Eisernes Kreuz

Eisernes Kreuz

Das Eiserne Kreuz vom Ursprung bis zur Gegenwart, seine Entstehung, Geschichte und Bedeutung.

Das Eisernes Kreuz ist ursprünglich eine preußische Kriegsauszeichnung und wurde am 10. März 1813 von König Friedrich Wilhelm III. für Auszeichnung im Befreiungskrieg gegen die Napoleonische Fremdherrschaft gestiftet.

Eisernes Kreuz, 1870
Eisernes Kreuz, 1870

Der Entwurf des Eisernen Kreuzes stammt vom Architekten und Maler Karl Friedrich Schinkel. Als Oberlandesbaudirektor schuf er im Geiste des antiken Stils eine Menge von prächtigen Gebäuden in Berlin (Schauspielhaus, das alte Museum, Bauakademie etc.), sowie mehrere Kirchen in Berlin, Schloss Babelsberg und die Nikolaikirche in Potsdam.

Karl Friedrich Schinkel

Karl Friedrich Schinkel
13.03.1781 in Neuruppin,
† 09.10.1841 in Berlin;
Architekt und Maler, Oberlandesbaudirektor in Berlin

Das Eisernes Kreuz ist ein preußischer, von König Friedrich Wilhelm III. am 10. März 1813 in Breslau gestifteter Orden für Verdienst um das Vaterland im Kampf gegen Frankreich. In seiner Einfachheit und Wertlosigkeit sollte er an die schwere und eiserne Zeit erinnern, die ihn ins Leben rief. Die Dekoration bestand demzufolge aus einem eisernen, mit Silber eingefassten geschweiften Kreuz, im oberen Flügel mit dem gekrönten F. W., in der Mitte mit drei Eichenblättern, unten mit der Jahreszahl 1813. Während der Befreiungskriege 1813 bis 1815 erhielten 668 Soldaten und Offiziere das Eiserne Kreuz I. Klasse sowie 8542 (plus 7000 Anwärter) das Eiserne Kreuz II. Klasse. 

Eisernes Kreuz, 1813
Eisernes Kreuz, 1813

Der Orden hatte Großkreuze, Ritter erster und zweiter Klasse. Die Großkreuze vom Militär trugen den Orden doppelt so groß wie die Kreuze der anderen Klassen an einem schwarzen Band mit weißer Einfassung, die vom Zivil an einem weißen Band mit schwarzer Einfassung um den Hals; die Ritter erster und zweiter Klasse an dergleichen Bändern im Knopfloch, die Ritter erster Klasse außerdem noch ein kleines Kreuz auf der linken Brust.

König Friedrich Wilhelm III. von Preußen

Friedrich Wilhelm III.
03.08.1770 in Potsdam,
† 07.06.1840 in Berlin;
König von Preußen 1797 – 1840

Für Marschall Blücher allein, der einen sehr großen Anteil an der Niederwerfung Napoleons I. hatte, war eine besondere Dekoration in Form eines goldenen Sternes mit einem daraufliegenden Eisernen Kreuz geschaffen worden. Das „Blücherkreuz“ wurde dann doch noch einmal, während des Ersten Weltkrieges, verliehen. Im März 1918 verlieh es Kaiser Wilhelm II. dem Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg als „Hindenburgstern“ für seine außerordentlichen militärischen Leistungen.

Eisernes Kreuz Blücherstern, 1813
Eisernes Kreuz Blücherstern, 1813

Am 3. August 1841 errichtete König Friedrich Wilhelm IV. eine Stiftung, nach der von den Inhabern des Eisernen Kreuzes erster Klasse 12 Senioren vom Offiziers- und 12 Senioren vom Soldatenstand jährlich 150 Taler und von den Inhabern des Eisernen Kreuzes zweiter Klasse 36 Senioren aus dem Offiziers- und 36 Senioren aus dem Soldatenstand jährlich 50 Taler Ehrensold auf Lebenszeit erhielten. Am 19. Juli 1870, dem Tag der französischen Kriegserklärung und zugleich dem Todestag der Königin Luise von Preußen, wurde der Orden im Sinne seiner ersten Stiftung vom König Wilhelm I. von Preußen mit den gleichen Klassen, Ordenszeichen und Bändern erneuert. Auf der glatten Vorderseite der Dekoration wurde das W mit der Krone und darunter die Jahreszahl 1870 angebracht. 

Eisernes Kreuz, 1870
Eisernes Kreuz, 1870

Die Besitzer der ersten Klasse führen den Titel Ritter, die der zweiten den Titel Inhaber. Das Großkreuz wird ausschließlich nur für eine gewonnene entscheidende Schlacht, nach welcher der Feind seine Position verlassen musste, desgleichen für die Wegnahme einer bedeutenden Festung oder für anhaltende Verteidigung einer Festung, die nicht in feindliche Hände gefallen, dem Kommandierenden verliehen. Die Zahl der 1870/71 an Deutsche (nicht bloß, wie früher, an Preußen ausschließlich) verliehenen Kreuze erster und zweiter Klasse beträgt 48.574. Das Großkreuz wurde an Friedrich Wilhelm von Preußen, Carl von Preußen, Albert von Sachsen, Edwin von Manteuffel, Helmuth von Moltke, August von Goeben, August von Werder und Friedrich Franz II. verliehen.

Eisernes Kreuz, 1914
Eisernes Kreuz, 1914

Durch Reichsgesetz vom 2. Juni 1878 wurde den Rittern des Eisernen Kreuzes erster Klasse, die es im Kriege gegen Frankreich 1870/71 in den untern Chargen bis zum Feldwebel einschließlich erworben hatten, sowie den Inhabern des Eisernen Kreuzes zweiter Klasse, wenn sie zugleich das preußische Militärehrenzeichen zweiter Klasse oder eine diesem gleich zu achtende Dienstauszeichnung, die sie vor dem Kriege 1870/71 erhalten hatten, besitzen, eine Ehrenzulage von 3 Mark (nach heutigem Wert ca. 38,- €) monatlich bewilligt. Außer an verdiente Krieger und Ärzte ist nach dem Kriege das Eiserne Kreuz auch an Regimenter verliehen worden, indem Fahnen und Standarten von Regimentern, die sich ausgezeichnet hatten, mit ihm geziert worden sind. Die Form des Eisernen Kreuzes kehrt auch nach dem Kriege vielfach in den Attributen des Deutschen Reiches wieder. Durch Kabinettsorder vom 18. August 1895 wurde die Anlegung von Eichenblättern aus weißem Metall zum Bande des Eisernen Kreuzes von 1870/71 mit der Zahl 25 angeordnet.

Eisernes Kreuz, 1914
Eisernes Kreuz, 1914

Das Eisernen Kreuz I. Klasse wurde erstmalig an Oberstleutnant Friedrich von Helwig, Kommandeur des 9. Husarenregiments, und Unteroffizier Sielaff vom 2. Pommerschen Infanterieregiment verliehen. Das erste Eiserne Kreuz II. Klasse erhielten am 18. April 1813 Major Karl August Ferdinand von Borcke, Kommandeur des Füsilierbataillons des 2. Pommerschen Infanterieregiments, sowie der Füsilier Lemke und weitere für ihre Leistungen im Gefecht bei Lüneburg. Als erste Frau wurde die 23jährige Friederike Krüger ausgezeichnet, die im September 1813 während der Befreiungskriege als Mann verkleidet kämpfend schwer verwundet wurde. Das Großkreuz wurde an die Heerführer Gerhard von Scharnhorst, Friedrich Wilhelm von Bülow, Kronprinz Karl Johann, Friedrich Bogislaw von Tauentzien und Yorck von Wartenburg verliehen.

Die drei Kreuze
Die drei Kreuze

Eisernes Kreuz 1914 – 1918

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) stiftete Kaiser Wilhelm II. die dritte Auflage des Eisernen Kreuzes nun mit der Jahreszahl 1914 und einem W in der Mitte versehen. Das Eiserne Kreuz wurde zwischen 1914 bis 1918 in der I. Klasse rund 218.000 und in der II. Klasse rund 5 Millionen Mal verliehen. Das Großkreuz wurde an Paul von Hindenburg, August von Mackensen, Leopold von Bayern und Erich Ludendorff verliehen.

Eisernes Kreuz, 1914
Eisernes Kreuz, 1914
Eisernes Kreuz, 1914
Eisernes Kreuz, 1914

Eisernes Kreuz 1939 – 1945

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) stiftete Adolf Hitler die vierte Ausgabe des Eisernen Kreuzes nun mit der Jahreszahl 1939 und mit einem Hakenkreuz in der Mitte versehen. Die Farben des Ordenbandes waren nun schwarz-weiß-rot. Zwischen 1939 und 1945 wurden ca. 300.000 Eiserne Kreuze I. Klasse, sowie ca. 3 Millionen Eiserne Kreuze II. Klasse verliehen. Das Ritterkreuz wurde in alle Stufen zusammengenommen 8397 Mal vergeben. Das Großkreuz wurde nur ein einziges Mal und zwar an Hermann Göring verliehen.

Spange zum EK I von 1914 und Eisernes Kreuz I. Klasse von 1939
Spange zum EK I von 1914 und Eisernes Kreuz I. Klasse von 1939
Spange zum EK II von 1914 und Eisernes Kreuz II. Klasse von 1939
Spange zum EK II von 1914 und Eisernes Kreuz II. Klasse von 1939

Im Sinne der Sozialadäquanzklausel aus § 86 III StGB
wird darauf hingewiesen, dass die Symbole des Dritten Reichs lediglich im Rahmen der staatsbürgerlichen und historischen Aufklärung bzw. der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen oder ähnlichen Zwecken verwendet werden darf. Jede andere Nutzung/Verbreitung ist verboten und unterliegt den Strafbestimmungen der § 86 und § 86a!

Ehrenkreuz der Bundeswehr seit 2008

Das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit wurde am 13. August 2008 durch den Bundesminister der Verteidigung Franz Josef Jung als fünfte und höchste Stufe des Ehrenzeichens der Bundeswehr gestiftet und am 18. September 2008 durch Bundespräsident Horst Köhler genehmigt. Die erstmalige Verleihung erfolgte am 6. Juli 2009. Das Ehrenkreuz in Gold, Silber und Bronze ist die höchste Auszeichnung der Bundeswehr.

Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit
Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit
Reservistenverband der Bundeswehr
Reservistenverband der Bundeswehr

Ursprung und Entstehung des Eisernen Kreuzes

Templerkreuz und Heilige Geometrie

Auf der Suche nach dem Ursprung des Eisernen Kreuzes stößt man schnell auf das Templerkreuz, das in der Formgebung ganz offensichtlich die Vorlage hierfür war und sich u.a. auch im Byzantinischen Kreuz wiederfindet. 

Templerkreuz
Templerkreuz
Eisernes Kreuz
Eisernes Kreuz

Im religiösem Bereich findet man die Geschichte vom Dornenkreuz, einem Tatzenkreuz mit eingebogenen Schenkelenden, das der Jünger Johannes aus 4 Dornen der Dornenkrone Jesus Christus für die Mutter Maria angefertigt haben soll. Im Jahr 1118 gründete sich die „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem“, kurz Templer bzw. Tempelritter genannt und führte das nach ihnen benannte Kreuz als Wappen.

Dornenkreuz
Dornenkreuz

Schaut man noch weiter in der Geschichte zurück findet man das Symbol auf alten Rollsiegeln und Statuen aus Babylon und Sumer wieder. Hier galt dieses Kreuz nach heutiger geschichtlicher Erkenntnis als Sonnensymbol und tatsächlich kann man es in der Geometrie allein mithilfe eines Zirkels aus einem Kreis heraus ableiten:

Templerkreuz, Entstehung Schritt 1
Templerkreuz, Entstehung Schritt 1

Aus einem Kreis und einem zweiten verschobenen Kreis erhält man im überlagerten Bereich eine sogenannte Fischblase bzw. Linse. In der „Heiligen Geometrie“ versinnbildlichen die beiden Kreise den ersten Tag der Schöpfung. Mit dem Kreis und der daraus entstanden Fischblase hat man jetzt schon alle Bauteile für ein Templerkreuz (Schritt 1).

Templerkreuz, Entstehung Schritt 2
Templerkreuz, Entstehung Schritt 2
Templerkreuz, Entstehung Schritt 3
Templerkreuz, Entstehung Schritt 3

Die Fischblase wird nun um 45 Grad gedreht und gespiegelt, anschließend werden beide Objekte noch einmal gespiegelt (Schritt 2). Um das sich andeutende Kreuz an den Enden zu begrenzen fügt man nun jeweils einen Kreis zwischen den Fischblasen ein (Schritt 3).

Templerkreuz, Entstehung Schritt 4
Templerkreuz, Entstehung Schritt 4
Templerkreuz, Entstehung Schritt 5
Templerkreuz, Entstehung Schritt 5

Nun muss man das so entstandene Templerkreuz nur noch mit roter Farbe ausmalen (Schritt 4). Kopiert man das Kreuz und fügt es wiederum verkleinert in die vier Kreise ein erhält man ein Fraktal (Schritt 5).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Meyers Konversations-Lexikon“ 5. Auflage in 17 Bänden 1893 – 1897
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1906 – 1908
  • „Meyers Kleines Konversations-Lexikon“, 7. Auflage in 6 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1908
  • „Meyers Lexikon“, 8. Auflage in 9 Bänden 1936
Reichsadler 1889-1918

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3 Kommentare

  1. Sehr schön gezeichnet, nur werden leider die wenigsten Besucher hier die Hintergründe verstehen, was Sie mit der Entstehung des Templerkreuzes eigentlich vermitteln.

      1. Wenn du über Fraktale und heilige Geometrie lernst, stellst du schnell fest, dass vor jeglicher physischen Manifestation, die wir mit den Sinnen wahrnehmen, ein intelligenter, mathematischer Bauplan existiert. Kein Plan ohne einen Planer!

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