Hohensyburg Kaiser Wilhelm-Denkmal bei Dortmund in Westfalen. Geschichte in zeitgenössischen Ansichtskarten.
Daten des Kaiser Wilhelm-Denkmals auf Hohensyburg:
- Einweihung 30.06.1902
- Schöpfer Hubert Stier
- Bildhauer Adolf Donndorf und sein Sohn Karl
- Turmhöhe 34 m
- Standbilder
- Kaiser Wilhelm I.
- Otto von Bismarck
- Helmuth von Moltke
- Kaiser Friedrich III. (1935 entfernt)
- Prinz Friedrich Karl von Preußen (1935 entfernt)
- 1935 umgestaltet
Die Geschichte des Kaiser Wilhelm-Denkmals auf Hohensyburg
Das Denkmal ist den Helden des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71, den Schöpfern des zweiten Reiches, dem Deutschen Reich 1871 – 1918 (Kaiserreich) gewidmet. Auf Anregung des Rittergutsbesitzers Adolf Overweg wurde die Errichtung am 15. April 1889 beschlossen.
Bereits im April 1888 legte die Dortmunder Stadtverordneten-Versammlung einen ersten Plan zur Errichtung eines Kaiser Wilhelm-Denkmals für die gesamte Provinz Westfalen vor und am 18. Mai 1893 wurde der Grundstein gelegt.
Im April 1888 war Westfalen die erste preußische Provinz die Kaiser Wilhelm I. ein Kolossaldenkmal errichten wollte, um damit die Verbundenheit mit dem Kaiserreich und dem protestantischen Preußen auszudrücken. Am 15. März 1889 bestimmte der Westfälische Provizial-Landtag den Wittekindberg an der Porta Westfalica bei Minden als Stadtort für das Denkmal (siehe Porta Westfalica Kaiser-Wilhelm-Denkmal). Einflussreiche Kräfte aus dem Ruhrgebiet sprachen sich jedoch gegen diesen Standort aus und gründeten in Dortmund ein Komitee, welches die Errichtung eines Kaiser Wilhelm-Denkmals auf der Hohensyburg beschloss.
Wie bei dem Kaiser Wilhelm-Denkmal auf dem Kyffhäuser wurde das Denkmal auf altem Reichsboden neben einer Burgruine eine Stätte gegeben. Das am 30. Juni 1902 enthüllte Denkmal zeigt den Kaiser Wilhelm I. zu Pferde sitzend vor einem 34 Meter hohen Turm, flankiert von Standbildern Otto von Bismarcks und Helmuth von Moltkes. Über dem Kaiserdenkmal steht die Inschrift der Reichsgründung: „18. Januar 1871“. Entwurf und Planung des Denkmals stammten vom Architekten Hubert Stier (27.03.1838 – 25.06.1907) aus Hannover.
Die Standbilder Wilhelms I. (Reiterstandbild), Bismarcks, Moltkes, des Kronprinzens (Kaiser Friedrich III.) und des Prinz Friedrich Karl wurden von den Bildhauern Adolf Donndorf (16.02.1835 – 20.12.1916) und seinem Sohn Karl (17.07.1870 – 30.10.1941) entworfen und ausgeführt. Am 30. Juni 1902 wurde das Kaiser Wilhelm-Denkmal auf der Hohensyburg eingeweiht. In den 20er Jahren wurde die umgebende Landschaft neu gestaltet.
Die Umgestaltung des Kaiser Wilhelm-Denkmals auf Hohensyburg 1935/36
Anfang der 1930er Jahre geriet das wegen seines architektonischen Stils heftig kritisierte Denkmal in einen baulich immer desolateren Zustand und so nahm sich die westfälische Provinzialverwaltung der Sache an. Nach einer Stellungnahme der Fachleute in der „Tremonia“ im August und September 1934 wurde vorgeschlagen, dem Denkmal eine „dauerhafte und abgeänderte Form“ zu geben. In der Zeit von Januar 1935 bis Januar 1936 wurden daher erhebliche Umbauten am Denkmal durchgeführt.
Das gesamte Erscheinungsbild des Denkmals änderte sich zugunsten einer an die NS-Architektur angelehnten Gestaltung, die einem Modell des Dortmunder Bildhauers Friedrich Bagdons (07.08.1878 – 07.03.1937) folgte. Die Standbilder des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und des Prinzen Friedrich Karl verschwanden, die des Fürsten Otto von Bismarck und des Grafen Helmuth von Moltke wurden dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. am Hauptturm direkt beigeordnet.
Die beiden Seitentürme wurde, wie auch die Kaiserkrone auf dem Hauptturm entfernt. Die Hohensyburg bei Dortmund hat auch heute, neben Ritterturnieren und Casino, noch vieles zu bieten und ist nicht nur für Wanderer ein beliebtes Ziel.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Meyers Konversations-Lexikon“ 5. Auflage in 17 Bänden 1893 – 1897
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1906 – 1908
- „Meyers Kleines Konversations-Lexikon“, 7. Auflage in 6 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1908
- „Hohensyburg – Seine Geschichte und seine Denkmäler“, Dr. Otto Schnettler – Verlag Gebr. Lensing
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Ein wahrlich monumentales Bauwerk! Schade, dass die Originalversion nicht erhalten blieb.
Ja, sehr schön, man sollte darauf achten, es pfleglicher behandeln. Leider wurde es ja schon „misshandelt“ von den Leftis, die eine Dekonstruktion unserer Gesellschaft wünschen. Dabei ist die Kenntnis der eigenen Geschichte sehr wichtig und zwar der ganzen Geschichte, weit über 1000 Jahre, und nicht nur der bekannten 12 Jahre!