S.M.S. Kleiner Kreuzer Dresden

S.M.S. Dresden (1907)

S.M.S. Dresden (1907), Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Dresden, Kleiner Kreuzer 1907
S.M.S. Dresden, Kleiner Kreuzer 1907

S.M.S. Dresden (1907) – Angaben

Name:Dresden
Namensherkunft:Dresden, Hauptstadt des Königreichs Sachsen
Stapellauf:05.10.1907 in Hamburg (Blohm & Voss)
Schiffsklasse:Dresden-Klasse
Schwesterschiffe:S.M.S. Dresden (1907), S.M.S. Emden (1908)
Besatzung:ca. 361 Mann
Maße:Länge 118 m, Breite 13,5 m, Tiefgang 5,1 m
Wasserverdrängung:3650 Tonnen
Maschinenleistung:15100 PS, Parsons-Turbinen
Maximale Geschwindigkeit:24,5 kn
Bewaffnung:10 Schnellfeuerkanonen Kaliber 10,5 cm
Ende:Am 14.03.1915 in neutralen Gewässern vor der chilenischen Robinson-Insel Juan Fernandez von britischen Kreuzer beschossen und von der eigenen Besatzung versenkt.

S.M.S. Dresden (1907) – Geschichte

S.M.S. Dresden wurde 1908 in Dienst gestellt und trat unmittelbar danach eine Reise nach New York an. 1913 gehörte der Kreuzer kurzzeitig der Mittelmeerdivision an.

S.M.S. Dresden
S.M.S. Dresden

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) war „Dresden“ ein Auslandskreuzer.

Das deutsche Südsee-Geschwader
Das deutsche Südsee-Geschwader

Am 12. Oktober 1914 traf es mit dem ostasiatischen Kreuzergeschwader unter Graf von Spee zusammen und nahm an der Seeschlacht bei Coronel.

Nach dem Sieg bei Coronel ließ Graf Spee die Kommandanten zu sich aufs Flaggschiff kommen. Diese Bild dürfte die letzte gemeinschaftliche Aufnahme des Admirals und der Kommandanten sein. (aus "So war die alte Kriegsmarine", Mantey)
Nach dem Sieg bei Coronel ließ Graf Spee die Kommandanten zu sich aufs Flaggschiff kommen. Diese Bild dürfte die letzte gemeinschaftliche Aufnahme des Admirals und der Kommandanten sein. (aus „So war die alte Kriegsmarine“, Mantey)

Während der Seeschlacht bei den Falklandinseln erhielt der Kreuzer das Signal „Entlassen – versuchen sie zu entkommen„.

Seeschlacht bei den Falklandinseln
Seeschlacht bei den Falklandinseln

S.M.S. Dresden wurde danach mehrfach von Deutschen in Chile, bzw. deutschstämmigen Chilenen tatkräftig unterstützt. Der schlechte Zustand des Schiffes, infolge der Gefechte, erlaubte jedoch keine schnelle Rückkehr nach Deutschland. Am 14. März 1915 hatten britische Kriegsschiffe die „Dresden“ aufgespürt.

Der Überfall auf die Dresden vor der chilenischen Robison-Insel Juan Fernandez
Der Überfall auf die Dresden vor der chilenischen Robison-Insel Juan Fernandez

Trotzdem das Schiff in neutralen Gewässern vor der chilenischen Robinson-Insel Juan Fernandez lag wurde es von britischen Kreuzer beschossen und da die Lage aussichtslos, von der eigenen Besatzung versenkt. Durch den Beschuss der Briten gab es auf der „Dresden“ 4 Tote.

S.M.S. Dresden vor der chilenischen Robison-Insel Juan Fernandez
S.M.S. Dresden vor der chilenischen Robison-Insel Juan Fernandez

Das nachfolge Ereignis vom 14. März 1915 schildern deutsche Marinechronisten wie folgt: Deutlich sichtbar nicht gefechtsklar lag der Kleine Kreuzer Dresden in neutralen Hoheitsgewässern an der chilenischen Küste, als die britischen Kriegsschiffe Kent und Glasgow plötzlich das Feuer eröffneten. Auch als der Kapitän eine weiße Signalflagge hisste unterbrachen die Engländer ihr Feuer nicht. Den deutschen Parlamentären, die auf die völkerrechtswidrige Sachlage hinwiesen, erwiderte der Kommandant der Glasgow, er hätte Befehl die Dresden zu vernichten, egal wo er sie träfe. Daraufhin versenkte die deutsche Besatzung ihr Schiff selbst. Von der Dresden-Besatzung erreichten einige Offiziere und Leute auf dem chilenischen Segler Tinto nach 120tägiger Fahrt die Heimat.

S.M.S. Dresden - ist am 14.03.1915 nach kurzem Gefecht gegen eine große Übermacht vor der Robinson-Insel (Chile) auf Befehl des Kommandanten in die Luft gesprengt worden.
S.M.S. Dresden – ist am 14.03.1915 nach kurzem Gefecht gegen eine große Übermacht vor der Robinson-Insel (Chile) auf Befehl des Kommandanten in die Luft gesprengt worden.
S.M.S. Dresden, Gedenkstein zum Untergang des Schiffes am 14. März 1915 auf der Insel Quiriquina (Chile)
S.M.S. Dresden, Gedenkstein zum Untergang des Schiffes am 14. März 1915 auf der Insel Quiriquina (Chile)

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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Ein Kommentar

  1. Einen etwas anderen Eindruck vom Schicksal der SMS Dresden und seiner Mannschaft als die Werke der Historiker und teilnehmenden Seeoffiziere gibt die Schilderung des Schmiedes Christian Stöckler, der als Heizer auf dem Schiff Dienst tat. Seine Geschichte hat der dänische Schriftsteller Chr. P. Christensen in einem Buch veröffentlicht, das 1936 in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Letzte Kaperfahrt nach Quiriquina“ erschienen ist.
    Der erste Teil befaßt sich mit den Ereignissen nach Ausbruch des Krieges bis zur Versenkung des Schiffes bei der Insel Juan-Fernandez.
    Der zweite Teil schildert das Schicksal der auf der 3 x 7 qkm großen chilenischen Insel Quiriquina bis 1919 internierten Mannschaft, die dort ein blühendes Gemeinwesen aufbaute und schon bald ihre handwerklichen und landwirtschaftlichen Produkte auf dem Festland vermarkten konnte. Die von der Mannschaft aufgebauten Gebäude stehen noch heute auf dieser Insel, die m. W. vom chilenischen Militär genutzt wird.

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