S.M.S. Nürnberg

S.M.S. Nürnberg (1906)

S.M.S. Nürnberg (1906), Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Nürnberg, Kleiner Kreuzer (1906)
S.M.S. Nürnberg, Kleiner Kreuzer (1906)

S.M.S. Nürnberg (1906) – Angaben

Name:Nürnberg
Namensherkunft:Nürnberg, zweite Haupt- und bedeutendste Handelsstadt des  Königreichs Bayern
Stapellauf:28.08.1906 in Kiel (Kaiserliche Werft)
Schwesterschiffe:S.M.S. Nürnberg (1906), S.M.S. Stettin (1907)S.M.S. Stuttgart (1906)
Besatzung:ca. 322 Mann
Maße:Länge 116,8 m, Breite 13,3 m, Tiefgang 4,8 m
Wasserverdrängung:3470 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit:23 kn
Bewaffnung:10Schnellfeuerkanonen Kaliber 10,5 cm, Torpedos, Flak
Ende:Untergang am 8. Dezember 1914 in der Seeschlacht bei den Falklandinseln.
S.M.S. Nürnberg Mannschaftsfoto.
S.M.S. Nürnberg Mannschaftsfoto.

S.M.S. Nürnberg (1906) – Geschichte

S.M.S. Nürnberg
S.M.S. Nürnberg

Der Kleine Kreuzer lief am 28.08.1906 in Kiel (Kaiserliche Werft) vom Stapel. Die Taufe vollzog der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Geheimer Hofrat Dr. von Schuh.

Nach den Kleiner Kreuzern der Bremen-Klasse folgte als Einzelbau S.M.S. Königsberg (1905) eine Serie von drei Kreuzern S.M.S. Nürnberg (1906), S.M.S. Stuttgart (1906) und S.M.S. Stettin (1907). Typisch für diese Schiffsklasse ist der mehr nach achtern zurückgesetzte dritte Schonstein.

Karolinen, 5 Pf Stempel auf 3 Pfennig-Marke
Karolinen, 5 Pf Stempel auf 3 Pfennig-Marke

Bei einem Besuch von S.M.S. Scharnhorst und S.M.S. Nürnberg auf den Karolinen kam es zu einen starken Verbrauch von 5 Pfennig-Marken, da alle Besatzungsmitglieder natürlich eine Postkarte in die Heimat senden wollten. Aus Ermangelung an genügend Exemplaren versah der Postagent 3 Pfennigmarken mit einem „5 PF“ – Aufdruck. Die Marken wurden nur am 12. Juli 1910 verwendet. Es ist eine Auflage von nur 500 Stück bekannt.

Das deutsche Südsee-Geschwader.
Das deutsche Südsee-Geschwader.

Das Schiff gehört 1914 zum Kreuzergeschwader Graf Spee und nimmt an der siegreichen Seeschlacht bei Coronel am 1. November 1914 teil und wird in der Seeschlacht bei den Falklandinseln am 8. Dezember 1914 versenkt.

Karl von Schönberg
* 12.04.1872 in Kreipitzsch (bei Naumburg)
† 08.12.1914 im Südatlantik
Kapitän zur See und Kommandant S.M.S. Nürnberg 11/13 – 12/14.

Die Verfolgung der „Nürnberg“, die in ihrer Geschwindigkeit durch den schlechten Zustand der Maschinenanlage und Kessel behindert war, nahm der Panzerkreuzer Kent auf.

Seeschlacht bei den Falklandinseln
Seeschlacht bei den Falklandinseln

Als sie infolge schwerer Treffer zu sinken begann, gab Kapitän zur See von Schönberg um 18.30 Uhr den Befehl zur Sprengung des Schiffes, das auf 53°28s/55°04w um 19.27 Uhr versank. 327 Mann fanden den Tod; nur 7 Mann konnten von den Briten gerettet werden.

S.M.S. Nürnberg wurde am 8. Dezember 1914 bei den Falkland-Inseln (Südamerika) durch mehrfache Übermacht angegriffen und nach heldenhafter Gegenwehr zum Sinken gebracht.
S.M.S. Nürnberg wurde am 8. Dezember 1914 bei den Falkland-Inseln (Südamerika) durch mehrfache Übermacht angegriffen und nach heldenhafter Gegenwehr zum Sinken gebracht.
Heldentod auf hoher See
Heldentod auf hoher See

Nach britischen Beobachtungen und Berichten hielten auf dem sinkenden Schiff eine Zeitlang vier Männer an einer Stange eine Bootsflagge hoch, eine Szene, die in Unkenntnis des erst nach Kriegsende in Deutschland bekannt gewordenen Sachverhaltes von Prof. Bohrdt in dem Gemälde „Der letzte Mann“ nicht zutreffend dargestellt wurde. Das Gemälde selber gilt seit 1916 als verschollen. (Siehe auch S.M.S. Leipzig.)

„Der letzte Mann“ Gemälde von Prof. Bohrdt auf einer zeitgenössischen Postkarte
Das Gemälde selber gilt seit 1916 als verschollen.

Beim Untergang von S.M.S. Nürnberg am 8. Dezember 1914 in der Seeschlacht vor den Falklandinseln fanden 327 Besatzungsmitglieder den Tod.

Nach dem Sieg bei Coronel ließ Graf Spee die Kommandanten zu sich aufs Flaggschiff kommen. Diese Bild dürfte die letzte gemeinschaftliche Aufnahme des Admirals und der Kommandanten sein. (aus "So war die alte Kriegsmarine", Mantey)
Nach dem Sieg bei Coronel ließ Graf Spee die Kommandanten zu sich aufs Flaggschiff kommen. Diese Bild dürfte die letzte gemeinschaftliche Aufnahme des Admirals und der Kommandanten sein. v.l.n.r.: v. Schonberg, Kommandant der Nürnberg, Lüdecke, Kommandant der Dresden, Maerker, Kommandant der Gneisenau, Fielitz, Chef des Stabes, Vizeadmiral Graf Spee, Haun, Kommandant der Leipzig, Thierichens, Kommandant des (Hilfskreuzers) Prinz Eitel Friedrich, Schultz, Kommandant der Scharnhorst (aus „So war die alte Kriegsmarine“, Mantey)

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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