1. Kreuzerdivision vor Kiautschou S.M.S. Arkona, S.M.S. Irene, Flaggschiff Kaiser, S.M.S. Prinzess Wilhelm, Vizeadmiral Otto von Diederichs

S.M.S. Arcona (1885)

S.M.S. Arcona (1885), Kreuzerkorvette der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Arcona (Kreuzerkorvette)
S.M.S. Arcona (Kreuzerkorvette)

S.M.S. Arcona (1885) – Angaben

Name:Arcona, ab 1902 Mercur
Namensherkunft:1. Kap Arkona, nördlichster Zipfel der Insel Rügen (Pommern)
2. Mercur, Merkur – römische Gottheit
Stapellauf:07.05.1885 in Danzig (Kaiserliche Werft Danzig)
Schiffsklasse:Alexandrine-Klasse
SchwesterschiffS.M.S. Arcona (1885), S.M.S. Alexandrine (1885)
Besatzung:ca. 268 Mann
Maße:Länge: 72 m – Breite: 13 m – Tiefgang: 5,6 m
Wasserverdrängung:2370 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit:13,5 kn
Dampfstrecke:3500 Seemeilen
Kohlenvorrat:300 Tonnen
Schiffsmaschine:2400 PS
Bewaffnung:Ring- und Revolverkanonen
Ende:ab 11.01.1902 Hafenschiff „Mercur“, 1906 abgewrackt

S.M.S. Arcona (1885) – Geschichte

Die Kreuzerkorvette der Alexandrine-Klasse wurde am 7. Mai 1885 in Danzig (Kaiserliche Werft Danzig) von Vizeadmiral a.D. von Jachmann auf den Namen „Arcona“ getauft.

S.M.S. Alexandrine, baugleich mit Arcona
S.M.S. Alexandrine, baugleich mit Arcona

1892 unternahm das Schiff eine Reise nach Mittel- und Südamerika. Anfang 1893 werden S.M.S. Arcona, die baugleiche S.M.S. Alexandrine und S.M.S. Leipzig (1875) zum Kreuzergeschwader unter Konteradmiral von Pawelsz zusammengefasst. Anfang Mai 1893 besucht man die britische Walfischbucht um Kriegsmaterial für die Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika zu liefern (Deutsch-Südwestafrika hatte zu dieser Zeit keinen Hafen). Im Sommer 1893 bereist man Südamerika um deutsche Wirtschaftsinteressen durchzusetzen.

Kreuzergeschwader Arcona, Alexandrine und Marie vor Zanzibar.
Kreuzergeschwader Arcona, Alexandrine und Marie vor Zanzibar.

1894 brach der chinesisch-japanische Krieg ausgebrochen und so wurden S.M.S. Arcona, S.M.S. Alexandrine und S.M.S. Marie mit einem Zwischenstopp in Peru nach Ostasien beordert. Dort nimmt die Besatzung an einer Vielzahl von Einsätzen in den verschiedensten Ländern teil.

Gruss aus Kiautschou
Gruss aus Kiautschou

Höhepunkt des Schiffes ist die Teilnahme an der Besetzung Kiautschous am 1. November 1897:
Nachdem die deutschen katholischen Missionare Nies und Henle in China ermordet wurden, gibt Kaiser Wilhelm II. den Befehl zur sofortigen Besetzung der Kiautschou-Bucht.

1. Kreuzerdivision vor Kiautschou S.M.S. Arkona, S.M.S. Irene, Flaggschiff Kaiser, S.M.S. Prinzess Wilhelm, Vizeadmiral Otto von Diederichs
1. Kreuzerdivision vor Kiautschou S.M.S. Arkona, S.M.S. Irene, Flaggschiff Kaiser, S.M.S. Prinzess Wilhelm, Vizeadmiral Otto von Diederichs

Das ostasiatische Geschwader, bestehend aus S.M.S. Kaiser, S.M.S. Prinzess Wilhelm und S.M.S. Cormoran (später noch S.M.S. Irene und S.M.S. Arcona) begeben sich unter Befehl des Konteradmirals Otto von Diederichs (1843 – 1918) nach Kiautschou um die dortige Bucht nebst Befestigungen zu besetzten. Diese Aktion war keinesfalls eine spontane Reaktion auf die Ermordung der Deutschen, sondern nur der offizielle Vorwand eines über Jahre sorgfältig vorbereiteten Unternehmens.

Kiautschou-Bucht. Schlägt seine Krallen in ein Land der deutsche Aar, So ist es deutsch und bleibt es immerdar!
Kiautschou-Bucht. Schlägt seine Krallen in ein Land der deutsche Aar, So ist es deutsch und bleibt es immerdar!

Am 27. Mai 1899, nach 7 Jahren ununterbrochenem Einsatz, läuft S.M.S. Arcona in Wilhelmshaven ein.

Hafenschiff S.M.S. Mercur

Nach Fertigstellung des Kleinen Kreuzers Arkona wird die Kreuzerkorvette Arcona am 11. Januar 1902 in „Mercur“ umbenannt und als Hafenschiff verwendet. 1906 wurde das Schiff abgewrackt.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
Kaiserliche Marine

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