S.M.S. Hohenzollern (1876), seit 1892 „Kaiseradler“, Staatsyacht und Aviso der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Hohenzollern (1876) – Angaben
Name: | Hohenzollern, seit 1892 Kaiseradler |
Namensherkunft: | Hohenzollern, deutsches Fürstengeschlecht schwäbischen Ursprungs. Seit 1701 preußische Könige, seit 1871 Deutsche Kaiser. Kaiseradler, Raubvogelart. |
Stapellauf: | 05.07.1876 in Kiel (Norddeutsche Schiffbau A.G.) |
Schwesterschiffe: | Einzelschiff |
Besatzung: | ca. 150 Mann |
Maße: | Länge 82 m Breite 10 m Tiefgang 4,2 m |
Wasserverdrängung: | 1720 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 15 kn |
Maschinenleistung: | 3000 PS |
Bewaffnung: | 2 Ringkanonen Kaliber 12,5 cm, später 2 x 8,7 cm Kanonen und 6 Revolverkanonen |
Ende: | 1892 in „Kaiseradler“ umbenannt, 1912 abgewrackt |
S.M.S. Hohenzollern (1876) – Geschichte
Das 1876 getaufte Schiff war das erste von drei Staatsyachten mit Namen „Hohenzollern“. Bis es die Aufgabe als Staatsyacht übernahm, diente der 1857 in Frankreich auf der Werft A. Norman, Le Havre gebaute Aviso „Grille“ als Königlich preußische, bzw. ab 1871 Kaiserliche Yacht.
Der Raddampfer wurde in Kiel auf der Norddeutschen Schiffbau A.G., dem Vorläufer der Germania-Werft gebaut. Die Taufe vollzog der Direktor der Admiralität Konteradmiral Henk. Die Indienststellung als Aviso erfolgte erst 1880. Dabei erhielt das Schiff von der Firma Krupp zwei sehr hübsche mit Silber ausgelegte 12,5 cm Geschütze. Diese befanden sich später (seit 1945 verschollen) im Museum für Meereskunde in Berlin (Georgenstraße).
Eine Woche nach der Thronbesteigung von Kaiser Wilhelm II. 1888 erfolgte die Indienststellung als kaiserliche Yacht. Die Reisen führten nach Russland, Schweden, Norwegen und Dänemark. 1889 folgten eine Nordlandreise zum Nordkap und ein Besuch seiner Großmutter, Queen Victoria von Großbritannien und Irland, nach England. Nach der Inbesitznahme Helgolands 1890, durch den Helgoland-Sansibar-Vertrag, brachte das Schiff den Kaiser auf die Insel.
S.M.S. Kaiseradler (ab 1892) – Geschichte
Nach der dem Stapellauf der neuen Yacht S.M.S. Hohenzollern (1892) am 27. Juni 1892 in Stettin, wurde die alte „Hohenzollern“ in „Kaiseradler“ umgetauft, nachdem der gleichnamige Kleine ungeschützte Kreuzer in S.M.S. Seeadler umbenannt wurde.
1893 fand der Raddampfer noch einmal Verwendung, als der Kaiser-Wilhelm-Kanal, der heutige Nord-Ostsee-Kanal, feierlich eingeweiht wurde. Zu den Ehrengästen an Bord gehörten u.a. der Prinzregent Luitpold von Bayern und die Könige Albert von Sachsen und Wilhelm von Württemberg.
Im Jahre 1909 wurde Kaiseradler aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, 1912 verkauft und in Danzig abgewrackt. Teile des Schiffes wurden dem Heimatmuseum in Vegesack überlassen.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-1901
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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