Den König segne Gott

Sachsens Hymnen

Die Geschichte der sächsischen Hymnen, die Hymne des Königreichs Sachsen „Den König segne Gott“, „Gott segne Sachsenland“ und „Das schönste Land auf Deutschlands Aun ist wohl mein Sachsenland

Den König segne Gott
Den König segne Gott

Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden auch in Sachsen verschiedene Volkshymnen. Am bekanntesten sind das Sachsenlied: „Gott segne Sachsenland“ und das sächsisches Volkslied: „Das schönste Land auf Deutschlands Aun ist wohl mein Sachsenland„. Die offizielle Hymne des Königreich Sachsens ist aber „Den König segne Gott“ nach der Melodie der englischen Hymne „God save the King bzw. Queen“ gesungen.

Johann Christian Hasche schreibt 1820 in „Diplomatische Geschichte Dresdens“: „Das englische Volkslied war dem deutschen Texte nach schon in Dresden bekannt, wenigstens bei den fliegenden Kapellen in Trinkstuben, wo es der Harfenist Mecherlein spielte und sang. Der Kommerzien-Assistenzrat von Richter hatte uns eine deutsche Übersetzung davon geliefert. 1813 ward es Musikfreunden angenehm. Vorher ließ Graf Marcolini die Musik bei Hilscher in Zinn stechen und sorgte für deren Verbreitung.“

Nach „Grundriss zur Geschichte der Deutschen Dichtung aus den Quellen von Karl Goedeke“ Verlag Ehlermann Dresden 1900, stammt der Text von Hofrat Georg Karl Alexander von Richter (1760-1806), Privatsekretär des Ministers Graf von Loeben.

König Friedrich August I. von Sachsen

König Friedrich August I. von Sachsen
* 23.12.1750 in Dresden,
† 05.05.1827 in Dresden;
erster König von Sachsen von 1806 – 1827

Als nach dem Ende der Befreiungskriege der sächsische König Friedrich August I. im Jahre 1815 in sein nach dem Wiener Kongress stark verkleinertes Sachsen zurückkehrte, empfingen ihn die Landeskinder herzlich und nannten ihn den Gerechten. Zum ersten Mal öffentlich wurde die Hymne zum Empfang des Königs in Dresden am „Abend des 5. Juni 1815 bei einem Konzert im Coselschen Garten , am 6. Juni bei einem Festmahl auf dem Linkeschen Bad und am 7. Juni bei einem Fackelzug der Leipziger Studenten auf der Schloßstraße“ gesungen. (Angaben nach einem Bericht eines Beamten der königlichen Bibliothek zu Dresden.)

Den König segne Gott
Den König segne Gott

Hymne des Königreichs Sachsen

Den König segne Gott (1815)

Text von Georg Karl Alexander von Richter (1760-1806)
Melodie nach „God save the King“, Henry Carey (1663-1747).

1. Den König segne Gott,
Den er zum Heil uns gab,
Ihn segne Gott!
Ihn schmücke Ruhm und Ehr‘,
Ihn flieh‘ der Schmeichler Heer!
Weisheit steh‘ um ihn her,
Ihn segne Gott!

2. Gib ihm lang Regiment,
Dem Lande Fried‘ und Ruh‘,
Den Waffen Sieg!
Er ist gerecht und gut,
In allem, was er tut,
Schont jedes Sachsenblut,
Ihn segne Gott!

3. Wie Kinder liebt er uns,
Als Vater seines Volks,
Er, unsre Lust.
Wir sollen glücklich sein,
Von uns geliebt zu sein
Kann nur sein Herz erfreu’n,
Ihn segne Gott!

4. Auf, biedre Sachsen, schwört,
Dem König treu und fromm,
Und gut zu sein!
Eintracht sei unser Band!
Dies schwöret Hand in Hand!
Dann singt das ganze Land:
Ihn segne Gott!

Weitere Sachsenlieder bzw. Sachsenhymnen

Das Sachsenlied entstand ganz selbstständig, wurde aber wie die Hymne „Den König segne Gott“ nach der Melodie der Hymne „God save the King bzw. Queen“ gedichtet und stammt von dem in Sachsen allgemein bekannten Dichter August Mahlmann (1771-1826), dem damaligen Besitzer der „Leipziger Zeitung für die elegante Welt„. Es ist zur Begrüßung des Königs gedichtet, der im November 1815 in Leipzig weilte. Erstmalig gedruckt findet es sich in der Nr. 228 der angeführten Zeitung, zuerst gesungen wurde es bei einem Konzert am 13. November 1815. Das Lied geht nach seinem ganzen Inhalt über die Art der Gelegenheitsgedichte weit hinaus und entwickelte sich zu einem gern gesungenen Volkslied.

Gott segne Sachsen!
Gott segne Sachsen!

Gott segne Sachsenland (1815)

Text: Siegfried August Mahlmann (1771-1826)

Melodie nach „God save the King“ von Henry Carey (1663-1747)

(Originalversion)

1. Gott segne Sachsenland,
Wo fest die Treue stand
In Sturm und Nacht!
Ew’ge Gerechtigkeit,
Hoch überm Meer der Zeit,
Die jedem Sturm gebeut,
Schütz uns mit Macht!

2. Blühe, du Rautenkranz,
In schönrer Tage Glanz
Freudig empor!
Heil, Friedrich August, dir!
heil guter König, dir!
Dich, Vater, preisen wir
Liebend im Chor!

3. Was treue Herzen flehn,
Steigt zu des Himmels Höh’n,
Aus Nacht zum Licht;
Der unsre Liebe sah,
Der unsre Tränen sah,
Er ist uns hilfreich nah,
Verläßt uns nicht!

4. Gott segne Sachsenland,
Wo fest die Treue stand
In Sturm und Nacht!
Ew’ge Gerechtigkeit,
Hoch überm Meer der Zeit,
Die jedem Sturm gebeut,
Schütz‘ uns mit Macht!

Zum 25jährigem Regierungsjubiläum des Königs Albert von Sachsen
Zum 25jährigem Regierungsjubiläum des Königs Albert von Sachsen

Das schönste Land auf Deutschlands Aun ist wohl mein Sachsenland

Ein weiteres Sachsenlied „Das schönste Land auf Deutschlands Aun ist wohl mein Sachsenland“ ist in einer sächsischen Liedersammlung von 1883 gedruckt belegt. Nach einem Liederbuch von 1894 ist es ursprünglich eine Art Marschlied des XII. Königlich Sächsischen Armeekorps gewesen. Der Refrain wurde aus „Gott sei mit dir mein Sachsenland“ übernommen, hat aber eine eigene Melodie. Von diesem Lied entwickelten sich viele regionale Varianten, die bekannteste dürfte die badischer Versionen – Das Badnerlied – „Das schönste Land in Deutschlands Gau’n, das ist mein Badnerland“ sein.

Verfasser unbekannt, Entstehung Mitte des 19. Jahrhunderts

1. Das schönste Land auf Deutschlands Aun
Ist wohl mein Sachsenland;
Wie herrlich ist es anzuschaun,
Beschirmt von Gottes Hand!
Drum lieb’ ich dich, mein Sachsenland,
Du edle Perl im deutschen Kranz;
Glückauf! Glückauf! Glückauf mein Sachsenland!

2. In Freiberg wächst das Silber,
In Meißen wächst der Wein,
Im Gebirg gibts schöne Mädchen
Ein Sachse möcht ich sein.
Drum lieb’ ich dich, mein Sachsenland,
Du edle Perl im deutschen Kranz;
Glückauf! Glückauf! Glückauf mein Sachsenland!

3. Der Bürger und der Bauersmann
Sie ehren den Soldat,
Sie schaun einander freundlich an
Und reichen sich die Hand.
Drum lieb’ ich dich, mein Sachsenland,
Du edle Perl im deutschen Kranz;
Glückauf! Glückauf! Glückauf mein Sachsenland!

Heil Dir mein Sachsenland!
Heil Dir mein Sachsenland!

Quellenhinweise:

  • „Diplomatische Geschichte Dresdens“, Johann Christian Hasche, Dresden 1820
  • „Grundriss zur Geschichte der Deutschen Dichtung aus den Quellen von Karl Goedeke“ Verlag Ehlermann, Dresden 1900
  • „Meyers Kleines Konversations-Lexikon“, 7. Auflage in 6 Bänden Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1908
  • „Die Volkshymnen“ Prof. Dr. O. Boehm, Wismar 1901
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