Maximilian Graf von Spee, deutscher Vizeadmiral, Biographie, Lebenslauf in Bildern
Maximilian Graf von Spee
* 22.06.1861 in Kopenhagen (Dänemark),
† 08.12.1914 bei den Falklandinseln;
deutscher Vizeadmiral
Biografie, Lebenslauf
Maximilian Graf von Spee wurde am 22. Juni 1861 in Kopenhagen/Dänemark geboren. Bis 1876 besuchte er die Volksschule und das Gymnasium in Luzern. 1878 trat er als Kadett in die Kaiserliche Marine ein. Ab 1901 war von Spee Kommandant des Kleinen Kreuzers S.M.S. Hela. Später wurde er Vorsitzender der Minenversuchskommission und 1902 Kommandant des Minenschiffes S.M.S. Pelikan. Von 1903 bis 1905 war er Dezernent für Minenwesen und von 1905 bis 1908 Kommandant auf S.M.S. Wittelsbach. Danach wurde er auf der Marinestation Nordsee Chef des Stabes.
Am 27. Januar 1910 wurde Graf von Spee zum Konteradmiral befördert und war 2. Admiral der Aufklärungsschiffe. 1912 diente er als 2. Admiral des III. Geschwaders. Ab Dezember 1912 leitete er als Vizeadmiral das ostasiatische Kreuzergeschwader (Kreuzergeschwader Graf Spee). Hier besiegte er am 1. November 1914 den britische Verband unter Konteradmiral Sir Christopher Cradock in der Seeschlacht bei Coronel.
Nach über 100 Jahren war dies die erste Seeschlacht die die Briten verloren hatten. Die britische Admiralität sah sich nun zu äußersten Gegenmaßnahmen veranlasst und setzte ihre modernsten Schlachtschiffe gegen das deutsche Kreuzergeschwader an.
Diese stellten die Deutschen am 8. Dezember 1914 in der Schlacht bei den Falklandinseln und versenkten alle deutschen Schiffe. Als das Flaggschiff S.M.S. Scharnhorst versank, nahm es Vizeadmiral Graf Maximilian von Spee, den gesamten Stab und die komplette Besatzung mit in die Tiefe.
Maximilian von Spee heiratete 1889 Margareta Freiin von der Osten-Sacken (1867-1929). Mit ihr hatte er die beiden Söhne Otto und Heinrich sowie die Tochter Huberta (1894–1954). Beide Söhne kamen in der Schlacht bei den Falklandinseln ebenfalls ums Leben; auf S.M.S. Nürnberg sein Sohn Graf Otto von Spee und auf S.M.S. Gneisenau sein Sohn Graf Heinrich von Spee.
Kriegsschiffe mit Namen Graf Spee
Panzerkreuzer Graf Spee 1917 – 1923
Noch während des Ersten Weltkrieges wurde 1917 von der Witwe Spees, Gräfin Margarete von Spee, ein Großer Kreuzer (Panzerkreuzer) vom Typ Mackensen auf den Namen „Graf Spee“ (S.M.S. Graf Spee) getauft. Nach seinem Stapellauf wurde das Schiff aber nicht mehr fertig gestellt und lag bei Kriegsende 1918 in Danzig. 1923 wurde der unvollendete Große Kreuzer in Kiel abgewrackt.
Panzerschiff Admiral Graf Spee 1934 – 1939
Berühmtheit erlangte das 1934 fertig gestellte Panzerschiff „Admiral Graf Spee“ unter seinem Kommandanten Kapitän zur See Hans Langsdorff ( *20. März 1894 in Bergen auf Rügen). Nachdem es 9 Handelsschiffe im Südatlantik versenkt hatte, wurde es von einem britischen Verband unter dem Schweren Kreuzer Exeter (Flaggschiff), dem leichten Kreuzer Ajax und dem neuseeländischen Leichten Kreuzer Achilles in ein Seegefecht verwickelt. Dabei wurde Exeter außer Gefecht gesetzt, Ajax und Achilles leicht beschädigt. Aber auch das deutsche Panzerschiff war schwer getroffen. Die Schäden können nicht mit Bordmitteln behoben werden und so entschloss sich Kapitän Langsdorff den nächsten neutralen Hafen, Montevideo in Uruguay, anzulaufen. Gegen Mitternacht lief die „Admiral Graf Spee“ in den Hafen von Montevideo ein. Die Deutschen schätzen die nötige Reparaturdauer auf mindestens zwei Wochen, doch die uruguayische Regierung gewährte dem deutschen Schiff nach internationalem Recht nur 72 Stunden. Die Briten hatten nun die Absicht, die „Admiral Graf Spee“ so lange in Montevideo festzuhalten, bis der Flugzeugträger „Ark Royal“ und das Schlachtschiff „Renown“ von Norden her eingetroffen war. Geschickt verbreiteten BBC Berichte über starke englische Kräfte vor der Mündung des La Plata und ließen Langsdorff vermuten, dass die erwähnten feindlichen Einheiten bereits vor dem Hafen auf ihn warten. In Wirklichkeit befanden sich die „Ark Royal“ und die „Renown“ zu dieser Zeit noch über 1000 Seemeilen von Montevideo entfernt. Das Panzerschiff war aber für ein längeres Gefecht nicht mehr kampffähig. Langsdorff übermittelt der Seekriegsleitung seine Situation und fragt, ob er eine Selbstversenkung erwägen dürfe. Als dies Admiral Erich Raeder (1876-1960) indirekt bejaht, lief die „Admiral Graf Spee“ am Sonntag, den 17. Dezember 1939 um 17.30 Uhr, mit langsamer Fahrt den La Plata hinab. Nachdem die an Bord verbliebene Besatzung das Schiff verlassen hatte, erschüttert eine gewaltige Explosion Montevideo. Mit der Restmunition war die „Admiral Graf Spee“ im seichten Wasser versenkt worden. Nach der erfolgreichen Selbstversenkung wählte Kapitän Langsdorff am 20. Dezember 1939 den Freitod.
Schulfregatte Graf Spee 1959 – 1967
Auch die Deutsche Bundesmarine blieb der Tradition treu und verlieh der 1959 von Großbritannien übernommenen Schulfregatte (Stapellauf 1939 als „Flamingo“) den Namen „Graf Spee“. Das Schiff wurde 1967 ausgemustert und in Hamburg abgewrackt.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Meyers Lexikon“ in 12 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig 1929
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“ Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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