seebad Swinemünde. Ein Blick ins Familienbad.
Seebad Swinemünde. Ein Blick ins Familienbad.

1824 eröffnete das Ostseebad Swinemünde die erste Badesaison. 1857 wurde eine regelmäßig Dampfschiffverbindung nach Ostpreußen, zur dänischen Insel Bornholm und nach Kopenhagen aufgenommen. Swinemünde ist Torpedoboots-Stützpunkt der Kaiserlichen Marine.

Swinemünde. Dünen-Straße.
Swinemünde. Dünen-Straße.

Am 12. März 1945 kam es zu dem verheerenden Luftangriff amerikanischer Bomber, der zwischen 4000 – 20.000 zivile Opfer, vor allem Kriegsflüchtlinge, zu beklagen hatte, auch die Stadt Swinemünde war danach in weiten Teilen zerstört.

Swinemünde. Seebrücke.
Seebad Swinemünde. Seebrücke.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, am 5. Mai 1945, eroberte die Rote Armee die Stadt und übergab sie am 6. Oktober 1945 der polnischen Verwaltung. Die deutschen Bewohner wurden entschädigungslos enteignet und vertrieben, sowie Polen mehrheitlich aus Zentralpolen angesiedelt. Im Winter 1945/46 kam es zu zahlreichen Übergriffen und Vergewaltigungen sowie Ermordung deutscher Einwohner durch polnische Sicherheitskräfte.

Seebad Swinemünde. Partie am Leuchtturm.
Seebad Swinemünde. Partie am Leuchtturm.

Świnoujście, deutsch Swinemünde, ist heute eine Stadt in Polen, Woiwodschaft Westpommern, mit rund 41.000 Einwohnern.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
  • „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
Reichsadler 1889-1918

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