Schneidemühl. Kaiserliches Postamt.

Schneidemühl

Schneidemühl im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Schneidemühl 21.622 Einwohner – 1905 = 203. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Schneidemühl. Partie am neuen Markt mit Denkmal Kaiser Wilhelm des Großen.
Schneidemühl. Partie am neuen Markt mit Denkmal Kaiser Wilhelm des Großen.

Schneidemühl in Posen im Königreich Preußen

Schneidemühl ist eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Posen, Regierungsbezirk Bromberg, Kreis Kolmar. Sie liegt an der Küddow und 57 Meter über dem Meer.

Landkarte Posen
Landkarte Posen

Die Stadt Schneidemühl ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Berlin-Schneidemühl, Schneidemühl-Thorn, PosenStargard u.a.

Schneidemühl, Mühlen-Straße
Schneidemühl, Mühlen-Straße

Schneidemühl hat 3 evangelische und eine katholische Kirche, eine Kirche der evangelischen Gemeinschaft, Synagoge, Denkmal Kaiser Wilhelms I., Gymnasium, Realschule, Schullehrerseminar, Taubstummenanstalt, Landgericht, Westpreußische Landschaftsdirektion, Nebenstelle der Reichsbank,

Schneidemühl. Posener Straße.
Schneidemühl. Posener Straße.

Maschinen-, Dachpappen-, Stärke-, Zement- und Kalksandsteinfabrikation, Sägemühlen, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei, eine Eisenbahnreparaturwerkstatt.

Schneidemühl. Posener Straße (Ausrücken der Infanterie).
Schneidemühl. Posener Straße (Ausrücken der Infanterie).

Im Jahr 1905 leben in Schneidemühl mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 149) 21.624 Einwohner, die überwiegende Mehrheit sind Evangelische, 7674 sind Katholiken und 653 Juden.

Schneidemühl. Wilhelmsplatz. Postamt und Synagoge.
Schneidemühl. Wilhelmsplatz. Postamt und Synagoge.

Zum Landgerichtsbezirk Schneidemühl gehören die 13 Amtsgerichte zu Czarnikau, Deutsch-Krone, Filehne, Jastrow, Kolmar i. Posen, Lobsens, Margonin, Märkisch-Friedland, Nakel, Schloppe, Schneidemühl, Schönlanke und Wirsitz.

Schneidemühl. Bromberger Straße.
Schneidemühl. Bromberger Straße.

Schneidemühl Geschichte

Schneidemühl, Wappen
Schneidemühl Wappen.

Schneidemühl erhielt 1513 deutsches Stadtrecht. Hier wurde 1844 von Johann Czerski die erste deutsch-katholische Gemeinde gegründet.

Schneidemühl. Große Kirchenstraße.
Schneidemühl. Große Kirchenstraße.

Nach dem Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) bestimmte der Versailler Vertrag 1919 die Abtretung der Provinzen Posen und Westpreußen an Polen. Nur kleine Teile der Provinz Posen verblieben bei Deutschland.

Schneidemühl. Küddowbrücke.
Schneidemühl. Küddowbrücke.

Diese wurde als Grenzmark Posen-Westpreußen zusammengefasst. Schneidemühl bildete den einzigen Regierungsbezirk mit 7695 km² und (1926) 336.311 Einwohner (93/km²)und bestand aus den Kreisen Bomst, Deutsch-Krone, Flatow, Fraustadt, Meseritz, Netzekreis, Schlochau, Schneidemühl (Stadt) und Schwerin an der Warthe.

Schneidemühl. Partie an der Küddow mit der Katholischen Kirche.
Schneidemühl. Partie an der Küddow mit der Katholischen Kirche.

Die Hauptstadt Schneidemühl hat (1925) 37.518 Einwohner, zwei Drittel evangelisch, ein Drittel katholisch. Schneidemühl bekam eine Regierung, Oberpräsidium, Landeshauptverwaltung und war Garnison der 11. und 12. Kompagnie des Infanterieregiments 4.

Schneidemühl. Johanniskirche.
Schneidemühl. Johanniskirche.

Ende des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) eroberte die Rote Armee im Februar 1945 Schneidemühl, dabei wurde die Stadt fast vollständig zerstört.

Schneidemühl. Bromberger Straße.
Schneidemühl. Bromberger Straße.

Schneidemühl wurde unter polnische Verwaltung gestellt und die Bevölkerung vertrieben. Die Polen nennen die Stadt nun Piła.

Schneidemühl. Offizier-Kasino.
Schneidemühl. Offizier-Kasino.

Piła, deutsch Schneidemühl, ist heute eine Stadt in Polen, Woiwodschaft Großpolen, mit rund 72.500 Einwohnern (2020).

Schneidemühl. Bahnhof.
Schneidemühl. Bahnhof.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
  • „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
Reichsadler 1889-1918

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