Sankt Johann an der Saar im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Sankt Johann a. d. S. 24.126 Einwohner – 1905 = 175. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.
Neben der Stadt Sankt Johann an der Saar im Königreich Preußen, Provinz Rheinland existieren:
- Sankt Johann im Pongau, Marktflecken im Kaisertum Österreich, Herzogtum Salzburg, 567 Meter über dem Meer, am rechten Ufer der Salzach, an der Staatsbahnlinie Bischofshofen-Wörgl, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, nach dem Brand von 1855 neu gebaut, besuchte Sommerfrische, hat eine neue gotische Kirche, Bierbrauerei, Sägewerke und (1900) 1343 Einwohner. Südlich die großartige Liechtensteinklamm mit prächtigem, 50 m hohem Wasserfall der Großarler Ache; nordöstlich das Hochgründeck (1827 m), ein Aussichtspunkt mit Unterkunftshaus.
- Sankt Johann in Tirol, Dorf im Kaisertum Österreich, Gefürstete Grafschaft Tirol, Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, 649 Meter über dem Meer, am Ostfuß des Kaisergebirges, im breiten Leukental an der Großen (Kitzbühler) Ache, an der Staatsbahnlinie Bischofshofen-Wörgl gelegen, Sommerfrische, hat eine Dechanteikirche mit Fresken, Elektrizitätswerk, Bierbrauerei, Sägewerke, Molkerei und Käserei und (1900) 3114 Einwohner.
Sankt Johann an der Saar in der Provinz Rheinland im Königreich Preußen
Sankt Johann a. d. S. ist eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Trier, Kreis Saarbrücken und liegt an der Saar.
Gemeinsam mit der Stadt Saarbrücken gegenüber und mit dieser Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Saarbrücken-Konz, Saarbrücken–Malstatt, Saarbrücken–Saargemünd u.a. und liegt 190 Meter über dem Meer.
Sankt Johann a. d. S. hat 2 evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge. ein gotisches Rathaus, ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. (auf der alten Saarbrücke), eine Oberrealschule, Bergschule, Eisenbahndirektion (Sankt Johann-Saarbrücken), königliche Bergwerksdirektion, Handwerkskammer, eine Maschinenfabrik, Gußstahlwerk, Eisen- und Metallgießerei, Tonwaren-, Drahtseil- und Fördermaschinenfabrikation, eine Eisenbahnhauptwerkstätte, Bierbrauerei, Verschiffung von Steinkohlen (1904: 575.092 Tonnen).
Im Jahr 1905 leben hier mit der Garnison (ein Ulanenregiment Nr. 7) 24.126 Einwohner, davon 11.600 Evangelische und 651 Juden. Der Ort erhielt seinen Namen von der alten St. Johanniskapelle; die Grafen von Saarbrücken hatten hier einen seit 1267 erwähnten Hof.
1321 erhielt Sankt Johann zusammen mit Saarbrücken einen Freiheitsbrief, der beide Orte zu einer Stadt vereinigte. Seit 1859 bildet Sankt Johann a. d. S. eine selbständige Stadtgemeinde, aber seit 1906 schweben wieder Verhandlungen, die auf die Vereinigung der Städte Sankt Johann a. d. S., Saarbrücken und Malstatt-Burbach zu einer Großstadt abzielen. 1909 wurde diese Vereinigung vollzogen.
Sankt Johann a. d. Saar ist heute ein Stadtteil von Saarbrücken.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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