Greiz Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Greiz 23.114 Einwohner – 1905 = 191. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.
Greiz im Fürstentum Reuß älterer Linie
Greiz ist Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie und liegt an der Weißen Elster.
Greiz ist Knotenpunkt der sächsischen Staatsbahnlinien Greiz-Neumark, Gera-Weischlitz und liegt 262 Meter über dem Meer. Die Stadt Greiz hat 3 evangelische und eine katholische Kirche, ein fürstliches Residenzschloss, ein altes, hoch über der Stadt gelegenes Bergschloss, ein Sommerpalais mit Park, Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und Bismarcks. Im Jahr 1900 leben in Greiz 22.346 Einwohner, der Großteil sind Evangelische und 441 sind Katholiken.
Die Industrie in Greiz ist bedeutend in der Wollwarenfabrikation (Kaschmir, Merino, Konfektionsstoffe etc.) und Färberei. Der Handel in Greiz wird unterstützt durch eine Handels- und Handwerkskammer, eine Nebenstelle der Reichsbank und die Landesrentenbank.
Greiz besitzt ein Gymnasium mit Realschule, Schullehrerseminar, Webschule und ist Sitz der fürstlichen Regierung, der fürstlichen Kammer, eines Konsistoriums, Landratsamts und Landgerichts. Zum Landgerichtsbezirk Greiz gehören die drei Amtsgerichte zu Burgk, Greiz und Zeulenroda.
Greiz, ehemals Grewcz, ist wahrscheinlich slawischen Ursprunges. Schon im 12. Jahrhundert regierten hier die Vögte von Greiz, von denen die Stadt zunächst an Gera, dann an die jüngere Linie des Hauses Plauen kam. In der Nähe liegt das Jagdschloss Ida und romantische Partien des Elster- und Göltzschtales. Ein Brand legte Greiz 1802 fast ganz in Asche.
Greiz ist heute eine Stadt im Freistaat Thüringen, Kreisstadt des Landkreises Greiz, mit rund 20.000 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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