S.M.S. Kaiserin (1911), Linienschiff der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Kaiserin (1911) – Angaben
Name: | Kaiserin |
Namensherkunft: | Kaiserin, domina. Augusta (als Herrscherin). – uxor oder coniunx principis. uxor imperatoria (als Gattin des Kaisers). |
Stapellauf: | 11.11.1911 in Kiel (Howaldtswerke) |
Schiffsklasse: | Kaiser |
Schwesterschiffe: | S.M.S. Friedrich der Große (1911), S.M.S. Kaiser (1911), S.M.S. Kaiserin (1911), S.M.S. König Albert (1912), S.M.S. Prinzregent Luitpold (1912) |
Besatzung: | ca. 1100 Mann |
Maße: | Länge 172 m, Breite 29 m, Tiefgang 9 m |
Wasserverdrängung: | 24700 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 20,5 kn |
Bewaffnung: | 10 Schnellfeuerkanonen 30,5 cm, 14 Schnellfeuerkanonen 15 cm, 8 Schnellfeuerkanonen 8,8 cm |
Ende: | 21.06.1919 Selbstversenkung in Scapa Flow, 1936 gehoben und abgewrackt |
S.M.S. Kaiserin (1911) – Geschichte
Der Stapellauf des Schiffes der Kaiser-Klasse fand am 11. November 1911 (11:11 Uhr) in Kiel (Howaldtswerke) im Beisein Kaiser Wilhelms II. und seiner Frau statt. Die Schiffstaufe vollzog die Tochter des Kaiserpaares, Prinzessin Victoria Louise, auf den Namen „Kaiserin“. Nach der Indienststellung und Probefahrten erfolgte 1913 der Eintritt in das III. Geschwader. Nun wurden die üblichen Ausbildungsfahren durchgeführt, denen im Februar 1914 Geschwader- und Flottenübungen in der Nordsee folgten.
Die erste große Bewährungsprobe für Schiff und Mannschaft erfolgte vom 31. Mai bis 1. Juni 1916 in der Seeschlacht vor dem Skagerrak. In dieser Schlacht konnte es durch seine schwere Artillerie das britische Linienschiff „Warspite“ schwer beschädigen, blieb selbst unbeschädigt und ohne Verluste.
Im September 1917 wurde es einem Verband zur Eroberung der Baltischen Inseln zugeteilt, beschoss dort die Batterie Hundsort und auf Zerel.
Am 17. November 1917 unternahmen die Kleinen Kreuzer S.M.S. Königsberg, S.M.S. Nürnberg, S.M.S. Frankfurt und S.M.S. Pillau mit Torpedo und Minensuchbooten eine Erkundungsfahrt nach Norden. Dabei kam es zu einem Gefecht mit 6-8 britischen Kreuzern, 3 Panzerkreuzern und 20 Zerstörern. S.M.S. Kaiserin und S.M.S. Kaiser waren als Deckungsstreitkräfte abgestellt. Als „Kaiserin“ auf dem britischen Spitzenschiff einen Treffer erzielte und zur Verstärkung die Schlachtkreuzer S.M.S. Hindenburg und S.M.S. Moltke erschienen, brachen die Briten das Gefecht ab.
Nach den Waffenstillstandsbedingungen 1918 musste auch „Kaiserin“ zur Internierung nach Scapa Flow, hier wurde es am 21. Juni 1919 von der eigenen Besatzung versenkt. Erst im Jahre 1936 gelang die Hebung des Schiffes, danach wurde es verkauft und abgewrackt.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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