S.M.S. Graf Spee im Bau

S.M.S. Graf Spee (1917)

S.M.S. Graf Spee (1917), Großer Kreuzer der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Graf Spee, Großer Kreuzer
S.M.S. Graf Spee, Großer Kreuzer

S.M.S. Graf Spee (1917) – Angaben

Name:Graf Spee
Namensherkunft:Graf Maximilian von Spee  * 22.06.1861 in Kopenhagen (Dänemark), † 08.12.1914 Seeschlacht bei den Falklandinseln
Stapellauf:15.09.1917 in Danzig (Schichau)
Schwesterschiffe:S.M.S. Mackensen (1917), S.M.S. Graf Spee (1917)
Besatzung:ca. 1200 Mann
Maße:Länge 223 m, Breite 30,5 m, Tiefgang 9,3 m
Wasserverdrängung:36.000 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit:27 kn
Bewaffnung:8 Schnellfeuerkanonen Kaliber 35 cm, 12 Schnellfeuerkanonen Kaliber 15 cm, Flak, Torpedos, Minen
Ende:1923 in Kiel abgewrackt

S.M.S. Graf Spee (1917) – Geschichte

Maximilian Graf von Spee
* 22.06.1861 in Kopenhagen,
† 08.12.1914 in der Seeschlacht bei den Falklandinseln;
deutscher Vizeadmiral, 1912 Kommandant des Ostasiengeschwaders.

Die großen Kreuzer als Ersatz für Victoria Luise, Ersatz Blücher, Ersatz Freya, Ersatz Friedrich Carl wurden nach dem Amtsentwurf 1913 geplant. Projektiert wurden die Schiffe als Längsspant-Bänder-Stahlbau. Es waren die ersten deutschen Kriegsschiffe mit Bugwulst. Infolge des Ersten Weltkrieges (1914 -1918) verzögerte sich der Stapellauf um ein Jahr.

S.M.S. Graf Spee im Bau
S.M.S. Graf Spee im Bau

Die Schiffstaufe vollzog die Witwe Graf Spees, die Gräfin Margarete von Spee am 15. September 1917. Nach dem Stapellauf wurde das Schiff nicht mehr fertig gestellt und lag bei Kriegsende 1918 in Danzig. 1923 wurde es in Kiel abgewrackt.

Panzerschiff Admiral Graf Spee 1934 – 1939

Panzerschiff Admiral Graf Spee
Panzerschiff Admiral Graf Spee

Berühmtheit erlangte das 1934 fertig gestellte Panzerschiff „Admiral Graf Spee“ unter seinem Kommandanten Kapitän zur See Hans Langsdorff (am 20. März 1894 in Bergen auf Rügen, Provinz Pommern, geboren). Nachdem es 9 Handelsschiffe im Südatlantik versenkt hatte, wurde es von einem britischen Verband unter dem Schweren Kreuzer Exeter (Flaggschiff), dem leichten Kreuzer Ajax und dem neuseeländischen Leichten Kreuzer Achilles in ein Seegefecht verwickelt. Dabei wurde Exeter außer Gefecht gesetzt, Ajax und Achilles leicht beschädigt. Aber auch das deutsche Panzerschiff war schwer getroffen. Die Schäden können nicht mit Bordmitteln behoben werden und so entschließt sich Kapitän Langsdorff den nächsten neutralen Hafen anzulaufen – Montevideo in Uruguay. Gegen Mitternacht läuft die „Admiral Graf Spee“ in den Hafen von Montevideo ein. Die Deutschen schätzen die nötige Reparaturdauer auf mindestens zwei Wochen, doch die uruguayische Regierung gewährt dem deutschen Panzerschiff nach internationalem Recht nur 72 Stunden.

Panzerschiff "Admiral Graf Spee"
Panzerschiff „Admiral Graf Spee“

Die Engländer haben nun die Absicht, die „Admiral Graf Spee“ so lange in Montevideo festzuhalten, bis der Flugzeugträger „Ark Royal“ und das Schlachtschiff „Renown“ von Norden her eingetroffen sind. Geschickt verbreitete Berichte von Radio BBC (London) über starke englische Kräfte vor der Mündung des La Plata lassen Langsdorff vermuten, dass die erwähnten feindlichen Einheiten bereits vor dem Hafen auf ihn warten. In Wirklichkeit befinden sich die „Ark Royal“ und die „Renown“ zu dieser Zeit noch über 1000 Seemeilen von Montevideo entfernt. Das Panzerschiff war aber für ein längeres Gefecht nicht mehr kampffähig. Langsdorff übermittelt der Seekriegsleitung seine Situation und fragt, ob er eine Selbstversenkung erwägen dürfe. Als dies der Leiter des Oberkommandos der Marine, Erich Raeder, indirekt bejaht, läuft die „Admiral Graf Spee“ am Sonntag, den 17. Dezember 1939 um 17.30 Uhr, mit langsamer Fahrt den La Plata hinab. Nachdem die an Bord verbliebene Besatzung das Schiff verlassen hat, erschüttert eine gewaltige Explosion Montevideo. Mit der Restmunition war die „Admiral Graf Spee“ im seichten Wasser versenkt worden.. Nach der erfolgreichen Selbstversenkung wählte Kapitän Langsdorff am 20. Dezember 1939 den Freitod.

Schulfregatte Graf Spee 1959 – 1967

Schulfregatte Graf Spee
Schulfregatte Graf Spee

Auch die Deutsche Bundesmarine blieb der Tradition treu und verlieh der 1959 von Großbritannien übernommenen Schulfregatte (Stapellauf 1939 als Flamingo) den Namen „Graf Spee“. Das Schiff wurde 1967 ausgemustert und in Hamburg abgewrackt.

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
Kaiserliche Marine

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