Kaiser Karl I. von Österreich und als König Karl IV. von Ungarn
Kaiser Karl I. von Österreich
17.08.1887 Schloss Persenbeug (Niederösterreich),
† 01. April 1922 in Quinta do Monte (Funchal, Madeira, Portugal);
1916 – 1918 Kaiser von Österreich und als König Karl IV. von Ungarn
Vater:
Erzherzog Otto Franz Josef Carl Ludwig Maria von Österreich
* 21. April 1865 in Graz
† 1. November 1906 in Wien
Mutter:
Prinzessin Maria Josepha von Sachsen, Erzherzogin von Österreich
* 31. Mai 1867 in Dresden
† 28. Mai 1944 in Schloss Wildenwart, Chiemgau
Ehefrau:
Zita von Bourbon-Parma (Hochzeit 21.10.1911)
Kinder:
- Otto von Habsburg (* 20. November 1912; † 4. Juli 2011)
- Adelheid (* 3. Januar 1914; † 3. Oktober 1971)
- Robert (* 8. Februar 1915; † 7. Februar 1996)
- Felix (* 31. Mai 1916; † 6. September 2011)
- Carl Ludwig Habsburg-Lothringen (* 10. März 1918; † 11. Dezember 2007)
- Rudolph Habsburg-Lothringen (* 5. September 1919; † 15. Mai 2010)
- Charlotte (* 1. März 1921; † 23. Juli 1989)
- Elisabeth (* 31. Mai 1922; † 6. Januar 1993)
Tondokument Kaiser Karl I. von Österreich
1915-12-16 – Kaiser Karl I. von Österreich – Über die Siegeszuversicht des österreichischen Volkes (1m 19s).
Karl war ein Großneffe Kaiser Franz Josephs I. und wurde Thronfolger, da Kronprinz Rudolf 1889 Selbstmord begangen hatte und Erzherzog Franz Ferdinand 1914 in Sarajevo ermordet wurde. Im Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) führte er das 20. Edelweiß-Korps in Oberitalien.
Kaiser Karl I. von Österreich, Biografie, Lebenslauf
Karls Ausbildung erfolgte am Wiener Schottengymnasium. 1905 trat er in das Dragonerregiment Nr. 7 Savoyen in Böhmen ein. Am 21. Oktober 1911 heiratete er Prinzessin Zita, die Tochter des Herzogs von Bourbon-Parma.
Nachfolgendes Video zeigt Ausschnitte aus der Hochzeit 1911 des Paares.
Quelle: youtube.com (Standard-YouTube-Lizenz)
Nach dem Tod seines Großonkels Kaiser Franz Josephs I. am 21. November 1916 wurde Karl Kaiser von Österreich und König von Ungarn. Die Krönung zum ungarischen König erfolgte am 30. Dezember 1916 in Budapest.
Am 23. März 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, wendete er sich unter strenger Geheimhaltung über einen Verwandten an die Ententemächte und ließ seine Friedensbereitschaft erkennen (Sixtusaffäre). Die Franzosen sahen dieses Angebot aber sofort als Zeichen der Schwäche und stellten Österreich unannehmbare Gebietsforderungen. Das Deutsche Reich war schwer verärgert, zumal man der Bündnistreue wegen mit Österreich-Ungarn in den Krieg gezogen war.
Am 20. März 1918 versuchte die österreichische Regierung in geheimen Gesprächen mit den Vereinigten Staaten einen Sonderfrieden zu erwirken, aber die Amerikaner stellten wiederum unannehmbare Bedingungen, die einer Auflösung Österreich-Ungarns gleichkamen. Am 27. September 1918 schlug die österreichisch-ungarische Regierung allen kriegsführenden Mächten vor, Verhandlungen zu einem Verständigungsfrieden aufzunehmen. Die Alliierten wiesen diesen Vorschlag scharf zurück.
Wilson ließ in einer Rede erkennen, dass man keine Verhandlungen mit Vertretern des kaiserlichen Deutschlands und Österreich-Ungarns führe und forderte zum Sturz der Monarchien in beiden Ländern auf. In wenigen Tagen zwischen Oktober und November 1918 vollzog sich der Zusammenbruch der Donaumonarchie. Zahlreiche Länder Österreich-Ungarns erklärten ihre Unabhängigkeit und bildeten eigene nationale Regierungen.
Karl versuchte, da er als König von Ungarn nie formell abgedankt hatte, die Monarchie in Ungarn zu restaurieren. Die Ententemächte schicken ihn daraufhin auf die Atlantikinsel Madeira (zu Portugal) in die Verbannung, wo er am 1. April 1922 in Quinta do Monte im Alter von 34 Jahren an Lungenentzündung starbt.
Von Papst Johannes Paul II. erhielt Karl am 3. Oktober 2004 die Seligsprechung und die Katholische Kirche begeht am 21. Oktober (dem Hochzeitstag) einen Gedenktag.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
- „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
- „Meyers Lexikon“ in 12 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig 1924
- „War alles falsch?“ Joachim von Kürenberg 1951
- „Als Deutschland mächtig schien“ J. Daniel Chamier 1954
- „Kaiserin Zita Legende und Wahrheit“ Erich Feigl 1977
- „Herrliche Zeiten“ Fischer-Fabian 1983
Ähnliche Beiträge