Greiz Fürstentum Reuß älterer Linie.

Reuß älterer Linie Hymne

Reußenhymne, die Hymne des Fürstentums Reuß älterer Linie: „Gott, erhalt in deiner Gnaden unsern Fürsten, deinen Knecht“

Hymne des Fürstentums Reuß älterer Linie
Hymne des Fürstentums Reuß älterer Linie.

Das Fürstentum Reuß älterer Linie ist mit 316,3 km² einer der kleinsten Bundesstaaten des Deutschen Reiches. Es zählt lediglich 2 Städte, 2 Marktflecken, 71 Dörfer und im Jahr 1900 70.603 Einwohner. Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie ist Greiz. 1920 vereinigten sich die thüringischen Staaten zum Land Thüringen.

Das wir heute die Hymne des kleinen Fürstentums Reuß älterer Linie kennen, verdanken wir der Arbeit von Prof. Dr. O. Boehm. Der schrieb einfach alle 25 Staatsministerien der Bundesstaaten an und veröffentliche die Nachforschungen in seinem Werk „Die Volkshymnen aller Staaten des deutschen Reiches„, erschienen in der Hinstorff’schen Hofbuchhandlung Verlagsconto 1901, Wismar. Der nachfolgende Text der Hymne des Fürstentums Reuß älterer Linie stammt also aus seinem Buch:

Reußenhymne, die Hymne des Fürstentums Reuß älterer Linie.
Reußenhymne, die Hymne des Fürstentums Reuß älterer Linie.

Reußenhymne, die Hymne des Fürstentums Reuß älterer Linie

Text: Julius Dietel
Melodie: Joseph Haydn

1. Gott, erhalt‘ in deiner Gnaden
Unsern Fürsten, deinen Knecht;
Wahre ihn vor allem Schaden,
Schmücke ihn mit Licht und Recht;
Geh mit ihm auf seinen Pfaden,
Bis die letzte Stunde schlägt:
Gott, erhalt‘ in der Gnaden
Unsern Fürsten, deinen Knecht!

2. Spende ihm Glück, Heil und Frieden,
Freude alle Tag‘ und Stund‘;
Lieb‘ und Treu‘ sei ihm beschieden
In des Fürstenhauses Rund‘
Und sein ganzes Volk hienieden
Segne ihn mit Herz und Mund
Gott, erhalt‘ in deiner Gnaden
Unsern Fürsten, deinen Knecht!

Die Reußenhymne wird nach der Haydnschen Melodie der österreichischen Kaiserhymne „Gott erhalte Franz den Kaiser„, die auch im Deutschlandlied bis heute Verwendung findet, gesungen. Den Text dichtete Julius Dietel, der zuerst Kantor in Greiz, später Pfarrer in Leutzsch bei Leipzig war und im Jahr 1883 gestorben sein soll. Das Entstehungsjahr der Reußenhymne ist unbekannt, erstmalig erschien es in einem reußischen Liederbuch aus dem Jahr 1860.

Neben der Reußenhymne sang man im Land seit ca. 1880 auch die Hymne des Fürstentums Schaumburg-Lippe: „Heil unserm Fürsten, Heil!“. Die Reußenhymne erlangte nie Popularität und gilt als Hof- und Schulhymne, aber nicht als wirkliche Volkshymne.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Die Volkshymnen aller Staaten des deutschen Reiches“, Hinstorff’schen Hofbuchhandlung Verlagsconto 1901, Wismar.
  • „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
  • „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
  • „Meyers Lexikon“ in 12 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig 1924
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