Forst i. L., Bismarckplatz

Forst in der Lausitz

Forst in der Lausitz im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Forst i. L. 33.757 Einwohner – 1905 = 117. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Forst, Berliner Platz
Forst, Berliner Platz

Neben der Stadt Forst in der Lausitz existieren im Deutschen Reich (Kaiserreich):

  • Forst, ein Dorf im Königreich Preußen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk und Landkreis Aachen, hat 2 katholische Kirchen, Tuch-, Kratzen-, Gummi-, Tonwaren- und Nadelfabrikation, Streichgarnspinnerei, Eisengießerei, Farbholzmühlen, Ziegelbrennerei, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei. Forst hat im Jahr 1900 mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 40) 6357 Einwohner. Zur Gemeinde Forst gehört der Fabrikort Rote Erde, Knotenpunkt an der Staatsbahnlinie Köln-Herbesthal, mit Hütten- und Walzwerk des Aachener Hüttenvereins mit im Jahr 1900 = 1476 Einwohner.
  • Forst, ein Dorf im Königreich Bayern, Regierungsbezirk Pfalz, Bezirksamt Neustadt a. H., an der Hardt und (mit Station Wachenheim-Forst) an der Bahnlinie Neustadt a. H.- Monsheim der Pfälzischen Eisenbahn. Die Gemeinde hat eine katholische Kirche, bedeutenden Weinbau (Pfälzer Weine) und im Jahr 1900 = 630 Einwohner.
  • Forst, ein Dorf im Großherzogtum Baden, Kreis Karlsruhe, Amt Bruchsal. Die Gemeinde besitzt eine katholische Kirche, Zigarrenfabrikation, Hopfenanbau. Im Jahr 1900 leben hier 2410 Einwohner.

Forst in Brandenburg im Königreich Preußen

Forst in der Lausitz ist eine Stadt (Stadtkreis) im Königreich Preußen, Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Frankfurt und liegt an der Neiße.

Landkarte Brandenburg
Landkarte Brandenburg

Die Stadt Forst ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien HalleCottbus und Weißwasser-Forst. Forst besitzt 2 evangelische Kirchen, eine altlutherische und eine katholische Kapelle, Synagoge, ein Denkmal Otto von Bismarcks, Schloss, Progymnasium und Realprogymnasium, 2 Rettungshäuser, Amtsgericht, eine Nebenstelle der Reichsbank.

Forst (Lausitz). Cottbuser Straße.
Forst (Lausitz). Cottbuser Straße.

Im industriellen Bereich hat die Stadt Forst bedeutende Tuchfabrikation (112 Fabriken mit 11.000 Arbeitern und einer jährlichen Produktion im Werte von 51 Millionen Mark), Spinnerei, Färberei und Appretur, Fabriken für Kunstwolle und künstliche Blumen, Gerberei, Dampfstraßentransportbahn. Im Jahr 1900 leben hier 32.075 Einwohner, der Großteilsind sind Evangelische, 1916 sind Katholiken und 144 Juden.

Forst i. L., Lindenplatz
Forst i. L., Lindenplatz

Forst ist im 13. Jahrhundert gegründet, kam 1385 an die Herren von Biberstein, 1667 an Herzog Christian von Sachsen-Merseburg, 1740 an das Kurfürstentum Sachsen und 1746 an den sächsischen Minister Grafen von Brühl. 1815 kam Forst durch den Wiener Frieden zum Königreich Preußen und wurde dem brandenburgischen Kreis Sorau im Regierungsbezirk Frankfurt zugeteilt.

Forst i. L., Bismarckplatz
Forst i. L., Bismarckplatz

Am Ende des Zweiten Weltkrieges eroberten vom 16. bis 18. April 1945 sowjetische Truppen Forst, danach lagen 85 Prozent der Stadt in Trümmern. Die Stadt Forst wurde geteilt, die Gebiete östlich der Neiße (Stadtteil Berge) unter polnische Verwaltung gestellt, die Einwohner vertrieben.

Forst i. L., Luftschiff Hansa über der Stadt
Forst i. L., Luftschiff Hansa über der Stadt

Forst (Lausitz) ist heute Kreisstadt des Landkreises Spree-Neiße im Land Brandenburg und hat rund 17.700 (2020) Einwohner.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
  • „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
Reichsadler 1889-1918

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