Heil dir o Oldenburg

Heil dir o Oldenburg

Die Hymne des Großherzogtums Oldenburg: „Heil dir, o Oldenburg“.

Heil dir, o Oldenburg! Melodie von Cäcilie, Großherzogin von Oldenburg.
Heil dir, o Oldenburg! Melodie von Cäcilie, Großherzogin von Oldenburg.

Das Großherzogtum Oldenburg ist ein Bundesstaat des Deutschen Reichs und 6427 km² groß. Im Jahr 1900 leben hier 399.180 (309.510 Evangelische, 86.920 Katholiken, 1334 Israeliten) Einwohner. Das Land besteht aus drei getrennten Teilen: dem Herzogtum Oldenburg (5383 km², 318.434 Einwohner) und den Fürstentümer Lübeck und Birkenfeld. Das Hauptland liegt zwischen der preußischen Provinz Hannover und der Nordsee.

Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig
Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig

Es ist meist sandiges Geestland mit Heiden und Mooren, im Süden bis 145 m hoch, an der Küste, den Flussläufen und -mündungen fruchtbare Marsch (115 km²) und wird von der Weser, Hunte, Jade und Leda bewässert. Kanäle durchziehen das Marschland. Die Bevölkerung ist friesischen und sächsischen Stammes. Haupterwerbszweige sind Ackerbau (Roggen, Hafer, Buchweizen) und Viehzucht. 1946 ging Oldenburg gemeinsam mit Hannover, Braunschweig und Schaumburg-Lippe im neugeschaffenen Bundesland Niedersachsen auf.

Heil dir, o Oldenburg!
Heil dir, o Oldenburg!

Heil Dir, o Oldenburg! (1844)

Melodie: Cäcilie, Großherzogin von Oldenburg (1807-1844)
Text: Theodor von Kobbe (1798-1845)

1. Heil Dir, o Oldenburg, Heil Deinen Farben!
Gott schütz‘ dein edles Roß, er segne deine Garben!
Heil deinem Fürsten, Heil, der treu dir zugewandt,
Der dich so gern beglückt, o Vaterland!

2. Ehr‘ deine Blümelein, pfleg‘ ihre Triebe;
Blau und rot blühen sie, die Freundschaft und die Liebe.
Wie deine Eichen stark, wie frei des Meeres Flut,
Sei deutscher Männer Kraft dein höchstes Gut.

3. Mutig dein Wimpel fleucht durch alle Meere,
Wohin dein Krieger zeucht, zollt man ihm Ruhm und Ehre.
Schleudert den fremden Kiel der Sturm an deinen Strand,
Bringt ihn der Lotsen Schar mit treuer Hand.

4. Wer deinem Herde naht, fühlt augenblicklich,
Daß er hier heimisch ist, er preiset sich so glücklich.
Führt ihn sein Wanderstab auch alle Länder durch
Du bleibst sein liebstes Land, mein Oldenburg!

(Diese Version nach Prof. Dr. O. Boehm, 1901)

Heil dir, o Oldenburg!

Entstehungsgeschichte der Hymne „Heil dir, o Oldenburg!“

Heil dir, o Oldenburg!
Heil dir, o Oldenburg!

Von allen deutschen Hymnen zeigt keine andere eine derartige Entwicklung wie die Volkshymne Oldenburgs. Im Jahr 1831 heiratete die in Bruchsal (bei Karlsruhe) lebende schwedische Prinzessin Cäcilie den bereits zweimal verwitweten und 24 Jahre älteren Großherzog Paul Friedrich August von Oldenburg und wurde somit Großherzogin von Oldenburg.

Cäcilie von Schweden
* 22.06.1807 in Stockholm
† 27.01.1844 in Oldenburg;
Prinzessin von Schweden und Großherzogin von Oldenburg

Cäcilie war sehr musikalisch und komponierte viel, nach ihrem Tod 1844 fanden sich viele Tonsätze in ihren Schriften und einer von ihnen fand in Oldenburg weite Verbreitung. Er wurde viel gespielt und vermittelte dadurch die Erinnerung an die ehemalige Großherzogin. Um eine singbare Erinnerung zu schaffen, dichtete der damalige Landgerichtsassessor Theodor von Kobbe einen Text dazu; eine an sich unbedeutende, aber patriotische Dichtung.

Theodor von Kobbe
* 08.06.1798 in Glückstadt
† 22.02.1845 in Oldenburg;
Jurist und Schriftsteller

Das neue Lied wurde zuerst in Sonderdrucken verbreitet und erschien bald darauf in den „Humoristischen Blättern“ zu Oldenburg am 12. September 1844. Der Dichter von Kobbe beabsichtige ursprünglich keineswegs damit eine Landes- und Volkshymne zu schaffen, sondern dichtete das Lied aus reiner Verehrung für die verstorbene Fürstin. Das Lied fand jedoch in allen Kreisen des Landes Anklang und so erhob das Volk selbst das Werk zu seiner Landeshymne. Das Fürstenhaus erkannte es gern als solches an, um damit die Verbundenheit zwischen Volk und Fürstenhaus zu zeigen.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Die Volkshymnen aller Staaten des deutschen Reiches“, Hinstorff’schen Hofbuchhandlung Verlagsconto 1901, Wismar.
  • „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
  • „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
Tinte

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