Städte in Mähren

Mähren, Markgrafschaft, Kronland des zisleithanischen Teils der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, 22.222 km² groß. Im Jahr 1900 leben hier 2.437.706 Einwohner (davon 27,9 Prozent Deutsche, 71,36 Prozent Tschechoslawen; der Religion nach sind 95,4 Prozent katholisch, 2 Prozent Israeliten.

Das Land durch die Böhmisch-Mährische Höhe, ein bis 835 m hohes, zur Marchebene sich senkendes Plateau, von Böhmen, durch das Mährische Gesenke von Schlesien, durch die Karpaten von Ungarn getrennt; im Süden das fruchtbare Mährische Tiefland. Hauptfluss ist die March.

Im 14. Jahrhundert kam Mähren unter die Regentschaft des luxemburgischen Hauses und fiel, mit Böhmen verbunden, 1526 an Österreich; seit 1849 Kronland der österreichischen Monarchie. Mähren ist heute der östliche Landesteil der Tschechischen Republik.
Die Landesordnung ist vom 26. Februar 1861; der Landtag aus 100 Mitgliedern bestehend, entsendet in den österreichischen Reichsrat 36 Abgeordnete. An der Spitze der inneren Landesverwaltung steht der Statthalter in Brünn. 6 Städte besitzen ein eigenes Statut, das Land gliedert sich in 34 Bezirkshauptmannschaften.
Städte in Mähren (Auswahl):

Brünn, Hauptstadt von Mähren, an der Schwarzawa und Zwittawa. Im Jahr 1900 leben hier 108.944 Einwohner.

Biestritz am Hostein, Bezirkshauptmannschaft Holleschau. Im Jahr 1900 leben hier 3857 meist tschechische Einwohner.

Iglau, Bezirksstadt, an der Iglawa. Im Jahr 1900 leben hier 24.387 Einwohner.

Kremsier, Bezirksstadt in der Landschaft Hanna, an der March. Im Jahr 1900 leben hier 13.991 Einwohner.

Nikolsburg, Bezirksstadt. Im Jahr 1900 leben hier 8091 Einwohner.

Olmütz, Bezirksstadt, bis 1886 Festung, an der March. Im Jahr 1900 leben hier 21.707 Einwohner.

Sternberg, Bezirksstadt. Im Jahr 1900 leben hier 15.220 Einwohner.

Znaim, königliche Bezirksstadt, an der Thaya. Im Jahr 1900 leben hier 16.239 Einwohner.
Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915

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