Hohenzollern, bzw. Hohenzollernsche Lande, der preußische Regierungsbezirk Hohenzollern, Geschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Hohenzollern, bzw. Hohenzollernsche Lande bezeichnen den preußischen Regierungsbezirk Sigmaringen, der aus den ehemals souveränen Fürstentümern
- Hohenzollern-Hechingen
- Hohenzollern-Sigmaringen
gebildet wurde. Die ehemaligen Fürstentümer haben ihre Bezeichnung nach dem Schloss Hohenzollern erhalten. Sie liegen auf dem Plateau von Oberschwaben. Durch den Staatsvertrag vom 7. Dezember 1849 wurden sie ein Regierungsbezirk des Königreichs Preußen.
Wappen:
Das Wappen von Hohenzollern ist von Silber und schwarz geviertet.

Landesfarben:
Die Landesfarben Hohenzollerns sind Weiß und Schwarz.

Orden Hohenzollerns:
Hausorden von Hohenzollern.

Politische Gliederung Hohenzollerns
Politisch bildet Hohenzollern den preußischen Regierungsbezirk Sigmaringen und gliedert sich in vier Oberämter: Sigmaringen (Sitz der Regierung und des Provinziallandtags), Gammertingen, Hechingen und Haigerloch.
Die Hohenzollernschen Lande bilden einen langen, schmalen Landstrich, der von Württemberg und Baden umgeben ist und in südöstlicher Richtung sich vom Ostabhang des Schwarzwaldes und dem Neckartal bis über die Donau und in die Nähe des Bodensees erstreckt. Außer diesem Hauptteil gehören zu Hohenzollern noch acht zum Teil weit verstreute Enklaven in den benachbarten Ländern. Der Flächeninhalt beträgt 1142 km² (20,74 Quadratmeilen). Im Jahr 1900 leben hier 66.780 Einwohner (darunter 2897 Evangelische und 532 Juden), 59 auf 1 km².

Das Ländchen ist gebirgig durch die Münsinger Hardt und Rauhe Alb sowie im Nordwesten durch Ausläufer des Schwarzwaldes (Kornbühl, der höchste Punkt, 905 m hoch) und wird südlich von der Donau, nördlich vom Neckar bewässert. Das Land hat Eisenerz, Gips, Steinsalz, Kohlen, Torf und einige Mineralquellen.

Die Haupterwerbsquellen bilden Ackerbau und Viehzucht. Nach der Ermittelung von 1900 entfallen 45,8 Prozent des Areals auf Acker- und Gartenland, 10,8 auf Wiesen, 5,8 auf Weiden und 34,1 Prozent auf Waldungen. Nach der Viehzählung vom 1. Dezember 1900 hatte Hohenzollern 5541 Pferde, 47,906 Stück Rindvieh, 7804 Schafe, 27,898 Schweine, 3347 Ziegen und 7866 Bienenstöcke. In industrieller Beziehung sind nur einige Fabriketablissements (Eisenhütten, Baumwollfabriken etc.) zu erwähnen. An höheren Bildungsanstalten bestehen ein Gymnasium und eine Realschule. Hinsichtlich der Rechtspflege gehört der Regierungsbezirk mit einem Landgericht zu Hechingen und fünf Amtsgerichten zum Oberlandesgericht Frankfurt a. M.; in katholischen Kirchensachen ist er dem Erzbistum Freiburg unterstellt. In den deutschen Reichstag entsendet Hohenzollern einen Abgeordneten.

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Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statstischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
- „Oberstufen-Altas für höhere Lehranstalten“ Gotha Justus Perthes 1914

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