Saargemünd im Reichsland Elsaß-Lothringen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Saargemünd 14.932 Einwohner – 1905 (Städte im Kaiserreich)
Saargemünd im Reichsland Elsaß-Lothringen
Saargemünd (franz. Sarreguemines) ist eine Kreis- und Kantonshauptstadt im Reichsland Elsass-Lothringen, Bezirk Lothringen.
Saargemünd liegt am Einfluss der Blies in die Saar (Ausgang des Saarkanals) und 222 Meter über dem Meer. Saargemünd ist Knotenpunkt der preußischen Staatsbahnlinie Saarbrücken-Saargemünd und der pfälzischen Linie Zweibrücken-Saargemünd wie der Eisenbahn Hagenau-Beningen u.a. Die Stadt Saargemünd hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge,
ein Gymnasium mit Realklassen, eine landwirtschaftliche Winterschule, ein ehemaliges Kapuzinerkloster, eine Bezirksirrenanstalt (Steinbacherhof), ein Landgericht, Hauptsteueramt, Oberförsterei, Fabrikation von Fayence, Seidenplüsch und Samt, Geldschränken, Tonwaren, Schamotte, Trottoirplatten, Zündhölzern und Leder, Färberei, Ziegelbrennerei, eine Thomasschlackenmühle, Kunstmühlen und Schifffahrt.
Im Jahr 1905 leben in Saargemünd mit der Garnison (4 Eskadrons bayrische Chevaulegers Nr. 5 und ein bayrisches Infanterieregiment Nr. 23) 14.932 meist katholische Einwohner. Saargemünd wurde 1297 vom Grafen von Zweibrücken an Lothringen abgetreten. Zum Landgerichtsbezirk Saargemünd gehören die 11 Amtsgerichte Albesdorf, Bitsch, Drulingen, Falkenberg i. Lothr., Forbach, Großtänchen, Rohrbach i. Lothr., Saaralben, Saargemünd, Saarunion und St. Avold.
Lothringen ist ein Bezirk des deutschen Reichslandes Elsaß-Lothringen, umfasst 6223 km² (113,02 Quadratmeilen) und hat (1900) 564.829 Einwohner, davon 488.828 Katholiken, 67.874 Evangelische und 6850 Juden (91 Einwohner auf 1 km², 146.124 Personen mit französischer Muttersprache). Lothringen besteht aus den neun Kreisen: Bolchen, Château-Salins, Diedenhofen-Ost und Diedenhofen-West, Forbach, Metz (Stadt), Metz (Land), Saarburg und Saargemünd. Hauptstadt ist Metz.
Saargemünd, französisch Sarreguemines, ist heute eine Stadt in Frankreich, Region Grand Est, mit rund 20.500 Einwohnern (2019).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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