Neustadt in Oberschlesien im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Neustadt in Oberschlesien 20.187 Einwohner – 1905 = 218. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.
Neben Neustadt in Oberschlesien existieren im Deutschen Reich (Kaiserreich) über 50 Gemeinden, in Österreich-Ungarn 13 Gemeinden und in der Schweiz 1 Gemeinde mit Namen „Neustadt“, wobei Neustadt in Schlesien die größte Stadt davon ist.
- Neustadt an der Orla, eine Stadt im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Neustädter Kreis und Hauptstadt des Verwaltungsbezirks V mit 6644 Einwohnern.
- Neustadt bei Coburg, eine Stadt im Herzogtum Sachsen-Coburg.
Neustadt in Oberschlesien im Königreich Preußen
Neustadt in Oberschlesien ist eine Kreisstadt im Königreich Preußen, Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Oppeln.
Neustadt in Oberschlesien liegt an der Prudnik und 266 Meter über dem Meer. An behördlichen Einrichtungen bestehen ein Amtsgericht und Hauptzollamt. Die Stadt Neustadt in Oberschlesien hat eine evangelische und 4 katholische Kirchen, eine Synagoge, ein Gymnasium, ein Kloster der Barmherzigen Brüder nebst Krankenanstalt.
An industrielle Einrichtungen besitzt Neustadt eine Teppichknüpfschule zur Herstellung persischer Teppiche, eine Damast- und Leinenwarenfabrik mit 3000 Arbeitern, eine Leder- u. Schuhwarenfabrikation und eine Bierbrauerei.
Im Jahr 1905 leben in Neustadt in Oberschlesien mit der Garnison (ein Feldartillerieregiment Nr. 57), 20.187 Einwohner, der Großteil sind Katholiken, 2859 Evangelische und 117 Juden. Die Stadt ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Kandrzin-Deutsch-Wette und der Eisenbahn Neustadt-Gogolin.
Neustadt O.-S. Geschichte
Bei Neustadt in Oberschlesien fanden am 22. Mai 1745 und 18. Februar 1779 Gefechte zwischen den Österreichern und Preußen statt; bei letzterem wurde die Stadt durch den österreichischen General Wallis in Brand geschossen.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs (1939 – 1945) wurde die Stadt von der Roten Armee besetzt und wie ganz Schlesien östlich der Neiße an Polen übergeben. Die deutsche Bevölkerung floh, wurde vertrieben bzw. ermordet. Die Polen nennen die Stadt nun Prudnik.
Prudnik, deutsch Neustadt O.S., ist heute eine Stadt Polen, Woiwodschaft Oppeln, mit rund 21.000 Einwohnern (2020).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
- „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
Ähnliche Beiträge
Guten Tag. Mein Name ist Ina Rehschuh und ich würde gern etwas über meine Urgroßeltern erfahren. Unsere Mutti stammt aus Neustadt/ Neisse, Ihr Name ist Maria Hoppe geb. Kretschmer. Wie viele wurde sie, meine Tante und unsere Oma aus der Heimat vertrieben. Der zug wurde damals beschossen und unsere Oma kam dabei ums Leben. Da ich von Natur aus neugirig bin möchte ich gern etwas über Leonhard und Elisabeth Kretschmer sowie Hedwig und Karl Überall erfahren. Uropa Lenhard war Komerzienrat bei Firma Fränkel und Karl war Bergarbeiter. Können Sie mir bitte helfen ? Vielen lieben Dank schon mal. Nette Grüße aus Nordthüringen
Hallo, leider ist meine Tante E. Bernhard letzte Woche im Alter von 96 J. gestorben. Mein Großvater Karl Bernhard arbeitete als Webmeister in der Firma Fränkel und war für 10 Webstühle verantwortlich. Meine Tante arbeitete denke ich im Büro dort. Meine Mutter war Textilverkäuferin. Sie sind geflohen als die Russen kamen. An die Namen kann ich mich leider nicht erinnern. Leider kann ich nicht viel mehr dazu sagen. Viele Grüße