Samoa Briefmarken, Deutsche Post seit 21. September 1886
Samoa, deutsch auch Schifferinseln, sind eine polynesische Inselgruppe, 4 große (Savaii, Upolu, Tutuila, Manua) und 10 kleine vulkanische Inseln, zusammen 2787 km². Upolu, Savaii und die anderen westlichen von 171° w. L. gelegenen Inseln gehören dem Deutschen Reich (Deutsch-Samoa; 2588 km², 33.000 Einwohner, 1903: 381 Weiße), die übrigen den Vereinigten Staaten von Amerika (Amerikanisch-Samoa; Tutuila etc.; 199 km², 4000 Einwohner). Die Bevölkerung sind vorwiegend Polynesier.
Die Samoa-Inseln, 1722 von Roggeveen entdeckt, unterstanden einheimischen Häuptlingen; innere Zwistigkeiten führten zur Einmischung der Vereinigten Staaten von Amerika, des Deutsches Reiches und Großbritanniens. Die Samoakonferenz in Berlin (1889) erklärte die Inseln für unabhängig und neutral, doch führte dies zu weitern Unruhen. Zehn Jahre später, 1899, einigten sich die Mächte auf eine Teilung, nach der der größere Teil dem Deutschen Reich, der kleinere Teil den Vereinigten Staaten von Amerika zufiel, während Großbritannien u.a. mit deutschen Inseln der Salomonen entschädigt wurde.
Der Reichspostdampfer „Lübeck“ überbrachte am 21. September 1886 die komplette Grundausstattung für die deutsche Postagentur in Apia, welche am selben Tag den Betrieb aufnahm. In den Jahren 1886 bis 1900 wurden bei der Postagentur Apia nur Briefmarken des Deutschen Reiches verwendet. Zu erkennen sind diese Verwendungen nur am Stempel „APIA Kaiserl Deutsche Postagentur„. Verwendung fanden hierfür die Freimarken ab 1886/90 mit Ziffer bzw. Reichsadler mit der Wertangabe „Pfennig“.
- 3 Pfennig (V 39)
- 5 Pfennig (V 40)
- 10 Pfennig (V 41)
- 20 Pfennig (V 42)
- 50 Pfennig (V 44)
Von 1890 bis 1899 verwendete man die Adler-Ausgabe des Deutschen Reiches. Auch hier sind die in Samoa verwendeten Marken nur am Stempel „APIA Kaiserl Deutsche Postagentur“ zu erkennen.
- 2 Mark (DR 37e)
- 3 Pfennig (DR 45 a, b, c, d)
- 5 Pfennig (DR 46 a, b, c)
- 10 Pfennig (DR 47a, b, c, d)
- 20 Pfennig (DR 48 a, b, c)
- 25 Pfennig (DR 49 a, b, d)
- 50 Pfennig (DR 50 a, b, c, d)
Ab 17. Mai 1900 verwendete man die Adler-Ausgaben der Reichspost mit schwarzem Aufdruck „Samoa„. Die 3 Pfennig-Marke gilt als Nr. 1 des Sammelgebietes.
- 3 Pfennig (DR 45e, c, d)
- 5 Pfennig (DR 46c)
- 10 Pfennig (DR 47d)
- 20 Pfennig (DR 48d)
- 25 Pfennig (DR 49b, a)
- 50 Pfennig (DR 50d)
Am 10. Dezember 1901 gibt die Reichspost das neue Markenmotiv mit der Kaiserjacht S.M.S. Hohenzollern und mit Kolonialname „Samoa“ ohne Wasserzeichen aus.
7. 3 Pfennig
8. 5 Pfennig
9. 10 Pfennig
10. 20 Pfennig
11. 25 Pfennig
12. 30 Pfennig
13. 40 Pfennig
14. 50 Pfennig
15. 80 Pfennig
16. 1 Mark
17. 2 Mark
18. 3 Mark
19. 5 Mark
Am 29. August 1914 besetzte ein Expeditionskorps aus Neuseeland mit Unterstützung englischer, französischer und australischer Kriegsschiffe die deutschen Samoa-Inseln. Die Samoa-Briefmarken Nr. 7 bis 19 erhielten nun einen schwarzen Aufdruck „G.R.I.“ (Georgius Rex Imperator). Die Marken wurden meist für den Postverkehr innerhalb Apias benutzt und nur sehr wenige Exemplare gelangten über Briefe und Postkarten nach Deutschland.
„G.R.I. 1 d.“ auf 3 Pfennig
„G.R.I. 1 d.“ auf 5 Pfennig
„G.R.I. 2 d.“ auf 10 Pfennig
„G.R.I. 2 d.“ auf 20 Pfennig
„G.R.I. 2 1/2 d.“ auf 10 Pfennig
„G.R.I. 2 1/2 d.“ auf 20 Pfennig
„G.R.I. 3 d.“ auf 25 Pfennig
„G.R.I. 3 d.“ auf 30 Pfennig
„G.R.I. 4 d.“ auf 40 Pfennig
„G.R.I. 5 d.“ auf 50 Pfennig
„G.R.I. 8 d.“ auf 80 Pfennig
„G.R.I. 1 s.“ auf 1 Mark
„G.R.I. 2 s.“ 2 Mark
„G.R.I. 3 s.“ 3 Mark
„G.R.I. 5 s.“ 5 Mark
Nach der Besetzung von Samoa 1914 wurden auch neuseeländische Briefmarken mit dem Aufdruck „Samoa“ verwendet.
Im Jahr 1919 erschienen die Marken wie Nr. 7-9 und 19 jedoch mit Wasserzeichen Rauten. Bedingt durch den Kriegsausbruch von 1914 wurden die Marken nur am Berliner Sammlerschalter verkauft. „Echt gebraucht“ bzw. gestempelte Stücke sind somit nicht möglich.
21. 3 Pfennig
22. 5 Pfennig
22. 10 Pfennig
23. 5 Mark (Ausgabe 1914 mit 26:17 Zähnungslöcher und 1919 25:17 Zähnungslöcher)
Fälschungen und Falschstempel
sind bei den Marken der Kolonien besonders häufig! Auch Prüfstempel können gefälscht sein.
Samoa erinnert immer wieder auf seinen Briefmarken an die deutsche koloniale Vergangenheit.
Ausführliche Informationen über die Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine: S.M.S. Adler, S.M.S. Eber und S.M.S. Olga.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
- „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
- „Meyers Lexikon“ in 12 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig 1924
- „Michel 2018/2019“, Schwanenberg Verlag GmbH
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