Cilli in Steiermark im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Cilli 6713 Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
Cilli in Steiermark im Kaisertum Österreich
Cilli (slowenisch Celje) ist eine Stadt im Kaisertum Österreich, Herzogtum Steiermark.
Cilli liegt 241 Meter über dem Meer, in schöner Lage an der Sann. Die Stadt Cilli ist Knotenpunkt der Südbahn, hat eine Pfarrkirche mit schöner gotischer Kapelle, eine deutsche Kirche und ein Denkmal Josephs II. Im Jahr 1900 leben in Cilli mit der Garnison (608 Mann) 6713 Einwohner (3/4 Deutsche, 1/4 Slowenen). An Industriestätten verfügt die Stadt Cilli über Lederfabrikation, Bierbrauerei, Handel, Wein- und Obstbau.
Cilli hat ein Obergymnasium, ein Museum, Theater, einen Stadtpark, Flussbäder, Gasanstalt, ist Stadt mit eigenem Statut und Sitzeiner Bezirkshauptmannschaft (für die Umgebung), eines Kreisgerichts und eines Revierbergamtes. Auf dem südöstlich von der Stadt Cilli gelegenen waldigen Schlossberg (411 m) erhebt sich die Burgruine Ober-Cilli, einst Residenz der Grafen von Cilli. In der Umgebung von Cilli befindet sich eine staatliche Zinkhütte, eine Emailgeschirr- und eine Chemikalienfabrik.
Cilli ist die alte römische Kolonie Celeja Claudia, Hauptort im mittleren Noricum, wo der berühmte Marstempel stand. Vor Ende des 6. Jahrhunderts wurde es von Slawen zerstört, kam aber später zu neuer Blüte unter den Grafen von Cilli, besonders durch die Gunst Kaiser Siegmunds, der eine Barbara von Cilli zur Gemahlin hatte. Nach dem Aussterben des Geschlechts (1456) fiel Cilli an Österreich.
Seit 1894 spielt die Errichtung von slowenischen Parallelklassen an dem bisher deutschen Gymnasium von Cilli eine wichtige Rolle in den österreichischen Parteikämpfen.
Celje, deutsch Cilli, ist heute eine Stadt in Slowenien mit rund 38.000 Einwohnern (2017).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
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