Arnkieldenkmal (Alsendenkmal) am Asensund bei Sonderburg in Nordschleswig. Entstehung und Geschichte in zeitgenössischen Ansichtskarten.
Deutsch-Dänischer Krieg 1864
Als König Christian IX. laut Proklamation vom 18. November 1863 beschloss das Herzogtum Schleswig in den dänischen Gesamtstaat einzuverleiben kam es zum Deutsch-Dänischen Krieg von 1864.
Der Deutsche Bund ließ am 23. Dezember das Herzogtum Holstein durch Bundestruppen besetzen, während österreichisch-preußische Truppen unter Generalfeldmarschall Graf von Wrangel am 1. Februar 1864 die schleswigische Grenze überschritten. Die Dänen zogen sich in die vor Sonderburg gelegenen Düppeler Schanzen und nach Alsen zurück. Am 28. März begann der förmliche Angriff und nach einer Reihe von Gefechten vertrieben die Preußen am 18. April die Dänen unter großen Verlusten aus den Schanzen.
Da die dänische Regierung auf keinerlei Friedensvorschläge einging begann Krieg begann von neuem: In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni gingen die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld über den Alsensund und eroberten die Insel Alsen nach kurzem Kampf; der Rest der dänischen Armee rettete sich nach Fünen.
Karl Eberhard Herwarth von Bittenfeld
* 04.09.1796 in Großwerther bei Nordhausen
† 02.09.1884 in Bonn;
preußischer Generalfeldmarschall
Nun wurde das Land nördlich vom Limfjord bis zum Kap Skagen besetzt und die Dänen von den friesischen Inseln vertrieben. Alles war schon für eine Landung der Verbündeten in Fünen und Seeland vorbereitet und da den Dänen fremde Hilfe nicht zuteil wurde, gaben sie den weitern Widerstand auf.
Die Kriegshandlungen wurden am 20. Juli eingestellt und am 1. August in Wien die Friedenspräliminarien abgeschlossen; der endgültige Friede von Wien wurde am 30. Oktober unterzeichnet. König Christian IX. trat darin seine Rechte auf Schleswig, von dem nur kleine Landstriche an der Nordgrenze zu Dänemark geschlagen wurden, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen zu freier Verfügung ab. Die Kriegskosten und 20 Millionen Taler von der dänischen Staatsschuld wurden Schleswig-Holstein aufgebürdet.
Die Geschichte des Arnkieldenkmals (Alsendenkmal)
Die Preußen verloren bei diesen Kämpfen rund 1200 Mann an Toten und Verwundeten. Unmittelbar nach dem Krieg begann die Planung zur Errichtung zweier traditioneller Denkmäler bei Düppel (Düppeldenkmal) und auf Alsen (Arnkieldenkmal). In engen Zusammenhang mit der Errichtung der Denkmäler war auch ein Siegesdenkmal in Berlin geplant; das später mit dem Bau der Siegessäule verwirklicht wurde. Mit der Planung der Projekte wurde der Preußische Oberhofbaurat Johann Heinrich Strack beauftragt.
Im Jahre 1867 wurden 330.000 Taler für die drei Denkmalprojekte bewilligt. Das Düppeldenkmal diente zur Erinnerung an die Erstürmung der Düppeler Schanzen am 18. April 1864 und das Arnkieldenkmal zum Andenken an den Übergang nach Alsen 29. Juni 1864.
Der Grundstein zum Arnkieldenkmal wurde am 21. April 1865 gelegt. Das Arnkieldenkmal wurde aber ebenso wie das Düppeldenkmal durch die nachfolgenden zwei Reichseinigungskriege (Deutscher Krieg 1866 und Deutsch-Französischer Krieg 1870/71) erst im August 1871 vollendet und am 30. September 1872 feierlich enthüllt.
Das Denkmal hatte die Form einer gotischen Fiale (Nadel), war etwas über 21 Meter hoch und aus Sandstein gefertigt. Die vier großen Figuren versinnbildlichen die am Sturm beteiligten Waffengattungen: Infanterist, Jäger, Artillerist und Pionier. Die Reliefs enthielten Szenen aus den Kampfhandlungen.
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) bestimmte der Versailler Vertrag eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit von Schleswig, den nördlichen Teil der Provinz Schleswig-Holstein. In einer für Deutschland ungünstig gestalteten Abstimmung (3 getrennte Abstimmungszonen) verlor es den nördlichen Teil Schleswigs (Nordschleswig) an Dänemark. Obwohl die Bewohner der Stadt Sonderburg zu 56 % für Deutschland gestimmt hatten kam es zu Dänemark da es in der 1. Zone lag.
Das Schicksal des Arnkieldenkmals nach dem Zweiten Weltkrieg
Am 9. April 1940 wurde Dänemark von der deutschen Wehrmacht im Rahmen des Unternehmen „Weserübung“ kampflos besetzt und blieb bis Ende des Zweiten Weltkriegs (1939 – 1945) unter deutscher Kontrolle. Nach Kriegsende sprengten die Dänen in einer Nacht- und Nebel-Aktion am 13. Mai 1945 das Düppeldenkmal; einen Monat später folgte das Arnkiel-Denkmal. Im August 1945 wurde das letzte der drei Denkmäler, der Knivsbergturm ebenfalls gesprengt und die Trümmer vergraben.
Quellenhinweise:
- „Meyers Konversations-Lexikon“ 5. Auflage in 17 Bänden 1893 – 1897
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 24 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1906 – 1908
- „Meyers Kleines Konversations-Lexikon“, 7. Auflage in 6 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1908
- Düppel og Arnkil Denkmal
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