Schwarzer Einser auf Brief

Schwarzer Einser

Schwarzer Einser, die erste Briefmarke des Königreich Bayerns und Deutschlands.

Schwarzer Einser
Schwarzer Einser

Der Deutsche Bund ist der im Wiener Kongress 1815 geschaffene deutsche Staatenbund (aus 34, später 28 selbständigen Staaten und vier Freien Städten bestehend), der bis 1866 bestand und der die Sicherheit Deutschlands und die Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit seiner einzelnen Staaten gewährleisten sollte. Einer dieser selbstständigen Staaten ist das Königreich Bayern, das als solches von 1806 bis 1918 bestand. Die ersten Briefmarken und Umschläge wurden in England am 6. Mai 1840 auf Veranlassung von Rowland Hill eingeführt. Neun Jahre später, am 1. November 1849, erschien in Bayern die erste deutsche Briefmarke – der Schwarze Einser.

Schwarzer Einser, 100 Jahre
Schwarzer Einser, 100 Jahre

Der Schwarze Einser erhielt seinen international üblichen Namen wegen der großen Ziffer Eins als Portowert und wegen der schwarzen Farbe. Die noch ungezähnte Marke wurde für einen Kreuzer verkauft und erreichte eine Auflage von 832.500 Stück. Im Königreich Bayern galt bis 31. Dezember 1875 als Währung der Gulden = 60 Kreuzer. Ein Kreuzer hatte ungefähr den Wert von 2,85 Pfennig, eine Mark = 35 Kreuzer. Der Schwarze Einser wurde benötigt um Briefe bis 1 Lot (15,6 g) im Ortsverkehr zu versenden.

One Penny und Schwarzer Einser und Sachsen Dreier, 150 Jahre Briefmarken
One Penny und Schwarzer Einser und Sachsen Dreier, 150 Jahre Briefmarken

Die Marke wurde in der Universitätsdruckerei (Johann Georg Weiss) in München aus handgeschöpften Papier der Beckschen Papierfabrik, Pasing hergestellt. Der Entwurf stammt von Peter Haseney, der Urstempel von Franz Max Josef Seitz und die Herstellung der Platten übernahm Gustav Lorenz.

Schwarzer Einser und Sachsen Dreier, 150 Jahre Deutsche Briefmarken
Schwarzer Einser und Sachsen Dreier, 150 Jahre Deutsche Briefmarken

Die Farbnuancen des Schwarzen Einser reichen von grauschwarz bis hin zu tiefen Schwarz. Er wurde 1849/50 hergestellt und im Oktober 1851 vom Schalterverkauf zurückgezogen. Die Frankaturgültigkeit blieb bis zum 31. August 1864. Neben dem Schwarzen Einser wurden am 1. November 1849 auch die Drei- und Sechs-Kreuzer-Marken verausgabt. Um sie gegen einfache Fälschungen zu sichern, wurden die neuen Marken mit einem roten Seidenfaden durchzogenen Papier hergestellt.

Briefmarken Altdeutschland
Briefmarken Altdeutschland

Dem Beispiel Bayerns folgten bald auch andere deutsche Staaten:

  • Am 1. Juli 1850 das Königreich Sachsen mit dem „Roten Dreier“.
  • Das Königreich Preußen mit einer rotorangen 6 Pfennig-Marke mit dem Motiv des Königs Friedrich Wilhelm IV. und
  • Schleswig-Holstein mit einer 1 Schillinge Marke mit Wappenmotiv, beide am 15. November 1850.
  • Das Königreich Hannover am 1. Dezember des selben Jahres eine 1 Groschen-Marke mit Wertziffer auf einem Schild.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
  • „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
  • „Michel Deutschland Spezial“ Schwaneberger Verlag GmbH München 1993
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