Marburg a. d. Drau, Tegetthoffstraße

Marburg an der Drau

Marburg in Steiermark im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Marburg a. Drau 24.601 Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

Marburg a. d. Drau, Hauptplatz
Marburg a. d. Drau, Hauptplatz

Neben Marburg an der Drau in der Steiermark gibt es

Marburg an der Drau in Steiermark im Kaisertum Österreich

Marburg an der Drau ist eine Stadt im Kaisertum Österreich, Herzogtum Steiermark mit eigenem Statut und Sitz einer Bezirkshauptmannschaft (für die Umgebung).

Steiermark, Kärnten, Krain und Küstenland, Nationalitäten- und Sprachen-Karte 1900 (Prof. Hickmann's geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)
Steiermark, Kärnten, Krain und Küstenland, Nationalitäten- und Sprachen-Karte 1900 (Prof. Hickmann’s geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)

Marburg an der Drau ist Sitz eines Kreisgerichtes, zwei Bezirksgerichte, einer Finanzbezirksdirektion sowie des Fürstbischofs von Lavant und hat ein Obergymnasium, Oberrealschule, eine theologische Lehranstalt, Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, Wein- und Obstbauschule, chemisch-physiologische Versuchsanstalt, Kadettenschule, ein Krankenhaus, Militärhospital, Versorgungshaus und eine Strafanstalt. Die Stadt Marburg liegt an der schiffbaren Drau, 274 Meter über dem Meer und an den Südbahnlinien WienTriest und Marburg-Franzensfeste.

Marburg a. d. Drau, Domplatz
Marburg a. d. Drau, Domplatz

Marburg a. Drau hat 3 Brücken, eine 1548 erbaute Kathedrale, einen Stadtpfarrturm (von 1623), eine gräflich Brandissche Burg, ein Kasino mit Theater, einen Stadtpark, Denkmäler Kaiser Josephs II., des Erzherzogs Johann und des in Marburg geborenen Admirals Tegetthoff. Im Jahr 1900 leben in Marburg an der Drau mit Militär (1343 Mann) 24.601 meist deutsche Einwohner (4062 Slowenen).

Marburg a. d. Drau, Hauptplatz mit Rathaus
Marburg a. d. Drau, Hauptplatz mit Rathaus

An Industrie besitzt die Stadt Marburg an der Drau mehrere Leder- und Schuhwarenfabriken, Dampfmühlen, Kaffeesurrogat-, Zement- und Tischlerwarenfabriken, Bierbrauereien, Branntweinbrennereien und große Werkstätten der Südbahn. Von Bedeutung ist auch der Handel, besonders mit dem in der Umgebung stark angebauten Wein und mit Holz. An Kreditinstituten besitzt Marburg a. Drau eine Eskomptebank, eine Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank und eine Sparkasse.

Marburg a. d. Drau, Hauptbahnhof
Marburg a. d. Drau, Hauptbahnhof

Westlich von Marburg a. Drau liegt das Dorf Maria Rast, mit besuchter Wallfahrtskirche, Zündwarenfabrik und (1900) 862 Einwohner 1480 und 1481 wurde Marburg von Matthias Corvinus (Hunyadi) vergeblich belagert. Im November 1918 annektierten slowenische Freischärler Untersteiermark, das nur im ländlichen Bereich von Slowenen bewohnt wurde. Dabei wurden auch die überwiegend von Deutschen bewohnten Städte u.a. Marburg (73%), Cilli (74%) und Pettau (90%) besetzt.

Marburg a. d. Drau, Domkirche
Marburg a. d. Drau, Domkirche

Anders als in Kärnten blieb die Grazer Landesregierung untätig. Als am 27. Januar 1919 an die 10.000 Einwohner vor dem Rathaus in Marburg für eine Zugehörigkeit bei Deutsch-Österreich demonstrierten schossen slowenische Wachposten in die Menge und töteten 13 und verletzten 60 Menschen. Dieser Tag ging als „Marburger Blutsonntag“ in die Geschichte ein. 1919 wurde die Untersteiermark ohne Volksabstimmung und gegen den Willen der frei gewählten Gemeinderäte, Landtags- und Reichsratsabgeordneten Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS-Staat, späteres Königreich Jugoslawien) und gehört heute als Maribor zu Slowenien.

Marburg a. d. Drau
Marburg a. d. Drau

Maribor, deutsch Marburg a. d. Drau, ist heute eine Stadt in Slowenien mit rund 112.000 Einwohnern (2019).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
  • „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
  • „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
  • „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
Wappen Kaisertum Österreich

Ähnliche Beiträge

Vorherige SeiteNächste Seite
LeobenMürzzuschlag

Kommentar verfassen