Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837-1898)
Vater:
Maximilian, Herzog in Bayern (1808 – 1888)
Mutter:
Ludovika, Prinzessin von Bayern (1808 – 1892)
Ehemann:
Franz Josef von Österreich (Hochzeit 1854), Kaiser von Österreich
Kinder:
- Sophie Friederike Dorothea Maria Josepha, Erzherzogin von Österreich (5. März 1855 – 29. Mai 1857)
- Gisela Louise Marie, Erzherzogin von Österreich (12. Juli 1856 – 27. Juli 1932)
- Rudolf Franz Karl Joseph, Kronprinz von Österreich (21. August 1858 – 30. Januar 1889, [Selbstmord])
- Marie Valerie Mathilde Amalie, Erzherzogin von Österreich (22. April 1868 – 6. September 1924)
Kaiserin Elisabeth von Österreich, Biografie, Lebenslauf
Elisabeth Amalie Eugenie, Kaiserin von Österreich, älteste Tochter des Herzogs Maximilian Joseph in Bayern, geboren am 24. Dezember 1837 in München, gestorben am 10. September 1898 in Genf, wurde am 24. April 1854 mit dem Kaiser Franz Joseph I. von Österreich vermählt, dem sie vier Kinder gebar.
Eine schöne, majestätische Erscheinung, wusste Elisabeth sich namentlich in Ungarn, als dessen Königin sie am 8. Juni 1867 gekrönt wurde, die Sympathien des Volkes, besonders der höheren Schichten, zu erwerben. Sie war nicht nur eine ausgezeichnete Reiterin und große Naturfreundin, sondern auch eine Frau von hoher literarischer Bildung, namentlich eine Verehrerin Heinrich Heines (13.12.1797 – 17.02.1856).
Trotz ihrer außergewöhnlichen Schönheit und einer märchenhaften Karriere als Kaiserin von Österreich und Königin Ungarn war sie zeit ihres Lebens unglücklich. Sie litt besonders unter den strengen Sitten des Wiener Hofs. Aufgrund ihrer engen Beziehungen zu Graf Gyula Andrassy und ihres Engagement hatte sie maßgeblichen Anteil am Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn von 1867.
1889 erschütterte sie der Selbstmord ihres Sohnes Rudolf schwer, trotz der Tatsache, dass sie nie ein wirklich inniges Verhältnis zu ihrem einzigen Sohn gehabt hatte. Rudolf soll seine Geliebte und sich in einem Anfall von geistiger Umnachtung erschossen haben. Ihr Cousin König Ludwig II. von Bayern wurde schon 1886 für geisteskrank erklärt und ertrank unter ungeklärten Verhältnissen. Elisabeth verfiel zunehmend der Schwermut, unglücklich schrieb sie in ihr Tagebuch: „Ich wandle einsam hin auf dieser Erde, der Lust, dem Leben längst schon abgewandt; es teilt mein Seelenleben kein Gefährte, die Seele gab es nie, die mich verstand.„
Schon in früheren Jahren, besonders aber in der letzter Zeit, verbrachte sie viele Monate auf Reisen und in ihrer herrlichen Villa Achilleion auf Korfu. Im Juli 1898 trafen Elisabeth und Franz Joseph ein letztes Mal in Bad Ischl zusammen. Von dort fuhr die Kaiserin in die Schweiz nach Genf. Obwohl sie inkognito unter dem Pseudonym „Gräfin von Hohenems“ an den Genfer See reiste, meldete eine Zeitung, sie sei im Hotel „Beau Rivage“ abgestiegen.
Der italienische Anarchist Luigi Lucheni (22.04.1873 – 19.10.1910) wurde durch diese Notiz auf Elisabeth aufmerksam. Am 10. September 1898, als die Kaiserin das Hotel verließ, stellte sich Lucheni ihr in den Weg und stach sie nieder.
Am 15. September 1898 kamen die sterblichen Überreste im kaiserlichen Salonwagen auf dem Kaiserin-Elisabeth-Westbahnhof in Wien an und am 18. September wurde Elisabeth in der Kapuzinergruft beigesetzt.
Kaiser Franz Joseph stiftete als bleibendes Andenken den Elisabethorden für Frauen und Jungfrauen.
An vielen Orten wurden ihrem Andenken Denkmäler errichtet; eins der ersten wurde zu Budapest im April 1900 enthüllt.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
- „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
- „Meyers Lexikon“ in 12 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig 1924
- „War alles falsch?“ Joachim von Kürenberg 1951
- „Als Deutschland mächtig schien“ J. Daniel Chamier 1954
- „Kaiserin Zita Legende und Wahrheit“ Erich Feigl 1977
- „Herrliche Zeiten“ Fischer-Fabian 1983
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