Dornburg, Markt mit Rathaus

Dornburg an der Saale

Dornburg im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Dornburg 675 Einwohner – 1900 (Städte im Kaiserreich)

Dornburg an der Saale
Dornburg an der Saale

Neben der Stadt Dornburg existiert im Deutschen Reich (Kaiserreich):

  • Dornburg, ein Dorf im Herzogtum Anhalt, Kreis Zerbst. Es liegt an der Elbe, um evangelische Kirche und Schloss. Im Jahr 1900 leben hier 518 Einwohner. Dornburg gehörte bis 1239 den Grafen von Dornburg und wurde im 15. Jahrhundert an Anhalt verkauft.

Dornburg im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach

Dornburg ist eine Stadt im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (Thüringen), Verwaltungsbezirk Apolda.

Mitteldeutschland Thüringische Staaten (Oberstufen-Atlas für höhere Lehranstalten Gotha Justus Perthes 1914)
Mitteldeutschland Thüringische Staaten (Oberstufen-Atlas für höhere Lehranstalten Gotha Justus Perthes 1914)

Dornburg liegt auf 125 m hohem Berg über der Saale, an der Staatsbahnlinie Großheringen-Saalfeld und 225 m ü. M. gelegen. Die Stadt Dornburg hat eine evangelische Kirche. Im Jahr 1900 leben in Dornburg 675 Einwohner.

Dornburg, Blick ins Saaletal
Dornburg, Blick ins Saaletal

In Dornburg stehen drei großherzogliche Schlösser: das südliche Schloss oder das vormals sogenannte Stohmannsche Rittergut; das Alte Schloss, an dessen Stelle im 10. und 11. Jahrhundert eine kaiserliche Pfalz stand; und zwischen beiden das von Herzog Ernst August 1728–48 erbaute und mit Parkanlagen umgebene Neue Schlösschen, das von Karl August und Goethe oft zum Aufenthalt gewählt wurde.

Dornburg, Goetheschloss
Dornburg, Goetheschloss

Bereits 937 hatte Dornburg Stadtrechte und besaß eine kaiserliche Pfalz. Die Kaiser Otto II., Otto III. und Heinrich II. waren öfters in Dornburg, der letztere hielt 1005 hier einen Reichstag. 1081 schenkte Kaiser Heinrich IV. Dornburg dem Grafen Wiprecht von Groitzsch. 1241 war es im Besitz der Schenken von Dornburg, später in dem der Grafen von Orlamünde und von Schwarzburg, des Landgrafen Friedrich des Ernsthaften von Thüringen und der Vitzthume von Eckstädt, die es 1486 an den Kurfürsten Ernst von Sachsen verkauften. Bei der Landesteilung 1603 fiel Dornburg an Altenburg, kam 1672 an Sachsen-Jena und 1691 an Sachsen-Weimar.

Dornburg, Karl-Alexander-Brücke und Schlösser von Osten
Dornburg, Karl-Alexander-Brücke und Schlösser von Osten

Die 937 genannte Reichsburg und Königspfalz auf hohem Felsvorsprung über der Saale diente in ottonischer Zeit öfter zur Abhaltung von Reichstagen. 976 wurden die drei hier bestehenden Kirchen dem Bistum Zeitz geschenkt, der Ort unterstand damals dem Grafen der Zeitzer Mark. 1083 wurde er an Graf Wiprecht von Groitzsch gegeben, im 12. Jahrhundert von Reichsministerialen verwaltet und 1243 als Reichslehen an die Schenken von Dornburg vergeben. Unter ihrer Herrschaft entstand wohl im 13. Jahrhundert die 1343 genannte Stadt am Übergang der Straße von Nürnberg nach Leipzig über die Saale, in der 1344 Kaufleute und 1403 ein Rat nachzuweisen sind, der nur teilweise die Niedergerichte innehatte.

Dornburg, Dorndorf, Hotel blaues Schild
Dornburg, Dorndorf, Hotel blaues Schild

1344 ging Dornburg an die Grafen von Schwarzburg, 1358 an die Wettiner, die hier bis 1850 ein Amt unterhielten, das 1485 albertinisch, 1547 ernestinisch und seit 1691 zum Herzogtum Sachsen-Weimar gehörte. Außerhalb der Stadtmauer wurde neben dem 1522 neuerbauten Alten Schloss nach 1539 ein neues Schloss erbaut, das Goethe zwischen 1776 und 1828 oft bewohnte. Zwischen beiden entstand 1748 ein drittes Schloss im Rokokostil. 1830 hatte Dornburg 554 Einwohner. Seit 1874 wird es von der Saalebahn berührt, es verlor 1850 seine Funktion als Behördensitz und blieb ein kleines Ackerbürgerstädtchen.

Dornburg bildest zusammen mit Camburg seit 2008 die Stadt Dornburg-Camburg im Freistaat Thüringen, Saale-Holzland-Kreis, mit rund 5000 Einwohnern (2021).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

Ähnliche Beiträge

Vorherige SeiteNächste Seite
DermbachEisenach

Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für die umfassenden Informationen. Es ist mir ein Fest über die Geschichte meiner Heimat zu lesen. Auch die anderen Seiten (Deutscher Bund & Co.) sind wunderbar beschrieben und auch untereinander verlinkt.

Kommentar verfassen