Das Fürstentum Liechtenstein in einer Darstellung um 1900, Geschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Das Fürstentum Liechtenstein ist ein souveräner Staat zwischen Österreich (Vorarlberg) und der Schweiz (Kantone Sankt Gallen und Graubünden) gelegen, von letzterer durch den Rhein getrennt und 159 km² groß. Im Jahr 1901 leben hier 9477 katholische Einwohner.
Die Verfassung ist konstitutionell-monarchisch; der Landtag umfasst 15 Mitglieder. Die Regierung (2 Landräte) und der Landesschulrat haben ihren Sitz unter dem Landesverweser in der Hauptstadt Vaduz; die politische Berufungsinstanz befindet sich in Wien (3 Juristen). Die Residenz des Fürsten ist in Wien.
Liechtenstein entstand aus den Herrschaften Vaduz und Schellenberg, die 1719 zu einem reichsunmittelbaren Fürstentum erhoben wurden. Von 1815 bis 1866 war es Mitglied des Deutschen Bundes. Durch Vertrag vom 3. Dezember 1876 bildet es mit Vorarlberg ein gemeinsames Zoll- und Steuergebiet; das Militär ist seit 1868 aufgelöst.
Quellenhinweise:
- „Meyers Konversations-Lexikon“ in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1906
- „Meyers kleines Konversations-Lexikon“ in 6 Bänden 1908
- „Meyers Lexikon“ in 12 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig 1924
Ähnliche Beiträge