Oldenburg im Großherzogtum

Oldenburg im Großherzogtum

Oldenburg Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Oldenburg, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Oldenburg i. Gr. – 28.565 Einwohner (1905) = 145. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Oldenburg i. Gr., Großherzogliches Schloss und Lambertikirche
Oldenburg i. Gr., Großherzogliches Schloss und Lambertikirche

Neben der Stadt Oldenburg im Großherzogtum gibt es im Deutschen Reich (Kaiserreich):

Oldenburg im Großherzogtum Oldenburg

Oldenburg ist die Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Oldenburg.

Oldenburg Stadtplan 1910
Oldenburg Stadtplan 1910

Oldenburg liegt 5 Meter über dem Meer, sowie an der schiffbaren Hunte, die einen Teil der Stadt durchfließt, einen Hafen bildet und 3 km südlich durch den Ems-Huntekanal mit der Ems in Verbindung steht. Oldenburg ist Knotenpunkt der Linien Bremen-Neuschanz, Oldenburg-Osnabrück und Oldenburg-Brake der Oldenburgischen sowie Oldenburg-Wilhelmshaven der Preußischen Staatsbahn.

Oldenburg i. Gr., Großherzogliches Schloss und Lambertikirche
Oldenburg i. Gr., Großherzogliches Schloss und Lambertikirche

Die Stadt Oldenburg besteht aus einem verhältnismäßig kleinen inneren Kern und dem weit ausgedehnten neuern Stadtteil. Schöne, mit Bäumen bepflanzte Promenaden, an Stelle der alten Wälle, ziehen sich zwischen beiden Stadtteilen hin. Oldenburg hat 4 Kirchen (die jetzt wieder aus einem Zentralbau mit römischer Rotunde zum gotischen Langbau umgestaltete evangelischen Lambertikirche,

Oldenburg, Am Stau mit Landesbank
Oldenburg, Am Stau mit Landesbank

die gotische katholische Kirche, die sogenannte Friedenskirche der Methodisten und die 1903 erbaute Garnisonkirche), eine Baptistenkapelle, eine Synagoge, ein großherzogliches Schloss mit Marstall und schönem Garten, ein gotisches Rathaus, Denkmäler des Großherzogs Peter Friedrich Ludwig u. des Philosophen Herbart. Im Jahr 1905 leben in Oldenburg mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 91, ein Dragonerregiment Nr. 19 und

Oldenburg i. Gr., Theater
Oldenburg i. Gr., Theater

1. Abt. des Feldartillerieregiments Nr. 62) 28.565 Einwohner, die große Mehrheit sind Evangelische, 2277 sind Katholiken und 223 Juden. An Industriezweigen sind vertreten: Eisengießerei, Warpspinnerei, Fabrikation von Glas, Tabak und Zigarren, Leder, Steingutwaren, Handschuhen etc.; der Handel, unterstützt durch eine Reichsbanknebenstelle und die Oldenburgische Landesbank, ist in Getreide und Pferden (vier sehr besuchte Pferdemärkte) lebhaft.

Oldenburg i. Gr., Postamt
Oldenburg i. Gr., Postamt

Oldenburg ist Sitz der Landesbehörden des Großherzogtums, eines Oberlandes- und eines Landgerichts, des Kommandos der 37. Infanterie- und der 19. Kavalleriebrigade, einer Oberpostdirektion, eines Hauptsteueramts, einer Oberförsterei, des Oberkirchenrats, der Oldenburgischen Eisenbahndirektion, der Oldenburgischen Feuer-Versicherungsgesellschaft und hat ein Gymnasium, eine Oberrealschule, ein evang. Schullehrerseminar, Idiotenanstalt, Theater, Museum, Landesgewerbemuseum,

Oldenburg i. Gr., Elisabeth Anna Palais
Oldenburg i. Gr., Elisabeth Anna Palais

Gemäldegalerie (im Augusteum), eine öffentliche Landesbibliothek mit 160.000 Bänden etc. Die städtischen Behörden umfassen 7 Mitglieder des Magistrats und 24 des Stadtrats. Südlich bei Oldenburg liegt das vielbesuchte Everstenholz und südöstlich dabei das Dorf Osternburg mit Spinnerei, Stärkerei, Glasfabrikation und (1905) 10.482 Einwohner.

Oldenburg i. Gr., Cäcilienplatz
Oldenburg i. Gr., Cäcilienplatz

Zum Bezirk des Landgerichts Oldenburg gehören die 14 Amtsgerichte zu: Brake, Butjadingen, Delmenhorst, Elsfleth, Friesoythe, Jever, Kloppenburg, Löningen, Oldenburg, Rüstringen, Varel, Vechta, Westerstede und Wildeshausen. Oldenburg wurde 1155 befestigt, 1168 von Heinrich dem Löwen, 1230 von den Stedingern belagert und erhielt 1345 Stadtrecht.

Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig
Landkarte Hannover, Oldenburg, Braunschweig

Oldenburg ist heute eine kreisfreie Stadt in Niedersachsen mit 168.210 Einwohnern (2019 Eurostat).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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