Hamm i. W., Gesamtansicht

Hamm

Hamm in Westfalen im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Hamm 38.431 Einwohner – 1905 = 102. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Hamm i. W., Markt mit Rathausbogen
Hamm i. W., Markt mit Rathausbogen

Neben der Stadt Hamm in Westfalen existieren im Deutschen Reich (Kaiserreich) 13 Orte mit Namen Hamm – darunter:

  1. Hamm, ein ehemaliger Vorort im Osten von Hamburg, der 1894 der Stadt einverleibt wurde.
  2. Hamm (Sieg), ein Dorf im Königreich Preußen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Altenkirchen, an der Sieg, 1,3 km von Station Auan den Staatsbahnlinien Deutz-Gießen und An-Staffel, 199 Meter über dem Meer, hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, eine Pulverfabrik, das Eisenhüttenwerk Heinrichshütte und im Jahr 1900 = 1305 Einwohner.

Hamm in Westfalen im Königreich Preußen

Hamm ist eine Stadt (Stadtkreis) im Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, am Einfluss der Aase in die Lippe.

Landkarte Westfalen, Hessen-Nassau, Großherzogtum Hessen, Schaumburg-Lippe, Lippe, Waldeck
Landkarte Westfalen, Hessen-Nassau, Großherzogtum Hessen, Schaumburg-Lippe, Lippe, Waldeck

Die Stadt Hamm ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Duisburg-Hamm, Hamm-Soest, Wustermark-Hamm u. a. Sie hat 3 evangelische und 4 katholische Kirchen und eine Synagoge. Im Jahr 1900 leben in Hamm 31.371 Einwohner, die überwiegende Mehrheit sind Katholiken, 12.456 sind Evangelische und 293 Juden.

Hamm i. W., Große Weststraße
Hamm i. W., Große Weststraße

Hamm hat ein Sol- und Thermalbad, bedeutende Drahbtzieherei (Westfälische Drahtindustrie-Aktiengesellschaft mit 2000 Arbeitern), Puddel- und Walzwerke (Westfälische Union, der Gesellschaft Phönix gehörig, 1700 Arbeiter), Eisengießerei und Maschinenfabrikation, Herdfabrik und Emaillierwerk, Brückenbauanstalt, Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen, eiserne Möbel, Handschuhe, Bürsten- und Korbwaren, Stärke, Watte, Chemikalien, Bleizucker, Lack, Firnis, Öl, Eisen- und Blechwaren, Gerberei, Dampfmahl- und Dampfsägemühlen.

Hamm i. W., Markt mit Rathaus
Hamm i. W., Markt mit Rathaus

Den Handel unterstützt eine Nebenstelle der Reichsbank, den Verkehr in der Stadt Hamm vermittelt eine elektrische Straßenbahn. Hamm hat ein Gymnasium mit Realprogymnasium und eine Realschule und ist Sitz eines Oberlandesgerichts, eines Amtsgerichts, einer Berginspektion und des Landratsamts für den Landkreis Hamm. Die städtischen Behörden zählen 9 Magistratsmitglieder und 30 Stadtverordnete. Zum Oberlandesgerichtsbezirk Hamm gehören die 9 Landgerichte zu: Arnsberg, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Hagen, Münster und Paderborn.

Hamm i. W., Bahnhof
Hamm i. W., Bahnhof

Hamm war die Hauptstadt der Grafschaft Mark, wurde um 1200 Stadt, trat dem Hansabund bei und kam 1666 an Brandenburg. Als wichtige Festung wurde Hamm besonders im 17. Jahrhundert öfters belagert. 1763 wurden die Festungswerke abgetragen. Zu Hamm gehört das ehemalige Zisterzienser-Nonnenkloster Kentrop (um 1290 gegründet, 1813 aufgehoben).

Hamm i. W., Neues Bahnhofsgebäude
Hamm i. W., Neues Bahnhofsgebäude

Hamm ist heute eine kreisfreie Großstadt in Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, mit rund 180.000 Einwohnern (2021).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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