S.M.S. Geier

S.M.S. Geier (1894)

S.M.S. Geier (1894), Kleiner ungeschützter Kreuzer der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer
S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer

S.M.S. Geier (1894) – Angaben

Name:Geier
Namensherkunft:Geier – Raubvogel
Stapellauf:18.10.1894 in Wilhelmshaven (Kaiserliche Werft Wilhelmshaven)
Schiffstyp/-klasse:Bussard-Klasse, Kleiner (ungeschützter) Kreuzer
Schwesterschiffe:S.M.S. Bussard (1890), S.M.S. Geier (1894), S.M.S. Condor (1892)S.M.S. Cormoran (1892)S.M.S. Seeadler (1892)S.M.S. Falke (1891)
Besatzung:ca. 165 Mann
Maße:Länge 76 m Breite 10 m Tiefgang: 4,80 m
Wasserverdrängung:1630 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit:16 kn
Bewaffnung:8 x 10,5 cm Schnellfeuerkanonen, 5 x 3,7 cm Revolverkanonen
Ende:1914 Internierung in den USA (Hawaii), 1917 konfisziert und in „USS Schurz“ umbenannt, 1918 nach Kollision gesunken.

S.M.S. Geier (1894) – Geschichte

1897/98 erfolgte eine Reise nach St. Thomas, Kuba, Venezuela (La Guaira und Puerto Cabello), Brasilien und Argentinien. Nach Ausbruch des Krieges zwischen der USA und Spanien evakuierte das Schiff zahlreiche Zivilisten verschiedener Nationalität aus Havanna. Danach erfolgte ein Besuch in Mexiko.

S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer
S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer

Nach Beendigung des Krieges besuchte S.M.S. Geier die Stadt New Orleans und nahm die unterbrochene Südamerikareise wieder auf. Nach dem Besuch mehrerer mittelamerikanischer Staaten lief das Schiff am 14. August 1899 San Francisco an, um den Schiffskessel in einer Werft überholen zu lassen. Danach bezog das Schiff vor entlang der westamerikanischen Küste Station und wurde am 9. Juli 1900 wegen der Unruhen in China (Boxeraufstand) nach Ostasien (Ostasiatisches Kreuzergeschwader) entsendet. Im Oktober 1900 erreichte S.M.S. Geier das deutsche Pachtgebiet Kiautschou, lief nach Schanghai aus, wo es bis Februar 1901 blieb.

S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer
S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer

Nach dem Einsatz in China besuchte S.M.S. Geier verschiedene koreanische und japanische Häfen. 1903 lief das Schiff Nagasaki an, um eine Grundreparatur durchzuführen, danach erfolgte der Einsatz im Stationsgebiet. 1905 machte sich die Heimreise nach Deutschland notwendig, da S.M.S. Geier überholt und modernisiert werden sollte.

S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer
S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer

Erst 1911 erfolgte die Wiederindienststellung. Am 9. Juli übernahm S.M.S. Geier gemeinsam mit S.M.S. Seeadler die Station vor Daressalam (Deutsch-Ostafrika). Nach Ausbruch des türkisch-italienischen Krieges bezog das Schiff im Mittelmeer Station und wurde dort 1912 offiziell der Mittelmeer-Station zugeteilt.

S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer
S.M.S. Geier, Kleiner Kreuzer

Am 31. Januar 1913, während des Besuches in Haifa (Palästina) ereignete sich eine Kohlenstaubexplosion, bei der 2 Besatzungsmitglieder getötet wurden. Nach einer Überholung in Triest (Küstenland) nahm S.M.S. Geier seine Stationstätigkeit vor Deutsch-Ostafrika wieder auf. Im Juni 1914 wurde der Kreuzer von S.M.S. Königsberg abgelöst und nahm Kurs in Richtung Südsee. Während der Fahrt erreichte die Besatzung über S.M.S. Emden die Nachricht vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918).

S.M.S. Geier als USS Schurz
S.M.S. Geier als USS Schurz

Nach verschiedenen Problemen mit der Kesselanlage und Maschinenschäden lief das kampunfähige Schiff Hawaii an. In Honolulu wurde die Besatzung von der USA interniert. Nach der Kriegserklärung (7.4.1917) der USA an das Deutsche Reich wurde S.M.S. Geier konfisziert und in USS Schurz umbenannt. 1918 sank das Schiff nach einer Kollision.

Internierte Besatzungsmitglieder von S.M.S. Geier auf Hawaii 1914
Internierte Besatzungsmitglieder von S.M.S. Geier auf Hawaii

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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